Antrag vom 09/28/2000
Nr. 617/2000

Antrag
Stadträtinnen / Stadträte - Fraktionen

CDU-Gemeinderatsfraktion
Betreff

Begegnung der Generationen

Aufgabe jeder Gesellschaft ist es, für ihre älteren Mitbürgerinnen und Mitbürger zu sorgen, damit sie ihren Lebensabend in Würde verbringen können. Es ist nicht damit getan, sie zu versorgen oder zu betreuen, sie brauchen nicht nur liebevolle Zuwendung, wir müssen gewährleisten, dass sie im Rahmen ihrer Möglichkeiten am gesellschaftlichen Leben teilhaben können.

Mit den Mehrgenerationenzentren wird in Stuttgart der Weg beschritten, verschiedene Altersgruppen unter einem Dach unterzubringen und durch Öffnung für Institutionen aus den Stadtteilen Begegnung zu ermöglichen.

Für Seniorinnen und Senioren, die selbständig - und oft allein - leben, bieten die Begegnungsstätten ein reichhaltiges Programm und tragen wesentlich dazu bei, dass alleinstehende ältere Menschen nicht vereinsamen. Leider sind unsere Begegnungsstätten fast ausschließlich Altenbegegnungsstätten, die Begegnung mit denen, die noch aktiv im Leben stehen, fehlt.

Viele ältere Menschen leben allein in ihrer Wohnung. Festgefügte Familienstrukturen, das Zusammenleben mehrerer Generationen kommen vor allem in der Großstadt kaum mehr vor. An der großen Zahl von Single-Haushalten haben ältere Menschen einen hohen Anteil. Nicht selten ist es jungen Familien aus Platzgründen nicht möglich, Eltern aufzunehmen und zu versorgen.
Seit Jahren wird in Stuttgart das Programm "Preiswertes Wohneigentum für Junge Familien" erfolgreich durchgeführt . Leider blieb dabei der Aspekt des Mehrgenerationenwohnens unter einem Dach unberücksichtigt.

Wir beantragen:

1. Die Öffnung der Begegnungsstätten für Alt und Jung.

- Die Verwaltung entwickelt in Zusammenarbeit mit den Trägern der Begegnungsstätten ein Konzept (z.B. Kursangebote für alle Generationen, Einbeziehung von Schulkindern berufstätiger Mütter zu den Mittagstischen - der Phantasie sind hier keine Grenzen gesetzt!) und erarbeitet einen Vorschlag, wie solche Angebote gezielt gefördert werden können.

- Im Sozialausschuss wird darüber spätestens im Frühjahr 2001 berichtet.


2. Mehrgenerationenangebote im Programm "Preiswertes Wohneigentum für junge Familien"

Damit bei den jungen Familien auch Großeltern leben können, prüft die Verwaltung, unter welchen Voraussetzungen Teile des Programms - ggf. auch modellhaft - für ein Mehrgenerationenwohnen in Betracht kommen. Ggf. müssen dafür modifizierte Zuteilungskriterien erarbeitet werden.





Michael Föll Roland Schmid MdL Dr. Ilse Unold
Fraktionsvorsitzender