Die Leitlinie „Innen- vor Außenentwicklung“ bei Bauvorhaben ist nicht einfach umzusetzen. Die Entscheidung, ob auf einer Fläche innerhalb der Stadt gebaut werden kann oder soll, lässt sich nicht einfach über das Knie brechen. Auch nicht im Wahlkampf.
Zum Schutz wertvoller Freiflächen in Stuttgart, die der Frischluftentstehung, der Naherholung oder als Frischluftschneise dienen, ist es deshalb notwendig, im Innenbereich zu bauen. Bau-flächen wie die Rommelshauser Straße oder Hoffeld-West sind außerordentlich wichtig für das Stadtklima und dürfen nicht bebaut werden.
Eine Brachflächenbebauung oder Nachverdichtung greift in eine bestehende Struktur mit vielen Parametern ein und bereitet den betroffenen Anliegern verständlicherweise keine Freude. Die Entscheidung ist daher sehr sorgfältig abzuwägen.
Hinzu kommen bei einer Innenentwicklung die deutlich niedrigeren Erschließungskosten, sind doch die Infrastruktureinrichtungen schon vorhanden, ganz im Unterschied zu Neubaugebieten auf der grünen Wiese. Wir sehen deshalb bei solchen Bauprojekten genau hin. Verantwortliche Stadtplanung und Umweltplanung erfordert sorgfältige Interessenabwägung ebenso wie eine sorgfältige Vorbereitung.
Ob im Zwickel an der König-Karl-Straße gebaut werden kann oder auch nicht, steht für uns noch nicht fest. Dazu fehlen uns detaillierte Informationen, die uns bisher noch niemand vorgelegt hat.
Wir beantragen daher:
Die Verwaltung stellt folgende Punkte im Ausschuss für Umwelt und Technik dar:
1. Flächenbilanz für den Block König-Karl-Straße/Liebenzeller Straße/Wilhelmstraße: Grünflächen-Bestand zur aktuellen Bauanfrage - was ist bisher da und was gibt es nachher, inklusive der begrünten Dachflächen?
2. Versiegelungsgrad in der Innenstadt von Bad Cannstatt
3. Einschätzung der Stadtklimatologen zur Bauanfrage bezogen auf den gesamten Stadtbezirk
4. Darstellung der Aussage des Stadtentwicklungskonzepts zum Bereich Cannstatter Innenstadt und Nachverdichtung.
