Haushaltsantrag vom 10/28/2003
Nr. 338/2003

Haushaltsantrag
Stadträtinnen / Stadträte - Fraktionen

SPD-Gemeinderatsfraktion
Betreff

Stadtarchiv
Stadtgeschichtliches Museum

Wir beantragen:
  1. Es werden 280.000 € Planungskosten für ein Ersatzgebäude für das Stadtarchiv bereitgestellt.
  2. Es werden mindestens 100.000 € für die Weiterarbeit am Konzept für ein Stadtgeschichtliches Museum zur Verfügung gestellt.

Begründung:

Über kurz oder lang wird das Stadtarchiv ein Ersatzgebäude benötigen. Die Gründe sind hinlänglich bekannt. Wir verweisen auch nochmals auf unseren Antrag 172/2003, der bis jetzt noch nicht beantwortet ist.
Gerade wurde das 75-jährige Jubiläum des Stadtarchivs gefeiert. Bei dieser Gelegenheit hat sich auch der Oberbürgermeister zu der Notwendigkeit bekannt, die Unterbingung des Stadtarchivs rasch zu klären. Dies bedeutet, die Planung muss nun endlich angegangen werden. Umso unverständlicher ist es, dass die Planungskosten nicht von der Verwaltung selbst im Haushalt berücksichtigt werden - handelt es sich bei der Archivierung von städtischen Unterlagen doch um eine Pflichtaufgabe der Stadt.

Wir wollen, dass das Ziel, in absehbarer Zeit auch in Stuttgart ein stadtgeschichtliches Museum zu haben, konsequent weiterverfolgt wird.
Außer Saarbrücken ist Stuttgart die einzige deutsche Großstadt ohne Stadtgeschichtliches Museum. Ein Missstand, der von weiten Kreisen der Bevölkerung insbesondere seit der Schließung der Stadtgeschichtlichen Ausstellung im Tagblattturm nachdrücklich kritisiert wird. Es gab eine Unterschriftenaktion mit annähernd 10000 Unterschriftenaktion und es gründete sich die Initiativgruppe (IG) Stadtgeschichte mit 40 Stuttgarter Vereinen (rund 10 000 Mitglieder) und zahlreichen Einzelpersonen um ihrer Forderung nach einem Stadtgeschichtlichen Museum Nachdruck zu verleihen. Im Rahmen des letzten Haushaltberatungen wurden zunächst 100 000 €, bereitgestellt, um - anknüpfend an die 2002 vorgestellten “Leitlinien für die Einrichtung eines Stadtgeschichtlichen Museums” - weitere vorbereitende konzeptionelle Arbeiten zu ermöglichen.

Um den bisher verfolgten Zeitplan einer Museumseröffnung in den Räumen des Wilhelmspalais im Jahr 2008 (nach Auszug der Stadtbücherei) einhalten zu können, ist eine kontinuierliche Fortsetzung dieser Konzeption und die Überleitung in die Aufbauarbeit für das Stadtgeschichtliche Museum erforderlich. Deshalb muss rechtzeitig ein Aufbaustab beim Stadtarchiv eingerichtet werden.

Auch ein eigener Internetauftritt gehört dazu. Hier soll die Idee eines stadtgeschichtlichen Museums und seine Umsetzung zur Realisierung, Veranstaltungstermine, Informationen über Stadtteilmuseen und dortige Veranstaltungen, eine Plattform für alle historisch Interessierte der Stadt die dort Informationen einstellen aber auch abrufen können. Denn – das Internet ist das momentan beliebteste Informationsmedium für die junge Generation, hier gilt es das Interesse an Stadtgeschichte zu erhalten bzw. zu wecken, wer wenn nicht sie, müssen auch das Vergangene bewahren und lebendig halten.





Annette Sawade