Antrag vom 11/17/2000
Nr. 695/2000

Antrag
Stadträtinnen / Stadträte - Fraktionen

CDU-Gemeinderatsfraktion, F.D.P./DVP-Gemeinderatsfraktion, Freie Wähler-Gemeinderatsfraktion
Betreff

Bebauungsplan Tränke Degerloch

Der Beschlussantrag zur Aufstellung eines neuen Bebauungsplanes sieht vor:

Statt seither GE, GRZ 0,8, GFZ 1,5 und 3 Vollgeschosse, die Anhebung auf GE, GRZ 0,7, GFZ 2,0 und 5 Vollgeschosse (Bauvorhaben Häussler) bzw. statt MI, GRZ 0,35, GFZ 1,0 und 3 Vollgeschosse, die Anhebung auf MI, GRZ 0,4, GFZ 1,8 und 5 Vollgeschosse.

Der Bebauungsplan für das übrige Tränkegebiet soll nach den Vorstellungen der Verwaltung unverändert bleiben.

Das Gewerbegebiet Tränke wird wegen seiner starken Durchgrünung hochgelobt, die Bauenden mussten dafür 10 % der Grundstücksgröße begrünen. Außerdem wurden bebauungsplanmäßig viele Grünflächen im öffentlichen Straßenraum mit Baumpflanzungen angelegt und es wurden um das Gebiet herum an der Epplestraße ein 25 Meter breiter und in Richtung B 27 und zu den Feldern ein 10 bis 15 Meter breiter Grünstreifen vorgeschrieben.

Für den Bau der Baustoff- und Abfallsortieranlage hat die Stadt (nicht nur entgegen vieler Einsprüche aus ganz Degerloch und von Firmen aus der Tränke) eine Bebauungsplanänderung durchgeboxt, auf die 10%-ige Begrünung des Grundstückes verzichtet und kurzerhand bei anderen angrenzenden Grundstücken den "Pflanzzwang" von 10% auf 15% hochgesetzt. Dies war und bleibt eine sehr fragwürdige Entscheidung und Vorgehensweise, weshalb eine Wiederholung, die Bevorzugung eines einzelnen Bauvorhabens, unterbleiben muß.

Wir möchten jedoch die Chance nutzen, um innovativen und dynamischen Unternehmen aus der New Economy eine erfolgreiche Entwicklung am Standort Stuttgart zu gewährleisten. Andererseits dürfen die traditionellen Branchen und Stärken Stuttgarts (z.B. Automobil- und Maschinenbau, KMU, Handwerk) nicht aus den Augen verloren werden.

Deshalb stellt sich die Frage, was getan werden muß, um sowohl das Bauvorhaben der Fa. Häussler mit ihrem für Stuttgart interessanten Mieter zu ermöglichen und gleichzeitig auch die anderen Firmen in der Tränke, welche schon lange eine größere bauliche Nutzung verlangen, nicht zu benachteiligen sowie das gut durchgrünte Gewerbegebiet Tränke in dieser Hinsicht zu erhalten? Die Nachverdichtung von Gewerbegebieten, wie es an anderen Stellen bereits erfolgreich praktiziert wird (z.B. FIT, Media Prag, Fasanenhof-Ost), stellt für diese Ziele eine erfolgversprechende Lösungsmöglichkeit dar.

Eine solche Nachverdichtung durch eine Bebauungsplanänderung sollte sich in der Tränke auch nicht nur auf noch vorhandene Restflächen, wie die noch vorhandenen ca. 5.000 m² der Stadt, die 5.000 m² der Fa. Häussler oder auf die Brachflächen wie z.B. das Czech-Areal beschränken, sondern im Sinne eines langfristigen Angebots auch alle bereits ansässigen Unternehmen umfassen. Dies ist nicht nur aus Flächeneffizienzgründen, sondern auch aus der notwendigen Gleichbehandlung sachlich und politisch geboten.

Wir beantragen daher, im Zusammenhang mit dem Aufstellungsbeschluß für den Bebau- ungsplan "Bruno-Jacoby-Weg/Tränkestraße" (GRDrs. 909/2000) im Ausschuß für Umwelt und Technik den nachstehenden Beschluß zu fassen:

Die Verwaltung wird beauftragt, umgehend eine Bebauungsplanänderung für das übrige Gewerbegebiet Tränke einzuleiten, die eine Nachverdichtung wie folgt vorsieht:

1. Im ganzen Tränkegebiet wird die Zahl der Vollgeschosse um jeweils 1 Geschoss erhöht.

2. Um den Grünanteil zu erhalten, bleibt die GRZ wie seither.

3. Die GFZ sollte jeweils um 0,3 angehoben werden. Dies würde bedeuten, dass die seither gültigen Werte von:

GE 1 GRZ 0,6 GFZ 1,2, 2 Vollgeschosse auf GE 1 GRZ 0,6 GFZ 1,5, 3 Vollgeschosse und
GE 2 GRZ 0,6 GFZ 1,5, 3 Vollgeschosse auf GE 2 GRZ 0,6 GFZ 1,8, 4 Vollgeschosse

geändert werden müssten.


4. Für die Zahl der baurechtlich notwendiger Stellplätze wird ausschließlich die Ver- waltungsvorschrift Stellplätze des Landes von 1996 zu Grunde gelegt. Weiter-
gehende Regelungen entfallen.






Michael Föll Roland Schmid MdL Reinhold Uhl
Fraktionsvorsitzender (CDU) Stv. Fraktionsvorsitzender






Robert Kauderer Corinna Werwigk-Hertneck
Stv. Fraktionsvorsitzender (Freie Wähler) (F.D.P/DVP)