Antrag vom 09/26/2008
Nr. 370/2008

Antrag
Stadträtinnen / Stadträte - Fraktionen

Bündnis 90/DIE GRÜNEN-Gemeinderatsfraktion
Betreff

Paulinenbrücke weg
Unvorstellbar? Nein!

Im dunklen Schatten der Paulinenbrücke regt sich endlich Hoffnung. Es besteht die einmalige Chance, gravierende Bausünden vergangener Jahre und Wunden im Stadtkörper zu beheben. Wo heute noch der Verkehr über die Paulinenbrücke und den Österreichische Platz tobt, könnten in Zukunft lebendige Stadtviertel wieder miteinander verbunden sein.
Gleich zwei bekannte Investoren, Württembergische Lebensversicherung AG und Hochtief AG wollen links und rechts der Brücke zwei neue städtebauliche Schwerpunkte setzen. Stören würde nur noch die Brücke. Sie könnte weichen und Platz für einen neuen Stadtraum und einen repräsentativen Zugang vom Süden in die Innenstadt machen.

Bisher laufen die Planungen für das ‚Quartier S’ und den Umbau der WGV Hauptverwaltung unabhängig von einander. Wir sind uns sicher, dass die Umgestaltung dieser beiden Verkehrsbauwerke auch im Interesse der beiden Investoren ist und ein Zusammendenken beider Projekte große städtebauliche Chancen birgt.

Mit dem Abbruch der Brücke böte sich d i e Gelegenheit, die große Bausünde Österreichischer Platz zu beheben. Diese einmalige Gelegenheit muss ergriffen werden, um hier an dieser Stelle in der Fortsetzung der Umgestaltung der B 14 ein wichtiges Stück Stadtsanierung zu betreiben.

Besondere Sorgfalt muss auf die verkehrliche Erschließung des Quartiers S gelegt werden. Dem Gutachterverfahren zufolge soll die Hauptzufahrt über eine an die Paulinenbrücke angeschlossene Einfahrt erfolgen. Gleichzeitig wird aber auch mitgeteilt, dass ein Abriss der Paulinenbrücke der Realisierung des Projekts nicht entgegenstünde. Ohne klare Vorstellungen, wie die Zufahrt zum „Quartier S“ erfolgen soll, besteht die große Gefahr, die Tübinger Straße durch den Verkehr zu erdrücken statt zu entlasten.


Wir beantragen daher:

1. Die Verwaltung stellt bisherige Überlegungen dar, wie die Verkehrsführung ohne die Paulinenbrücke über einen umgestalteten Österreichischen Platz realisiert werden kann.

2. Die Verwaltung führt mit den beiden Investoren Gespräche mit dem Ziel, die beiden Planungen zusammenzuführen. Sie legt diese Überlegungen schnellstmöglich dem Ausschuss für Umwelt und Technik vor.

3. Für den Bereich Tübinger Straße / Paulinenstraße und das angrenzende Gerberviertel wird ein Verkehrskonzept für den ruhenden und fließenden Verkehr entwickelt für die neu geplante Situation ohne Brücke, jeweils mit den beiden oben genannten Bauvorhaben.


Peter Pätzold Werner Wölfle