Haushaltsantrag vom 10/20/2009
Nr. 474/2009

Haushaltsantrag
Stadträtinnen / Stadträte - Fraktionen

SPD-Gemeinderatsfraktion
Betreff

Haushalt 2010/2011
Erhaltung der guten Qualität des Stuttgarter Sucht- und Drogenhilfenetzes - auch in der Krise!

Wir beantragen:


I. Städtische Förderung der Sucht- und Drogenhilfe

Erhöhung des städtischen Fördersatzes im Bereich Sucht- und Drogenhilfe von derzeit
77,5 % auf 80 %.

Dies bedeutet eine Erhöhung des bereits bestehenden
Zuschusses von rund pro Jahr 70.000 Euro

(siehe GRDrs 379/2009).


Die Verwaltung informiert im Rahmen der Haushaltsberatungen, in
welcher Höhe sich der Zuschuss en detail belaufen wird und macht
Vorschläge, wie das Ziel der Förderung von 80% erreicht werden kann.


Begründung:

Die Träger der Sucht- und Drogenhilfe stehen sowohl quantitativ als auch qualitativ vor neuen Herausforderungen, denen sie sich professionell stellen wollen und können. So ist etwa ein deutlicher Zuwachs an Spiel- und Computersüchtigen und ein Anstieg an Alkoholmissbrauch bei Jugendlichen zu verzeichnen. Bereits in den vergangenen Haushaltsberatungen war es erklärtes Ziel, schrittweise die Förderung im Bereich der Sucht- und Drogenhilfe auf 80% zu erhöhen. Hier gilt es nun, Wort zu halten. Es geht nicht um den Ausbau des Angebotes, der aufgrund der Sachlage und dem Anstieg der Nachfrage geboten wäre, sondern um den Erhalt des für die Stuttgarter Stadtgesellschaft wichtigen Netzes im Bereich der Suchtprävention und -beratung.


II. Weiterführung des aufsuchenden Angebots im Olgahospital für Jugendliche mit Alkoholvergiftung

Aufnahme in die städtische Förderung einer 0,3 Fachkraftstelle
(Sozialpädagogik) zum Erhalt des trägerübergreifenden Angebots
am Olgahospital.

Hierfür sind Haushaltsmittel für Personal- und Sachkosten
vorzusehen (siehe GRDrs 379/2009) von rund 18.000 Euro



Begründung:

Die Zahlen der Einweisungen Jugendlicher unter 18 Jahren mit einer Alkoholvergiftung ins Olgahospital sprechen eine deutliche Sprache. Das Angebot einer professionellen Erstberatung vor Ort im Krankenhaus wird von allen, die am Projekt "4-Zugangswege" teilgenommen haben, als wichtig und effizient beschrieben. Mit dem Angebot der Beratung im akuten Fall und direkt im Krankenhaus erreicht man Jugendliche mit kritischem Alkoholkonsum und deren Eltern. Somit kann einer problematischen Entwicklung des Umgangs mit Alkohol frühzeitig begegnet werden.


III. Sicherstellung der Schwerpunktpraxis Sucht im Gesundheitsamt

Erhöhung des bisherigen Förderbudgets pro Jahr um runde 117.000 Euro
(siehe GRDrs 375/2009).

Die Verwaltung informiert im Rahmen der Haushaltsberatungen über den aktuellen Sachstand hinsichtlich der geplanten Finanzierung der Schwerpunktpraxis und stellt dar, wie der Erhalt der Schwerpunktpraxis gewährleistet werden kann.

Begründung:

Ziel muss es sein, eine adäquate und qualitativ gute Versorgung der Substituierten in Stuttgart sicherzustellen. Hierbei leistet die Schwerpunktpraxis Dr. Zsolnai einen erheblichen Anteil. Die Konsequenzen aus einem Wegfallen dieser wichtigen Einrichtung oder der Weggang des derzeitigen Betreibers sind in keinster Weise wünschenswert.


IV. Weiterführung des Projekts Mädchen. Sucht. Auswege.

Im Rahmen der Haushaltsberatungen nimmt das Jugendamt Stellung zum Projekt Mädchen.Sucht.Auswege. von Lagaya e.V., das im Jugendhilfeaussschuss am 4. Mai 2009 vorgestellt wurde, und legt in diesem Zusammenhang dar, inwiefern die Fortführung dieses erfolgreichen und wichtigen Projekts aus Sicht der Verwaltung sichergestellt werden kann.


Dr. Roswitha Blind Hans H. Pfeifer Monika Wüst
Fraktionsvorsitzende Stv. Fraktionsvorsitzender Stv. Fraktionsvorsitzende

Ariane Zürn