Antrag vom 05/30/2001
Nr. 248/2001

Antrag
Stadträtinnen / Stadträte - Fraktionen

CDU-Gemeinderatsfraktion
Betreff

Kaiser-Wilhelm-Standbild auf dem Karlsplatz

Die Verlegung des Reiterstandbilds von Kaiser Wilhelm auf dem Karlsplatz wird von der City-Initative seit einigen Monaten propagiert und wurde vom Oberbürgermeister in einem Schreiben an das Finanzministerium aufgeriffen. Der Gemeinderat hat zur Frage der Verlegung des Denkmals bislang nicht Position bezogen. Deshalb wird es aus unserer Sicht Zeit, eine Entscheidung in den zuständigen gemeinderätlichen Gremien herbeizuführen, um die Haltung der Stadt Stuttgart zu klären.

Die CDU-Fraktion anerkennt sehr wohl die Motive der City-Initiative, in der Innenstadt eine zusätzliche Aktionsfläche zu gewinnen, um eine gewisse Entspannung bei den permanent auftretenden Terminkollissionen auf den einzelnen Plätzen zu erreichen.

Dennoch: Stuttgart verfügt im Zentrum nur über drei Plätze, die in ihrer historischen Form zumindest weitgehend erhalten sind: Schloßplatz, Schillerplatz und eben den Karlsplatz mit dem Reiterstandbild von Kaiser Wilhelm I. Zusammen mit dem Alten und Neuen Schloß, dem Waisenhaus und der Markthalle bildet das Denkmal auf dem Karlsplatz seit über einhundert Jahren ein Gesamtensemble in unserer Stadt, die infolge des Zweiten Welt- krieges ohnehin nur noch über wenige historische Zeugnisse verfügt. Hinzu kommt, dass dieses Denkmal eine Spende der Stuttgarter Bürgerschaft ist - also ein historisches Beispiel von bürgerschaftlichem Engagement darstellt.

Aus diesen Gründen spricht sich die CDU-Fraktion gegen eine Verlegung des Reiterstandbildes aus, weil wir das historische Erbe unserer Stadt nicht den Funktionalitätserforder- nissen des Zeitgeistes unterordnen wollen. Auch wenn ein solches Erbe sich für manchen Zeitgenossen als sperrig darstellt, so verschafft es unserer Stadt dennoch Identität und weist auf unsere Herkunft hin.

Deshalb beantragen wir:

  1. Die Verwaltung setzt das Thema Verlegung des Reiterstandbildes auf dem Karlsplatz noch vor der Sommerpause auf die Tagesordnung der gemeinderätlichen Gremien, damit eine Grundsatzentscheidung getroffen werden kann.
  2. In diesem Zusammenhang legt die Verwaltung auch eine Konzept vor, wie zukünftig die Belange von Wochen- und Flohmarkt mit der steigenden Zahl von Sonderveranstalt- ungen in Einklang gebracht werden können.






Michael Föll Reinhold Uhl Dr. Susanne Eisenmann
Fraktionsvorsitzender Stv. Fraktionsvorsitzender Stv. Fraktionsvorsitzende





Stefan Barg Roland Schmid MdL Oliver Kirchner
Stv. Fraktionsvorsitzender