Um die herausragende Infrastruktur der Landeshauptstadt Stuttgart auch in Zukunft vorhalten zu können, ist es notwendig, die Einwohnerzahl langfristig mindestens stabil zu halten. Deshalb hat sich der Gemeinderat dazu entschlossen, weitere Baumöglichkeiten in Stuttgart zu schaffen. Dazu sollen vorrangig eine Entwicklung der Bestandsflächen und die Ergänzung bestehender Baugebiete beitragen. Weiter ist es insbesondere Politik der CDU Fraktion, neben dem Geschosswohnungsbau auch Flächen für Einfamilien- und Doppelhäuser anzubieten.
Dabei wollen wir jeder Bebauung eine sorgfältige Abwägung der Nachteile und der Vorteile zu Grunde legen.
1. Um die konkreten Auswirkungen der vorgeschlagenen zwei Bebauungsvarianten entlang der Rommelshauser Straße auf das Klima Bad Cannstatts und die Kaltluftströme sorgfältig abwägen und beurteilen zu können, beantragen wir die Erstellung eines Gutachtens durch ein externes Büro, das insbesondere folgende Fragestellungen untersucht:
a) Welche Auswirkungen haben die als lockere Bebauung vorgeschlagenen zwei Varianten auf die Kaltluftbildung und auf die Kaltluftströme?
b) Wie stellen sich die Bodentemperaturen (Ist-Werte) und die Lufttemperaturen (Ist-Werte) in verschiedenen Höhen (10 Meter, 20 Meter und 30 Meter) tags und nachts dar?
- für die unmittelbare Umgebung der Rommelshauser Straße und das Gebiet Seelberg sowie
- für die weiteren Stadtteile Bad Cannstatt´s?
c) Welche Aussage lässt sich konkret und allgemein bezüglich der Auswirkungen von Bauvorhaben auf die unter Punkt 1 b) ermittelten Werte machen?
d) Wie beeinflusst die vorgesehene aufgelockerte Bebauung mit Einfamilienhäusern das Klimageschehen in Bad Cannstatt?
e) Wie werden sich die Windverhältnisse und der Wärmehaushalt in Folge der Bebauung verändern und welche Auswirkungen wird eine Bebauung lokal und bezogen auf Bad Cannstatt haben?
f) In welcher Relation steht das Gesamtgebiet Kreutelstein/Lerchenheide zum vorgesehenen Baugebiet unter Klimagesichtspunkten ? Würde eine Bebauung die Klimawirksamkeit des Gebietes spürbar verändern?
g) Über die Ergebnisse des Gutachtens ist noch vor der Sommerpause im UTA zu berichten.
2. Darüber hinaus ist dem Gemeinderat darzustellen, welche Maßnahmen möglicherweise bei einer Neubebauung in Folge des von der bestehenden Schulsportanlage ausgehenden Lärms notwendig werden und ob die Bauberechtigten auf Schutzmaßnahmen rechtlich verbindlich verzichten könnten.
3. Darzustellen ist weiter, welche Auswirkungen die Freilegung des Kienbachs auf die örtliche Landwirtschaft hat und ob in diesem Fall Einschränkungen hinsichtlich vorbeugender Spritzmaßnahmen vorzugeben sind.
4. Weiter bitten wir zu berichten, ob der von der Bürgerinitiative Frischluft für Bad Cannstatt erhobene Vorwurf, die Bestandsgebäude an der Rommelshauser Straße seien „illegal“, also ohne die notwendigen baurechtlichen Genehmigungen errichtet worden, zutrifft.
Reinhold Uhl Roland Schmid Philipp Hill
Fraktionsvorsitzender CDU-Fraktion CDU-Fraktion
CDU-Fraktion