Landeshauptstadt Stuttgart
Technisches Referat
Gz: T 6410-00
GRDrs 856/2003
Stuttgart,
10/08/2003



Weiterentwicklung des Geo-Informationssystems (GIS) des Stadtmessungsamtes und Einführung des Amtlichen Liegenschaftskataster-Informationssystems (ALKIS®)



Beschlußvorlage
Vorlage an
    zur
SitzungsartSitzungstermin
Ausschuß für Umwelt und Technik
Verwaltungsausschuß		Beschlussfassung
Beschlussfassung		öffentlich
öffentlich		21.10.2003
22.10.2003



Beschlußantrag:

1. Der Weiterentwicklung (Ersatzbeschaffung) des Basissystems des Stadtmessungsamtes als notwendige Grundlage des Geo-Informationssystems (GIS) der Landeshauptstadt Stuttgart sowie der Einführung des Amtlichen Liegenschaftskataster-Informationssystems (ALKIS®) mit einem Gesamtinvestitionsbedarf von 800.000 € wird zugestimmt. Die Maßnahme wurde in der GRDrs. 743/2002 bereits angekündigt.

2. Die Investitionskosten für ALKIS®/GIS von 800.000 € werden bei Finanzposition 2.6120.9358.000-0999 wie folgt gedeckt: 3. Nach Abschluss der Verfahrenseinführung ist die Einsparung von 8 Stellen, Zug um Zug 2006 beginnend, möglich. Die Stellen werden im Rahmen der Umsetzung des Projektes "Zukunft 62," mit einem Gesamteinsparvolumen von 36 Stellen, zur Streichung gemeldet (GRDrs. 785/2003). Außerdem werden die Sachkosten ab 2009 um jährlich 53.100 € gesenkt.


Begründung:


Wegen des hohen Nutzens von Geo-Informationssystemen beschloss der Gemeinderat bereits 1990 den Aufbau eines Geografisch-Technischen-Informationssystems der Stadtverwaltung Stuttgart - GTIS Stuttgart - (GRDrs. 398/1990). Seither hat sich diese Technik erfolgreich verbreitet, von Geografisch-Technischen Anwendungen hin zu umfassenden Geo-Informationssystemen (GIS) weiterentwickelt und ist bei der Erledigung vielfältiger Fachaufgaben nicht mehr weg zu denken.

Bürgerinnen und Bürger, Polizei, Notdienste, Ingenieurbüros, Investoren und Banken, werden aus dem städtischen Geo-Informationssystem rasch und kundenfreundlich bedient. Hauptanwender in der Stadtverwaltung sind Ämter, Eigenbetriebe und Stellen mit Aufgaben im Bereich Planung, Bau, Grundstücksverkehr, Umweltschutz, Sicherheit, Statistik und Verkehr mit zahlreichen Fachanwendungen wie Flächennutzungsplan, Bebauungsplan, Baurechts-Informationssystem, Kanalinformationssystem, Immobilienmanagement, Altlasten, Gewässerinformationen, Baum- und Grünflächenkataster, Straßenraumnutzungen und Verkehrssignalanlagen.

Die beim Stadtmessungsamt geführten Geodaten sind notwendige Grundlagen des GIS. Hierzu zählen auch die hoheitlichen Daten des Liegenschaftskatasters (Amtliches Liegenschaftsbuch, ALB und Amtliche Liegenschaftskarte, ALK). Bei der Führung des Liegenschaftskatasters handelt es sich um eine gesetzliche Aufgabe. Das Verfahren zur Führung dieser hoheitlichen Daten ist vom Land vorgeschrieben, daher ist die Einführung des neuen, bundeseinheitlichen Amtlichen Liegenschaftskataster-Informationssystems (ALKIS®) unumgänglich.

Derzeit wird monatlich 35.000 mal online auf die Geodaten des Stadtmessungsamtes zugegriffen, bei steigender Tendenz.

Das städtische Geo-Informationssystem für die Führung der Geodaten sowie das Verfahren zur Führung des Amtlichen Liegenschaftskatasters sind seit nunmehr 15 bzw. 20 Jahren im Einsatz. IBM als Hersteller des Geo-Informationssystems hat seit langem die Pflege, Wartung und Betreuung des Systems gänzlich eingestellt. Die Software ist nicht auf aktuellen PC einsatzfähig, sondern muss auf völlig veralteter (10 Jahre) und störanfälliger Hardware betrieben werden. Dies, die technologische Weiterentwicklung sowie die Verpflichtungen aus der Erfüllung gesetzlicher Aufgaben zwingen zur Ablösung der Verfahren. Eine Ersatzbeschaffung ist deshalb unabwendbar.

Sämtliche Anwendungen entsprechen künftig internationalen Normen bezüglich der Datenhaltung, Verarbeitung und Datenbereitstellung. Sie sind ebenso Voraussetzung für Dienste im Internet. Insgesamt wird eine wesentliche Qualitätsverbesserung und Wirtschaftlichkeit erreicht sowie die Kundenfreundlichkeit erhöht.

Die Systemauswahl wird in enger Anlehnung an die von der Landesvermessungsverwaltung Baden-Württemberg getroffenen Entscheidungen erfolgen.

Die Vorlage konkretisiert die Aussagen bei Ankündigung der Maßnahme in der GRDrs. 743/2002 zum Projektauftrag “Zukunft 62”. Das neue System ist Voraussetzung für die dort genannte Einsparmöglichkeit von 8 Stellen in der Datenführung.

Die Vorlage ist mit dem Haupt- und Personalamt, Abt. IuK (10-4), abgestimmt.

Finanzielle Auswirkungen
Das Vorhaben führt ab 2009 zu dauerhaften Einsparungen und einer damit verbundenen finanziellen Entlastung des Haushaltes. Für die technologische Weiterentwicklung des Geo-Informationssystems und die Einführung von ALKIS®, ist in den Jahren 2003 bis 2005 ein Finanzierungsbedarf von insgesamt 800.000 € erforderlich. Die in der GRDrs. 743/2002 getroffene vorläufige Kostenabschätzung in Höhe von 450.000 € entsprach den damaligen Preisinformationen bei Firmen. Aufgrund zwischenzeitlicher Erweiterungen des vom Land geforderten Leistungsumfangs bei der Datenhaltung ergaben sich Mehrkosten von 350.000 €.

Nach Abschluss der Verfahrensumstellung sind ab 2009 jährliche Einsparungen im Umfang von 373.100 € möglich. Darin enthalten ist die Einsparung von 8 Stellen; diese Stellen werden Zug um Zug, 2006 beginnend, im Rahmen des Projekts "Zukunft 62" mit einem Gesamteinsparvolumen von 36 Stellen zur Streichung angemeldet (GRDrs. 785/2003).


Beteiligte Stellen

Referate AK und WFB

Die örtliche Personalvertretung wurde beteiligt.




Prof. Beiche
Technischer Referent

Anlagen

Anlage als Dateianhang: Weiterentwicklung des Geo-Informationssystems (GIS) des Stadtmessungsamtes und Einführung des Amtlichen Liegenschaftskataster-Informationssystems (ALKIS®)