Landeshauptstadt Stuttgart
Oberbürgermeister
Gz: OB
GRDrs 689/2008
Stuttgart,
09/08/2008



Projekt "Individuelle Lernbegleitung für benachteiligte Jugendliche beim Übergang zwischen Schule und Beruf"



Beschlußvorlage
Vorlage an
    zur
SitzungsartSitzungstermin
Internationaler Ausschuss
Verwaltungsausschuss
Kenntnisnahme
Beschlussfassung
öffentlich
öffentlich
24.09.2008
01.10.2008



Beschlußantrag:

1. Der Verlängerung des Projekts „Individuelle Lernbegleitung für benachteiligte Jugendliche beim Übergang zwischen Schule und Beruf“ mit Fördermitteln des Landes Baden-Württemberg wird zugestimmt.

2. Bei der Stabsabteilung für Integrationspolitik der Stabsstelle des Oberbürgermeisters wird die Ermächtigung zur Beschäftigung eines/-r Sachbearbeiters/-in in Teilzeit (50 %) in der Entgeltgruppe 11 TVöD ohne Blockierung einer Planstelle ab 1. Oktober 2008 für die Dauer der Vertragslaufzeit mit dem Land bis 30. September 2009 verlängert. Die Finanzierung erfolgt kostenneutral durch Fördermittel des Landes in Höhe von 35.300 €/Jahr.


Kurzfassung der Begründung:
Ausführliche Begründung siehe Anlage 1

Das landesweite Projekt „Individuelle Lernbegleitung“ ist ein ergänzendes Unterstützungsangebot, durch das die Chancen benachteiligter Jugendlicher auf einen Schulabschluss und die berufliche Integration weiter verbessert werden sollen. Zielgruppe des Projekts sind insbesondere Schüler/-innen der achten und neunten Klassen der Haupt- und Förderschulen sowie Schüler/-innen des Berufsvorbereitungsjahres (BVJ) mit Sprachdefiziten und anderen Problemen. Die Lernbegleitung erfolgt durch ehrenamtlich tätige Personen.

Die Stabsabteilung für Integrationspolitik (S-IP) koordiniert das Projekt „Individuelle Lernbegleitung“ seit Oktober 2006 durch eine Projektmitarbeiterin in Teilzeit (50 %) als ergänzendes Angebot zu den Projekten „Lern aktiv“ (Förderunterricht durch Student/innen in Klasse 5 - 7 an Hauptschulen) und „STARTklar“ (Berufsvorbereitung durch Seniorpartner/innen ab Klasse 8 an Hauptschulen). Während sich die beiden anderen Projekte auf die Unterstützung der Schüler/innen in Kleingruppen bis zum Hauptschulabschluss konzentrieren, richtet sich die individuelle Lernbegleitung an einzelne benachteiligte Schüler/-innen mit dem Schwerpunkt Lernförderung ab Klasse 8 und Unterstützung auch in der kritischen Übergangszeit nach dem Schulabschluss. Es geht also darum, im Berufsvorbereitungsjahr und nach Beginn einer Ausbildung darauf hinzuwirken, dass ein begonnenes Ausbildungsverhältnis erfolgreich beendet wird. Somit ist das Projekt „Individuelle Lernbegleitung“ ein aufbauendes bürgerschaftliches Unterstützungssystem im Übergang Schule/Beruf, das von S-IP schulübergreifend koordiniert wird.

Die individuelle Lernförderung beginnt in der allgemein bildenden Schule (Hauptschule bzw. Förderschule). Zu Projektbeginn findet eine genaue Absprache mit den Schulen statt, um Parallelstrukturen zu vermeiden und um die Angebote passgenau aufeinander abzustimmen. Im zweiten Projektjahr (Schuljahr 2007/2008) wurden auch berufliche Schulen einbezogen.

In diesem Zeitraum waren 30 Lernbegleiter/-innen an folgenden Schulstandorten tätig:
- Hauptschulen: Altenburgschule Bad Cannstatt, Bismarckschule Feuerbach, Friedensschule West, Grund- und Hauptschule Ostheim
- Förderschule: Berger Schule
- Berufliche Schulen: Hauswirtschaftliche Schule Ost, Gewerbliche Schule im Hoppenlau, in Vorbereitung: Wilhelm-Maybach-Schule

Die Ehrenamtlichen haben im Schuljahr 2007/2008 ca. 60 Schülerinnen und Schüler betreut, insbesondere mit Lernförderung in den Fächern Deutsch und Mathematik. Fast alle Schüler haben einen Migrationshintergrund.

Das Engagement der Lernbegleiter/-innen umfasste im Schnitt 1-3 Wochenstunden, in Einzelfällen aber auch bis zu 10 Wochenstunden. Für diese Tätigkeit wurden die Ehrenamtlichen wie im ersten Projektjahr fortgebildet, und zwar im Verbund mit den Lernbegleiter/-innen der benachbarten Landkreise Esslingen, Ludwigsburg und Rems-Murr. Die Projektmitarbeiterin organisiert darüber hinaus einen regelmäßigen Erfahrungsaustausch unter den Ehrenamtlichen und den beteiligten Schulen.

Nach einem Jahr können die Lernbegleiter Verbesserungen bei den Noten der Schülerinnen und Schüler feststellen und nach 1 ½ bis 2 Jahren auch deutliche positive Veränderungen im sozialen und persönlichen Bereich.

Das Projekt „Individuelle Lernbegleitung für Jugendliche im Übergang Schule/Beruf“ wird von der koordinierenden Stelle beim Kultusministerium regelmäßig evaluiert. Aufgrund dieser Evaluation wurde die Projektförderung in Stuttgart mit der Zusage vom 30.06.2008 für ein weiteres Jahr (1. Oktober 2008 – 30. September 2009) verlängert.

Das Projekt ist ein Baustein der Integrationsförderung von benachteiligten Schülerinnen und Schülern im Handlungsfeld „Integration durch Bildung an weiterführenden Schulen“. Die Gesamtdarstellung der Integrationsprojekte und die daraus abgeleiteten Handlungsempfehlungen für ein Konzept über kommunale begleitende Fördermaßnahmen an Hauptschulen sollen Gegenstand einer gesonderten Gemeinderatsvorlage werden.

Finanzielle Auswirkungen

Das Land Baden-Württemberg, vertreten durch das Kultusministerium, leistet an die Landeshauptstadt Stuttgart als Projektträger für jedes Jahr der Vertragslaufzeit eine zunächst in pauschalierter Form vorzunehmende Vergütung in Höhe von 35.300 €.


Beteiligte Stellen

Referat AK
Referat WFB


Vorliegende Anträge/Anfragen

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Erledigte Anträge/Anfragen

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Dr. Wolfgang Schuster

Anlagen






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Vorlage6892008.pdf