Landeshauptstadt Stuttgart
Referat Kultur/Bildung und Sport
Gz: KBS
GRDrs 25/2006
Stuttgart,
01/16/2006


Tanzplan Stuttgart



Mitteilungsvorlage


Vorlage anzurSitzungsartSitzungstermin
Verwaltungsausschuss
Ausschuss für Kultur und Medien
Kenntnisnahme
Kenntnisnahme
öffentlich
öffentlich
18.01.2006
31.01.2006

Bericht:


Die Sparte Tanz soll eine nachhaltige Förderung auf Bundesebene erhalten. Aus diesem Grund wurde durch den Stiftungsrat der Kulturstiftung des Bundes die Einrichtung des “Tanzplan Deutschland” mit Projektmitteln in Höhe von 12,5 Mio. Euro beschlossen.

Die Kulturstiftung des Bundes beabsichtigt unter anderem, über einen Zeitraum von fünf Jahren in fünf ausgesuchten Städten nachhaltige Projekte mit einer Anschubfinanzierung von bis zu 1.250.000 Euro (250.000 Euro jährlich) im Bereich des zeitgenössischen Tanzes zu fördern.

Auf Einladung der Kulturstiftung des Bundes, in Zusammenarbeit mit dem Referat KBS und dem Kulturamt, trafen sich am 5. April 2005 die wichtigsten Vertreter der Stuttgarter Tanzszene.

Anlass dieses Treffens war eine Recherchereise der Kulturstiftung des Bundes, mit der sie sich detailliert über die Situation des Tanzes in ausgewählten Städten informieren wollte. Aufgezeigt werden sollte, wo aus Sicht der regionalen Tanzakteure die Defizite in der Stadt liegen, und welche geeigneten Maßnahmen ergriffen werden müssten, um die Situation des Tanzes nachhaltig zu verbessern.

In dem Gespräch am 5. April wurde deutlich, dass eine Zusammenarbeit zwischen dem Stuttgarter Ballett und der Freien Szene für die Kulturstiftung des Bundes von besonderem Interesse war. Vor allem sollte der Education-Bereich ausgebaut werden.

Damit die Stadt im Bewerbungsverfahren weiter berücksichtigt werden kann, hatte die Kulturstiftung des Bundes die Kulturverwaltung gebeten, bis Mitte Juni 2005 ein vorläufiges Konzept vorzulegen. Das Kulturamt hat daraufhin Frau Milz auf Grundlage eines Werkvertrages damit beauftragt, dieses zu erarbeiten.

Zu diesem Zweck schlossen sich die Institutionen Produktionszentrum Tanz und Performance, Stuttgarter Ballett und John Cranko-Schule, Theaterhaus Stuttgart, Noverre-Gesellschaft, Kunststiftung Baden-Württemberg, Akademie Schloss Solitude und die Kulturgemeinschaft Stuttgart zu der Arbeitsgemeinschaft “Tanzplan Stuttgart” zusammen.

Das Konzept wurde eingereicht und das Kuratorium bewertete Ende Juni 2005 Teile des Konzeptes positiv. Als weiteren Schritt sollte die Arbeitsgemeinschaft dem Kuratorium bis Ende Oktober 2005 eine Spezifizierung inklusive eines Kosten- und Finanzierungsplans zur endgültigen Entscheidung vorlegen.

Nachdem die Kulturverwaltung einen ersten Entwurf des Kosten- und Finanzierungsplans zur Kenntnis erhalten hatte, regte sie an, diesen angesichts der Gesamtkosten von insgesamt 4.962.500 Euro, ohne geltwerter Sachleistungen, also jährlich 992.500 Euro zu überarbeiten. Das vorgelegte modifizierte Konzept mit einem Kostenrahmen von nun noch 3.150.000 Euro, ohne geltwerter Sachleistungen (z.B. kostenlose Nutzung von städtischen Räumen, Spielstätten, etc.), also jährlich Euro 630.000 Euro wurde fristgerecht im Oktober bei der Kulturstiftung eingereicht. In diesem Konzept (Anlage 1) sind Zuschüsse von 1.750.000 Euro vorgesehen. Dabei wird von einem jeweils jährlichen Zuschuss von insgesamt 300.000 Euro, hälftig getragen von der Stadt Stuttgart und dem Land Baden-Württemberg ausgegangen. Bei einer gemeinsamen Übernahme diese Zuschussbedarfs bedeutet dies jeweils 750.000 Euro für Stadt und Land in 5 Jahren. Die restlichen 250.000 Euro sollen bei der EU und anderen Sponsoren eingeworben werden. Generelle Voraussetzung ist eine Förderzusage über den Zeitraum von 5 Jahren.

Eine Äusserung des Landes, ob überhaupt und wenn ja, in welcher Höhe eine Förderung denkbar wäre, liegt der Verwaltung nicht vor. Die Landesstiftung wird darüber offensichtlich in einer ihrer nächsten Aufsichtsratssitzungen beraten.

Wie aus dem vorliegenden Konzept zu entnehmen ist, sind zwei große Produktionen beabsichtigt, in denen hochprofessionelle Tänzer mit einer Gruppe von Schülern ein gemeinsames Projekt erarbeiten. Dafür sind jährlich 321.500 Euro kalkuliert, was den Hauptteil des jährlichen Kostenrahmes von 630.000 Euro ausmacht.
Darüber hinaus sind Schulprojekte in Höhe von jährlich 50.000 Euro geplant. Diese haben die Intention, die professionellen Tanzproduktionen einem jungen Publikum zu vermitteln und tanzpädagogische Arbeit an den Schulen zu leisten.

Bei dem Projekt des Tanzplan Stuttgart haben sich erstmalig die starken Partner der Stuttgarter Tanzszene zusammengetan, um mit den Mitteln des Tanzplans den zeitgenössischen Tanz in Verbindung mit der überaus wichtigen Jugendarbeit nachhaltig zu fördern. Gerade das zentrale Element des “Tanzplan Stuttgart”, nämlich die Verknüpfung von Produktion, Ausbildung und Vermittlung, stärkt die Zusammenarbeit und den Dialog zwischen der etablierten Hochkultur und den freischaffenden Künstlern zum Wohle der jungen Generation. Die Kulturverwaltung steht diesem Vorhaben äußerst positiv gegenüber, ist jedoch der Ansicht, dass zunächst verbindlich geklärt werden muß, in welcher Höhe sich die vorgesehenen Partner (Land, EU, etc.) finanziell an diesem Projekt beteiligen werden. Verbindliche Aussagen hierzu sind sicher nicht vor Frühjahr diesen Jahres zu erwarten.



Beteiligte Stellen

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Vorliegende Anträge/Anfragen

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3/2006




Dr. Susanne Eisenmann




Anlage 1:
Kurzfassung der Konzeption "Tanzplan Stuttgart" von Bettina Milz und Claudia Bauer