Landeshauptstadt Stuttgart
Technisches Referat
Gz: T
GRDrs 816/2008
Stuttgart,
12/17/2008



Provisionsgewährung für die Inanspruchnahme von Leistungen des städtischen Krematoriums



Beschlußvorlage
Vorlage an
    zur
SitzungsartSitzungstermin
Verwaltungsausschuss
Gemeinderat
Vorberatung
Beschlussfassung
öffentlich
öffentlich
21.01.2009
22.01.2009



Beschlußantrag:

Der Verlängerung der Gewährung von Vermittlungsprovisionen für die Jahre 2009 und 2010 an die Bestattungsunternehmen für vermittelte Einäscherungen Verstorbener im städtischen Krematorium wird zugestimmt. Die bisherigen Provisionsmodalitäten und Provisionshöhen von brutto 60 bzw. 80 Euro je Einäscherung bleiben unverändert.


Begründung:


Mit Beschluss vom 18.01.2007- GRDrs 1033/2006 - hat der Gemeinderat zugestimmt, in einer Pilotphase vom 01.02.2007 bis Ende 2008 für die Vermittlung von Einäscherungen auf die Entgelte des Krematoriums Provisionen in Höhe von 60 bis 80 Euro je Einäscherung zu gewähren. Die Provisionsgewährung hat sich nach Ansicht des Garten-, Friedhofs- und Forstamtes bewährt, wenngleich eine belastbare Aussage aufgrund der bisherigen zweijährigen Pilotphase noch nicht getroffen werden kann.

Insbesondere die Zahl der Einäscherungen von Stuttgartern hat wieder zugenommen. Dies ist neben der Provisionsgewährung auch auf die Krematoriumsführungen für interessierte Bürger, die sich immer größerer Nachfrage erfreuen, zurückzuführen. Seit Gewährung der Vermittlungsprovisionen bringen zusätzlich 10 weitere Bestattungsunternehmen Verstorbene zum Einäschern in das Krematorium der Landeshauptstadt Stuttgart. Weiterhin lässt auch die Stadt Esslingen, die ihr Krematorium aufgegeben hat, nur aufgrund der Entgeltreduzierung durch die Provisionsgewährung, ihre Verstorbenen hier einäschern. Bis Ende Oktober 2008 hat Esslingen 189 Verstorbene in Stuttgart einäschern lassen.

Der Rückgang an Einäscherungen wurde abgebremst, mittlerweile steigen wieder die Einäscherungszahlen. So gab es im Jahr 2006 ohne Provisionsgewährung 2.240 Einäscherungen, 2007 war in einer Anlauf- und Informationsphase zur Provisionsgewährung sowie aufgrund rückläufiger Sterbefälle noch ein geringfügiger Rückgang auf 2.215 Einäscherungen zu verzeichnen. Aufgrund der bisherigen Entwicklung im Jahr 2008 wird für dieses Jahr mit ca. 2.500 Einäscherungen, also mit einer Steigerung von ca. 12 %, gerechnet.

Bei Einstellung der Provisionsgewährung ist wieder mit einem Rückgang der Einäscherungszahlen zu rechnen.

Die Zunahme der Einäscherungen im Krematorium auf dem Pragfriedhof bewirkt auch eine Verringerung des Leichentourismus der privaten Bestatter zu den Krematorien im Umland. Häufig erhält das Garten-, Friedhofs- und Forstamt Klagen über diese Praxis, über die die Hinterbliebenen üblicherweise nicht informiert sind.

2005
2006
2007
2008
Prognose
Sterbefälle (Stuttgart)
5.551
5.370
5.211
5.500
Einäscherungen (Stuttgarter)
1.877
1.801
1.749
1.950
Einäscherungen (Auswärtige)
310
439
461
550
Einäscherungen (Gesamt)
2.187
2.240
2.215
2.500
Ausgaben/Kosten €
1.177.049
944.027
1.029.083
1.030.000
Einnahmen €
945.107
942.326
926.747
1.030.000
Provisionsgewährungen €
0
0
131.522
152.160
Kostendeckung Krematorium in %
80,3
94,8
90,6
ca. 100
Ausgaben ohne Provisionen € *
Wie oben
Wie oben
952.203
940.000
Einnahmen ohne Provisionen € *
Wie oben
Wie oben
981.390
1.092.000
Kostendeckung ohne Provisionsgewährung in % *
80,3
94,8
103,0
116
Gebühr netto (ohne Provisionen) €
429,31
429,31
429,31
429,31

* Die Berechungen unterstellen eine unveränderte Einäscherungszahl bei Nichtgewährung von Provisionszahlungen. Tatsächlich wären die Leistungszahlungen jedoch deutlich zurückgegangen, so dass voraussichtlich keine Kostendeckung erzielt worden wäre.

Zur Information über die Arbeit des örtlichen Krematoriums im Pragfriedhof soll im kommenden Jahr ein Flyer (Faltblatt) herausgegeben und bei allen öffentlichen Stellen ausgelegt werden. Weiterhin wird für das Krematorium Stuttgart die Zertifizierung durch den Arbeitskreis Kommunaler Krematorien im deutschen Städtetag (AKK) beantragt.

Der AKK hat eine Siegelordnung entwickelt die den Ansprüchen von Pietät und Umweltschutz Rechnung trägt. Erfüllt ein Krematorium die vom AKK entwickelten Kriterien kann das Siegel "Kontrolliertes Krematorium" verliehen werden. Diese Maßnahmen werden voraussichtlich zu einer weiteren Stabilisierung der Kostendeckung im Krematorium führen.

Finanzielle Auswirkungen

Trotz der stark gestiegenen Energiekosten wird im Jahr 2008 voraussichtlich eine annähernde Kostendeckung erreicht. Im Vergleich dazu, wurde für das Jahr 2007 ein Kostendeckungsgrad von 90,6 % errechnet.


Beteiligte Stellen

WFB, RSO

Vorliegende Anträge/Anfragen

./.

Erledigte Anträge/Anfragen

./.



Dirk Thürnau
Bürgermeister


Anlagen

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