Landeshauptstadt Stuttgart
Referat Kultur/Bildung und Sport
Gz: KBS
GRDrs 461/2006
Stuttgart,
06/26/2006



Einrichtung von Praktikantenklassen zur Einstiegsqualifizierung an Beruflichen Schulen in Stuttgart



Beschlußvorlage
Vorlage an
    zur
SitzungsartSitzungstermin
VerwaltungsausschussBeschlussfassungöffentlich12.07.2006



Beschlußantrag:

An der Kaufmännischen Schule I, an der Louis-Leitz-Schule Stuttgart-Feuerbach, an der Kaufmännischen Schule Stuttgart-Süd und an der Wilhelm-Maybach-Schule (Gewerbliche Schule) Stuttgart-Bad Cannstatt werden Praktikantenklassen zur Einstiegsqualifizierung als Schulversuch eingerichtet.


Kurzfassung der Begründung:
Ausführliche Begründung siehe Anlage 1

Allgemeines:

Ausbildungswillige und ausbildungsfähige junge Menschen sollen ein Angebot erhalten, wenn sie nach den bundesweiten Nachvermittlungsaktionen im Herbst keinen Ausbildungsplatz gefunden haben. Im Rahmen des „Nationalen Pakts für Ausbildung und Fachkräftenachwuchs in Deutschland“ haben sich daher die Partner verpflichtet, allen ausbildungswilligen und ausbildungsfähigen Jugendlichen ein entsprechendes Angebot zu unterbreiten. Nachdem sich abzeichnet, dass sich dieser Pakt unter der neuen Bundesregierung - mehr oder weniger modifiziert - auch mittel- bis langfristig etablieren wird, soll an Beruflichen Schulen in Stuttgart der Schulversuch „Praktikantenklassen zur Einstiegsqualifizierung“ eingerichtet werden.

Ziel dieses Modells ist die Vermittlung und Vertiefung beruflicher Handlungsfähigkeit. Für Jugendliche mit Hauptschulabschluss kann die Teilnahme am Schulversuch „Praktikantenklasse zur Einstiegsqualifizierung“ (EQJ) eine sinnvolle Alternative zum Berufsvorbereitenden Jahr (BVJ) sein. Die Dauer des Praktikums kann sich in einem Zeitrahmen zwischen 6 - 12 Monaten bewegen. Während dieser Zeit leisten die Jugendlichen in der Regel 4 Tage pro Woche ein Praktikum ab. In der Regel an einem Tag pro Woche (6-10 Stunden) sollen die Jugendlichen an der Schule auf das Berufsleben vorbereitet und eventuelle Defizite aufgearbeitet werden.

Eine Zertifizierung durch die Kammern ist nicht vorgesehen, die Praktikumszeit kann aber auf die Ausbildungszeit angerechnet werden. Nach Beendigung des Praktikums ist die Berufsschulpflicht erfüllt, es sei denn, ein noch nicht volljähriger Jugendlicher beginnt ein duales Ausbildungsverhältnis.

Im Hinblick auf die im vergangenen Jahr weit überwiegend aus dem kaufmännischen Bereich angebotenen Praktikumsplätze erscheint die Einrichtung dieser Klassen an der Kaufmännischen Schule I, an der Louis-Leitz-Schule Stuttgart-Feuerbach, an der Kaufmännischen Schule Stuttgart-Süd und an der Wilhelm-Maybach-Schule (Gewerbliche Schule) Stuttgart-Bad Cannstatt sinnvoll. An diesen vier Schulen sollen daher Praktikantenklassen zur Einstiegsqualifizierung als Schulversuch eingerichtet werden.


Kaufmännische Schule I:

Bereits seit Dezember 2005 werden drei Praktikantenklassen zur Einstiegsqualifizierung an der Kaufmännischen Schule I unterrichtet. Die räumlichen und sächlichen Voraussetzungen für die Einrichtung dieser Klassen sind an der Schule gegeben. Die Beschulung der Klassen an einem Tag in der Woche kann mit den Praktikumsbetrieben so abgestimmt werden, dass eine flexible Nutzung der vorhandenen Raumkapazitäten möglich ist. Durch das Gebäude Reuchlinstraße 4 B, das die Schule seit dem Jahr 2004 zusätzlich nutzt, hat sich zudem eine Entlastung der angespannten räumlichen Situation ergeben. Die notwendige sächliche Ausstattung für die drei Praktikantenklassen zur Einstiegsqualifizierung kann über vorhandene Bestände bzw. über das Budget der Schule zur Verfügung gestellt werden.


Louis-Leitz-Schule:

An der Louis-Leitz-Schule ist nach derzeitigem Stand die Einrichtung einer Praktikantenklasse zur Einstiegsqualifizierung zu Beginn des Schuljahres 2006/2007 vorgesehen. Ausgehend von einem Unterricht im relativ geringen Umfang von ca. 6 Wochenstunden sind die bestehenden räumlichen und sächlichen Gegebenheiten an der Louis-Leitz-Schule noch ausreichend. Für die Praktikantenklasse zur Einstiegsqualifizierung werden zusätzliche Lernmittel erforderlich, die aus heutiger Sicht aus dem vorhandenen Budget finanziert werden können.


Kaufmännische Schule Stuttgart-Süd:

An der Kaufmännischen Schule Stuttgart-Süd wird seit Oktober 2005 eine Praktikantenklasse zur Einstiegsqualifizierung unterrichtet. Das Raumdefizit der Kaufmännischen Schule Stuttgart-Süd ist verglichen mit anderen Beruflichen Schulen verhältnismäßig gering. Die räumliche Unterbringung der Praktikantenklasse zur Einstiegsqualifizierung ist daher möglich und die sächlichen Voraussetzungen sind ebenfalls gegeben. Im Rahmen der vorhandenen Lehrerressourcen mussten allerdings entsprechende Veränderungen zu Lasten anderer Bereiche vorgenommen werden.


Wilhelm-Maybach-Schule:

An der Wilhelm-Maybach-Schule wurde bereits im Frühjahr 2005 und nun wieder seit Mai 2006 jeweils eine Praktikantenklasse zur Einstiegsqualifizierung gebildet. Die jetzigen Schüler erhalten bis zum August 2006 an zwei Tagen pro Woche verdichteten Unterricht. Die räumlichen Voraussetzungen sind an der Wilhelm-Maybach-Schule gegeben, da die Praktikantenklasse zur Einstiegsqualifizierung erst nach der Berufsschulprüfung an der Schule unterrichtet wird. Derzeit wird die Aufstockung des Schulgebäudes durchgeführt, mit deren Fertigstellung voraussichtlich Ende 2006 zu rechnen ist. Mit der beschriebenen Unterrichtsorganisation ist es möglich, die absehbare Zeit bis zur Fertigstellung der zusätzlichen Räume zu überbrücken. Die erforderlichen sächlichen Mittel entsprechen den Mitteln einer Jungarbeiterklasse und können aus dem Budget der Schule finanziert werden.


Finanzielle Auswirkungen

keine


Beteiligte Stellen

keine

Vorliegende Anträge/Anfragen

keine

Erledigte Anträge/Anfragen

keine



Dr. Susanne Eisenmann

Anlagen

keine