1. Ausgangssituation Die letzte Gesamtschau der Schulentwicklungsplanung für die allgemein bildenden Schulen wurde 1996 erstellt. Seither haben sich bildungspolitische, gesellschaftliche und demografische Rahmenbedingungen deutlich verändert. Die im Zusammenhang mit den Lenkungsmaßnahmen zur Schüleraufnahme an den Stuttgarter Gymnasien erfolgte Kapazitätsanalyse der Stuttgarter Gymnasien hat die Dringlichkeit einer detaillierten Schulentwicklungsplanung aufgezeigt. Entsprechend hat der Schulbeirat bereits in seiner Sitzung vom 30. September 2008 um die Erstellung einer detaillierten Schulentwicklungsplanung auf Stadtbezirksebene gebeten. Die gesamte Schullandschaft befindet sich derzeit im Umbruch. Dazu tragen verschiedenste bildungspolitische, gesellschaftspolitische und demografische Faktoren bei, die nachfolgend unter den Punkten 2. bis 5. ausführlich erörtert werden. Gravierende Auswirkungen und einschneidende Veränderungen der Stuttgarter Schullandschaft sind vorrangig durch folgende Faktoren zu erwarten bzw. finden bereits statt: · Wesentlich geändertes Übertrittsverhalten auf weiterführende Schulen, so dass die Übertrittsquoten an Gymnasien zwischenzeitlich bei über 50 %, an Hauptschulen nur noch bei rund 20 % liegen. · Mit der GRDrs 57/2007 hat der Gemeinderat einen Grundsatzbeschluss zur Einrichtung weiterer Ganztagesschulen in Stuttgart vorrangig an Grundschulen, Hauptschulen und ggf. Förderschulen gefasst. Nach den jüngsten Vorgaben des Landes ist die Einrichtung von Ganztagesschulen zwischenzeitlich sowohl an Hauptschulen als auch an Gymnasien flächendeckend möglich. · Die aktuell gravierendsten Auswirkungen für die Stuttgarter Schullandschaft gehen allerdings ohne Zweifel vom Eckpunkte-Konzept des Landes zur Weiterentwicklung der Hauptschulen und der Werkrealschule aus (siehe Punkt 5). Die neue Werkrealschule soll nach den Vorgaben des Landes bereits im Schuljahr 2010/11 starten. Für Stuttgart müssen daher schnellstmöglich die Standorte der künftigen Werkrealschule aber auch die Möglichkeiten und Auswirkungen für diejenigen Schulen geklärt werden, die voraussichtlich die Voraussetzungen für die Einrichtung einer Werkrealschule nicht erfüllen. · Im nächsten Schritt sind notwendige Investitionsentscheidungen vor dem Hintergrund dieses Umbruchs in der Schullandschaft zu definieren. 2. Wesentliche bildungspolitische Veränderungen