Landeshauptstadt Stuttgart
Referat Kultur/Bildung und Sport
Gz: KBS
GRDrs 926/2009
Stuttgart,
10/23/2009


Konzeption für ein Zentrum für Film und Freies Theater



Mitteilungsvorlage


Vorlage anzurSitzungsartSitzungstermin
VerwaltungsausschussKenntnisnahmeöffentlich04.11.2009

Bericht:


Im Rahmen der gemeinsamen Sitzung des Ausschusses für Kultur und Medien und des Verwaltungsausschusses vom 18. Februar 2009 wurde die Kulturverwaltung beauftragt, ein Konzept für ein Zentrum für Film und Freies Theater im ehemaligen Kino Ambo im Hindenburgbau zu entwickeln.

Das Konzept wurde von der Kulturverwaltung gemeinsam mit dem externen Sachverständigen Thomas Basgier erarbeitet und liegt dieser Vorlage in Anlage 1 bei.

Bereits am 10. September wurden dessen Grundzüge den Mitgliedern des Ausschusses für Kultur und Medien in einer Sondersitzung auf Schloss Solitude vorgestellt und Anregungen für eine Konkretisierung diskutiert. Das Konzept wurde grundsätzlich positiv bewertet und aufgenommen.


Einzelheiten zum Konzept

Rechtsform
Geplant ist die Gründung einer gemeinnützigen GmbH mit der Stadt Stuttgart als alleiniger Gesellschafterin. Die gGmbH verfügt über die Organe Gesellschafter, Geschäftsführer und Aufsichtsrat, wobei in letzterem Repräsentanten der Stadt, der Fraktionen, der MFG, Interessensvertreter der Film-, Theater- und Tanzszene, potentielle weitere Geldgeber sowie der/die Vorsitzende des Fördervereins Einsitz nehmen.

Ehrenamtliche Mitarbeit ist auch bei der gGmbH-Variante ausdrücklich erwünscht und wird entsprechend berücksichtigt.

Aus dem einstigen „Förderverein Kommunales Kino“ heraus soll ein Förderverein für das Zentrum gegründet werden.


Personal- und Organisationsstruktur
Abweichend von der in Anlage 1 dargestellten Organisationsstruktur schlägt die Kulturverwaltung vor, die Gesamtleitung an die Kaufmännische Geschäftsführung zu übertragen, der zwei Spartenverantwortliche (Künstlerische Leitung Film + Künstlerische Leitung Theater) zur Seite gestellt werden, damit eine einheitliche Vertretung des Hauses nach außen gewährleistet ist.


Finanzen
Zur Finanzierung des Zentrums stehen die seitherigen Mittel (Mittel Filmhaus zzgl. Umschichtungen im Bereich der Freien Theater/Tanz) abzüglich 5 Prozent für die Haushaltskonsolidierung zu Verfügung. Es handelt sich hierbei um ca. 625.000 €, die voraussichtlichen Mietkosten liegen bei ca. 250.000 €. Der Quadratmeterpreis orientiert sich am Vergleichsmietspiegel im Innenstadtbereich. Unter Berücksichtigung einer Beteiligung der MFG i. H. v. rd. 150.000 € und einer Eigenleistung des Zentrums i. H. v. rd. 365.000 € (ehemaliges Kommunales Kino rd. 150.000 €) lässt sich das Projekt aus Sicht der Verwaltung ohne Erhöhung der städtischen Haushaltsmittel zu realisieren.

Der Mietvertrag mit der LBBW Immobilien GmbH ist auf eine Dauer von 20 Jahren angelegt. Dies ist erforderlich, da dadurch die Investitionskosten gegenfinanziert werden.


Externer Vorschlag zur Weiterführung eines separaten Kommunalen Kinos ohne die Freie Theaterszene
Mitte Oktober schlug Herr Erasmus (Betreiber der Arthaus-Kinos „Atelier am Bollwerk“ und „Delphi“) der Kulturverwaltung drei unterschiedliche Optionen vor, die alle als gemeinsame Basis die Integration eines Kommunalen Kinos in seinen Kinobetrieb und die Gewährung eines städtischen Zuschusses vorsehen. Aufgrund der Kurzfristigkeit ist eine detaillierte inhaltliche Darstellung zum jetzigen Zeitpunkt nicht möglich.


Resümee
Die Kulturverwaltung befürwortet das modifizierte Konzept von Herrn Basgier, wie es dieser Vorlage zugrunde liegt. Für eine Stadt in der Größe Stuttgarts ist ein Kommunales Kino unverzichtbar. Die Situation der Freien Theater im TREFFPUNKT Rotebühl ist nicht befriedigend, so dass auch hier durch das geplante Zentrum eine deutliche Verbesserung eintreten würde.


Falls das Zentrum für Film und Freies Theater nicht realisiert werden sollte, muss der bis Ende 2011 laufende Mietvertrag zwischen der Stadt Stuttgart und der LBBW Immobilien GmbH das Filmhaus betreffend dennoch erfüllt werden. Der Leerstand der Räumlichkeiten des ehemaligen Kommunalen Kinos verursacht jährliche Kosten in Höhe von 186.600 € (Miete + Mietnebenkosten), also seit dem Auszug des Kommunalen Kinos bis zum Ablauf des Vertrages Gesamtkosten in Höhe von 560.000 €. Dazu kommen noch Kosten für den Ankauf des Gerätepools des Kommunalen Kinos (bewegliches Anlagevermögen) durch die Kulturverwaltung in Höhe von rd. 34.500 €. Auch der Technikpool des Kulturamtes im Wert von rd. 580.000 € sollte in das Zentrum für Film und Freies Theater integriert werden.


Beteiligte Stellen

-


Vorliegende Anträge/Anfragen

304/2008
308/2008
353/2008
357/2008
492/2008

304/2008
308/2008
353/2008
357/2008
492/2008





Dr. Susanne Eisenmann




Anlage 1: Konzeption des neuen Stuttgarter Zentrums für Film und Freies Theater

Anlage 1 zur GRDrs 926-2009.pdf

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Vorlage9262009.pdf