Protokoll: Verwaltungsausschuss des Gemeinderats der Landeshauptstadt StuttgartNiederschrift Nr.
TOP:
402
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VerhandlungDrucksache:
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GZ:
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Sitzungstermin: 04.11.2009
Sitzungsart: öffentlich
Vorsitz: BM Murawski
Berichterstattung:Frau Greth (ehemals L/OB-BiP)
Protokollführung: Herr Häbe
Betreff: Bericht zur Arbeit des Kompetenzzentrums Stuttgarter Bildungspartnerschaft (L/OB-BiP)
- Pädagogische Verbünde Stuttgart
- Interkulturelle Schulentwicklung

Der Bericht des Kompetenzzentrums Stuttgarter Bildungspartnerschaft an den Unterausschuss Stuttgarter Bildungspartnerschaft, Stand 14.10.2009, ist diesem Protokoll angeheftet (auch als Dateianhang hinterlegt).


Frau Greth stellt die Berichtsinhalte ausführlich dar.

Für den ausführlichen Bericht bedanken sich StR Wölfle (90/GRÜNE), StRin Ripsam (CDU), StR Kanzleiter (SPD), StRin von Stein (FDP), StR Zeeb (FW) und StRin Küstler (SÖS und LINKE). Zudem wird Frau Greth für ihre berufliche Zukunft alles Gute gewünscht.

Für StR Wölfle zeigt der Bericht u. a. auf, dass trotz der zur Verfügung gestellten Geldmittel dafür geworben werden muss, die Mittel überhaupt einsetzen zu können. Gerade in Gebieten, in denen die Entwicklungschancen von Kindern mäßiger seien, gebe es die größten Defizite bei der Zusammenarbeit von Schule und Jugendhilfe (Kindertagesstätten) bzw. selbst dort gebe es keinen Ansturm auf die bereitgestellten Finanzmittel. Bei vielen Berichtsinhalten sei er eigentlich davon ausgegangen, dass diese mittlerweile in Kooperationen zwischen Schulen und Kindertagesstätten selbstverständlich seien. Wenn es, wie im Stuttgarter Süden, gelinge, mit Schulen, die bisher eher gegeneinander als miteinander gearbeitet hätten, ein verlässliches Miteinander zu gestalten, sei dies ein Erfolg. Seines Erachtens muss schnell darüber nachgedacht werden, seitens der Stadt aufgebaute Strukturen zu entschlacken. Eventuell gebe es überfrachtete Aufgabenstellungen. Zwischenzeitlich sei ihm bewusst, dass die angedachte wissenschaftliche Begleitung in ihrer Ausführlichkeit nicht benötigt werde. Die interkulturelle Schulentwicklung sei erfreulicherweise nun mancherorts angekommen. Die Gemeinderatsfraktion Bündnis 90/DIE GRÜNEN werde es sich zur Aufgabe machen, auf Gebiete mit besonderen Defiziten ein Augenmerk zu legen.

StRin Ripsam kommt ebenfalls zu dem Ergebnis, dass bestimmte Dinge zurückgenommen werden sollten und eine Konzentration auf den Übergang Kindertagesstätte/Schule erfolgen sollte. Anstrengungen müssten unternommen werden, diesen Übergang reibungsloser zu gestalten. Sicherlich könne im Rahmen eines guten Prozesses an verschiedenartigen Kooperationen festgehalten werden, aber zunächst einmal habe die Aufgabenstellung eindeutig gelautet: "Benötigt wird ein positiver Übergang zwischen Kindertagesstätten und Schulen in Zusammenarbeit der Kooperationspartner". Die Arbeit des Kompetenzzentrums müsse sich insbesondere darauf konzentrieren, Ängste und Befürchtungen an den Schulen und Kindertagesstätten abzubauen. So sei dies zumindest seitens der CDU-Gemeinderatsfraktion ursprünglich angedacht gewesen. Sie geht in Zukunft von Partizipationsmöglichkeiten von den im Land stattfindenden Verbünden aus. Nicht gedacht habe sie, dass es in Stuttgart bei der Umsetzung so große Probleme gebe. Grundgedanke sei seitens der CDU-Gemeinderatsfraktion gewesen, dass die Landeshauptstadt in diesem Bereich eine Vorreiterrolle einnehmen könne. Nun gelte es, den Prozess stringent und intensiv weiter zu betreuen. Es müssten zügig Ergebnisse erzielt und diese dann auch schnell in die Breite umgesetzt werden.

Die internationale Stadt Stuttgart, so StR Kanzleiter, weise viele Probleme im Bildungsbereich auf. Angesichts einer Landespolitik mit vielen Defiziten habe man angestrebt, durch das Ausdehnen bzw. zumindest durch das Ausschöpfen der städtischen Handlungsspielräume eine aktive Bildungspolitik zu betreiben. Im Kern des entwickelten Stuttgarter Weges sei bekanntermaßen das Kompetenzzentrum als Schnittstelle zwischen den Referaten SJG und KBS gebildet worden. Natürlich gebe es auf dem eingeschlagenen Weg Schwierigkeiten, mit denen sich das Kompetenzzentrum auseinandersetzen müsse, aber der Bericht habe auch gute Ansätze deutlich gemacht. Insbesondere stellten Strukturen in der Bildungslandschaft Hemmnisse dar. Daher müssten die Strukturen so gestaltet werden, dass die Beteiligten gemeinsam arbeiten und entsprechende Ergebnisse erzielen könnten. Vom Land werde ein Beitrag dazu erwartet, die theoretischen Modelle in die Praxis umzusetzen. Zur wissenschaftlichen Begleitung hätten bereits Zwischenberichte stattgefunden. Sein Eindruck sei, dass die dort erzielten Ergebnisse schon Bekanntes bestätigten. Die Umsetzung dieser Ergebnisse in die Fläche werde eine zentrale Aufgabe des Kompetenzzentrums darstellen. An die Verwaltung richtet er die Frage, wie nach der Rückkehr von Frau Greth zum Land in diesem Bereich weiter vorgegangen wird.

Für StRin von Stein ist zu hoffen, dass in Zukunft die Kindertagesstätten als Bildungseinrichtungen sich der Schule annähern und dass sich Entwicklungen in den bisher defizitären Gebieten einstellen. Abhebend auf die Auftaktveranstaltungen hat sie den Eindruck bekommen, dass Veranstaltungen zu mädchenorientiert gestaltet sind. Die Verbünde müssten von Anfang an stärker darauf achten, auch Jungen in gleichberechtigter Form zu integrieren.

Nach Einschätzung von StR Zeeb ist gute Grundlagenarbeit geleistet worden. In Zukunft müssten die Hauptthemen vertieft werden. Er fragt nach, ob der Unterausschuss bestehen bleibt und wie viel der ursprünglich bereitgestellten Mittel noch nicht aufgebraucht sind bzw. in welcher Größenordnung Landesmittel erwartet werden.

Die Mittel für diesen Bereich sind nach Auffassung von StRin Küstler gut angelegt. Bestimmte Dinge gehörten überprüft und korrigiert. So bestehe kein Bedarf, die wissenschaftliche Begleitung in ihrer bisherigen Form fortzusetzen. Hier eingesetzte Mittel wären besser zur Stärkung eines interkulturellen Ansatzes verwendet. Das von Frau Greth in Ansätzen Erarbeitete gehöre nun in die Fläche umgesetzt, um Verbesserungen für sozial benachteiligte Kinder (unter Einbeziehung der Eltern) zu erzielen. Der Gemeinderat müsse sicherstellen, dass die begonnene Arbeit erfolgreich fortgesetzt werde.

Anschließend teilt StR Wölfle mit, alle Fraktionsvorsitzenden seien am kommenden Dienstag eingeladen, um gemeinsam über die weitere Vorgehensweise nachzudenken.


Danach stellt BM Murawski fest:

Der Bericht hat zur Kenntnis gedient.

Auch er bedankt sich bei Frau Greth für ihr engagiertes Wirken und wünscht ihr für ihren weiteren beruflichen Weg alles Gute.
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Bericht Stuttg-Bildungspartnerschaft.pdf
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ProtokollNdschr4022009.pdf