Landeshauptstadt Stuttgart
Referat Kultur/Bildung und Sport
Gz: KBS
GRDrs 233/2008
Stuttgart,
06/24/2008



Situationsbericht Ferienbetreuung 2008



Beschlußvorlage
Vorlage an
    zur
SitzungsartSitzungstermin
Verwaltungsausschuss
Gemeinderat
Beratung
Beschlussfassung
öffentlich
öffentlich
16.07.2008
17.07.2008



Beschlußantrag:

1. Der Gemeinderat nimmt den Bericht zur Ferienbetreuung 2007/2008 zur Kenntnis.

2. Die Übergangsbestimmungen zur Sicherung eines auf die Stadtbezirke verteilten flächendeckenden Angebots (s. GRDrs. 816/2004) werden auch im Schuljahr 2008/2009 weitergeführt und um die unter 3. genannte Regelung ergänzt.

3. Bei ungünstiger Verteilung der Betreuungstage auf die verschiedenen Ferienwochen können diese zusammengelegt werden. Es sollen aber weiterhin keine Einheiten unter vier Tage angeboten werden. Dies wird in den Weihnachtsferien 2008 und in den Osterferien 2009 erstmals notwendig. Hier können zur Abdeckung von zwei Wochen jeweils Betreuungsangebote mit 6 Betreuungstagen (bisher 4 und 5) angeboten werden.
4. Die Ferienbetreuung an der Heusteigschule wird im bisherigen Umfang im Schuljahr 2008/2009 fortgeführt.


Begründung:


1. Sachstand zum Schuljahr 2007/2008

Die Stadt Stuttgart bietet seit 2001 ein Ferienbetreuungsprogramm für Schüler/innen an. Betreut werden im Grundsatz Kinder, die die „Verlässliche Grundschule“ besuchen. Das Angebot wurde von Beginn an breit angenommen und die Nachfrage hat sich seither, betrachtet über alle Bezirke und über ein gesamtes Schuljahr, stetig erhöht.

Entwicklung der Ferienbetreuung:

SchuljahrAnzahl der betreuten Kinder
2001/02Objektförderung, von den Freien Trägern keine Zahlen gemeldet
2002/03Objektförderung, von den Freien Trägern keine Zahlen gemeldet
2004/052.513
2005/062.600
2006/072.904
2007/083.210

Allerdings sind in einigen Bezirken stagnierende Entwicklungen wahrzunehmen; des Weiteren gibt es Unterschiede in den verschiedenen Ferienzeiten. Die Tabelle in der Anlage zeigt, wie viele Kinder seit den Herbstferien 2007 angemeldet waren und wie sich diese auf die verschiedenen Einrichtungen verteilt haben.

Im Vergleich zum vergangenen Schuljahr wurden über alle Bezirke betrachtet in den Herbstferien mehr Kinder betreut, wogegen in den Weihnachtsferien die Auslastung deutlich geringer war. Dies war durch die Verteilung der Weihnachtsfeiertage begründet, wodurch sich ein geringerer Bedarf ergab. In den Faschingsferien ist wieder eine leichte Steigerung zu verzeichnen.

Trotz eines flexiblen Angebotes war die Nachfrage im Bezirk Giebel (Kinder- und Jugendhaus) und im Bezirk Sillenbuch (Jugendhaus) gering geblieben. Es waren teilweise unter zehn Kinder pro Ferienabschnitt angemeldet. Um weiterhin eine wohnortnahe Betreuung zu sichern, sollte das Angebot trotzdem fortgeführt werden.

In Zuffenhausen ist im Gegensatz zum letzten Schuljahr eine deutliche Steigerung zu vermerken. Eltern aus Zuffenhausen beantragten mit Schreiben vom 21.11.2007, das Angebot in Zuffenhausen auf bisher nicht abgedeckte Tage (auch Ferienwochen mit unter vier freien Tagen und einzelne bewegliche Ferientage) auszudehnen.

Wie in allen anderen Bezirken auch, wird in den Sommerferien (keine Konkurrenz zum umfangreichen Gesamtangebot) und an einzelnen beweglichen Ferientagen aus ökonomischen Gründen (unvertretbar hoher Verwaltungsaufwand) keine Betreuung angeboten. Den Erfahrungswerten entsprechend, die hier eine sehr geringe Nachfrage aufzeigten, hat der Gemeinderat ebenfalls aus wirtschaftlichen Gründen beschlossen (GRDrs. 816/2004), das Angebot in allen Bezirken auf Ferienwochen mit mindestens vier Betreuungstagen zu begrenzen. Die Verwaltung schlägt vor, vom Grundsatzbeschluss des Gemeinderates in diesem Einzelfall nicht abzuweichen. Mit den Freien Trägern wurde jedoch vereinbart, dass tatsächliche Anfragen gesammelt werden. Bei einer ausreichend hohen Nachfrage wird dem Gemeinderat darüber berichtet.

In Möhringen konnte mit der Jugendfarm und dem Jugendhaus der Bedarf gedeckt werden; das Waldheim Möhringen hatte keine Betreuung angeboten, kann diese aber bei Bedarf zusätzlich schaffen.

In Hausen wird der Jugendhausverein erstmals ab den Pfingstferien 2008 eine Ferienbetreuung im Rahmen der Verlässlichen Grundschule anbieten, so dass die Schüler der Maria-Montessori-Schule dort ausreichend Plätze vorfinden werden.


2. 6-Tage-Betreuung in den Weihnachtsferien 2008 und Osterferien 2009

Der Gemeinderat hat mit Beschluss vom 8.11.2004 ( GRDrs. 816/2004) Übergangsbestimmungen beschlossen, die ein flächendeckendes Angebot in der Ferienbetreuung sichern. Die Sachlage, die diesen Regelungen zugrunde lag, hat sich bis heute nicht geändert; insbesondere wird der Schnitt von 600 Kindern pro Ferienwoche weiterhin deutlich unterschritten.

Allerdings ergibt sich aufgrund der Verteilung der Feiertage in den Weihnachtsferien 2008 und in den Osterferien 2009 eine ungünstige Situation. Würde man, wie beschlossen, eine Betreuung nur bei mindestens 4 Betreuungstagen pro Woche anbieten, käme diese für die gesamten Weihnachtsferien 2008 und für die erste Osterferienwoche 2009 nicht zustande. Diese Betreuungslücke soll nicht entstehen.

Aus diesem Grund wird auch unter Berücksichtigung der unter 1. genannten wirtschaftlichen Gründe vorgeschlagen, die bisherigen Regelungen weiterzuführen und um eine Zusatzregelung, wie im Beschlussantrag ausgeführt, zu ergänzen. Damit können die Betreuungstage von zwei Wochen zusammengelegt und in einem Block angeboten werden. Um die jeweils zwei Wochen Ferien an Weihnachten 2008 und Ostern 2009 sinnvoll anbieten zu können werden z.B. hier Betreuungseinheiten von jeweils 6 Tagen angeboten.

Die Kostenerstattung für die Freien Träger für den zusätzlichen Betreuungstag richten sich dabei analog nach der bisherigen Gutscheinregelung. Mit Gemeinderatsbeschluss vom 27.07.2006 (GRDrs. 302/2006) wurde der Wert des Gutscheines bei 5 Betreuungstagen in der Woche auf 89,60 Euro für Grundschüler und 145,60 Euro für Förderschüler festgelegt. Es ergibt sich somit für eine 6-Tage-Betreuung eine Kostenerstattung von 107,52 Euro für einen Grundschüler und 174,72 Euro für einen Förderschüler.


Übersicht der Kostenerstattung für die Freien Träger:

SchulartKostenerstattungBetreuungstage
Grundschüler107,52 Euro6 Tage
Grundschüler89,60 Euro5 Tage
Grundschüler71,68 Euro4 Tage
Förderschüler174,72 Euro6 Tage
Förderschüler145,60 Euro5 Tage
Förderschüler116,48 Euro4 Tage


Für die Eltern entstehen entsprechend der in GRDrs. 302/2006 festgelegten Sätzen folgende Kosten:

zusätzlichbisherbisher
bei 6 Tagen bei 5 Tagenbei 4 Tagen
1 Kind in der Familie23,00 Euro19,00 Euro16,00 Euro
2 Kinder in der Familie15,00 Euro13,00 Euro11,00 Euro
3 Kinder in der Familie 9,00 Euro 7,00 Euro 6,00 Euro
4 Kinder in der Familie 8,00 Euro 6,00 Euro 5,00 Euro


3. Ferienbetreuung an der Heusteigschule

Der Caritasverband bietet an der Heusteigschule seit den Herbstferien 2007 in Ergänzung der Ganztagesschule eine zeitlich ausgeweitete kostenpflichtige Ferienbetreuung in den kleinen Ferien an. Diese wird von den Eltern zunächst noch verhalten angenommen und führt zu geringeren Belegungszahlen als die Bedarfserhebung ergab:

FerienIst / KinderBedarfserhebung / Kinder
Herbstferien 2007:8 Kinder19 Kinder
Weihnachtsferien 07/08:5 Kinder18 Kinder
Faschingsferien 2008:7 Kinder15 Kinder
Osterferien I 2008 8 Kinder18 Kinder
Osterferien II 2008:8 Kinder 18 Kinder
Pfingstferien I 2008:9 Kinder 15 Kinder
Pfingstferien II 20088 Kinder15 Kinder

Dies kann für den freien Träger nur unwirtschaftlich betrieben werden, obwohl die Räume hier von der Stadt zur Verfügung gestellt werden. Es ist festzustellen, dass aufgrund geringer Teilnehmerzahlen in sämtlichen Ferienabschnitten für die Caritas ein Verlust entstanden ist.

Unabhängig davon möchte die Caritas die Ferienbetreuung weiterführen. Durch die vertraute Umgebung und die bekannten Bezugspersonen wird nach Auffassung des Caritasverbandes eine bessere Integrationsmöglichkeit und eine kontinuierliche Sprachförderung für die Kinder mit Migrationshintergrund geschaffen. Die Schulleitung der Heusteigschule zieht ebenfalls eine positive Bilanz und befürwortet eine dauerhafte Ferienbetreuung an der Schule.

Bis zur Klärung der neuen Aufgabenverteilung zwischen dem Schulverwaltungsamt, dem Jugendamt und dem noch zu bildenden Eigenbetrieb wird vorgeschlagen, die Ferienbetreuung an der Heusteigschule im Schuljahr 2008/09 in der bisherigen Form weiterzuführen. Falls keine höhere Nachfrage im Zuge des Ausbaus der Ganztagesschule eintritt, wird die Verwaltung hierzu einen Vorschlag erarbeiten, der auf Dauer auch wirtschaftlich vertretbar ist.


Finanzielle Auswirkungen

Der Haushaltsansatz beträgt bei der Finanzposition 1.2910.6780.000 im Haushaltsjahr 2008/2009 386.900 Euro. Die hier vorgeschlagenen Maßnahmen können mit den zur Verfügung stehenden Mitteln finanziert werden.


Beteiligte Stellen

Die Referate AK , WFB und SJG haben die Vorlage mitgezeichnet.

Vorliegende Anträge/Anfragen

keine

Erledigte Anträge/Anfragen

keine



Dr. Susanne Eisenmann
Bürgermeisterin


Anlagen

1. Übersicht "Verteilung der Kinder auf die Einrichtungen/Stadtbezirke




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Vorlage2332008.pdf