Landeshauptstadt Stuttgart
Referat Kultur/Bildung und Sport
Technisches Referat

Gz: KBS, T
GRDrs 579/2008
Stuttgart,
01/07/2009



Schulraumsituation im Lindenschulzentrum
in Stuttgart- Untertürkheim
- Bericht zur Schulsituation der Linden-Realschule und des Wirtemberg-Gymnasiums -
- Vorprojektbeschluss zum Abriss der Pavillons und Erstellung eines Neubaus im Lindenschulzentrum -




Beschlußvorlage
Vorlage an
    zur
SitzungsartSitzungstermin
Verwaltungsausschuss
Ausschuss für Umwelt und Technik
Verwaltungsausschuss
Einbringung
Beschlussfassung
Beschlussfassung
nicht öffentlich
öffentlich
öffentlich
21.01.2009
03.02.2009
04.02.2009



Beschlußantrag:

1. Von dem Bericht über die voraussichtliche Schülerentwicklung an der Linden-Realschule und am Wirtemberg- Gymnasium im Stadtbezirk Stuttgart- Untertürkheim wird Kenntnis genommen.

2. Von der aktuellen Schulraumsituation und dem künftigen Raumfehlbedarf im Lindenschulzentrum wird Kenntnis genommen.

3.1 Dem Abriss der bestehenden Pavillons und dem Raumprogramm (Anlage 3) eines Neubaus mit einer Gesamtprogrammfläche von 1.221 m² mit voraussichtlichen Gesamtkosten von rd. 6 Mio. € einschließlich Lehrmittel und Einrichtung wird zugestimmt.

3.2 Das Hochbauamt wird mit der Weiterplanung bis Leistungsphase 3 HOAI (Entwurfsplanung) beauftragt.


Kurzfassung der Begründung:
Ausführliche Begründung siehe Anlage 1

Das Lindenschulzentrum im Stadtteil Untertürkheim umfasst das Wirtemberg- Gymnasium und die Linden-Realschule. Die Linden-Realschule führt im laufenden Schuljahr 2008/09 insgesamt 506 Schüler-/innen in 18 Klassen und das Wirtemberg- Gymnasium 744 Schüler-/innen in 31 Klassen. Das Hauptgebäude wird von beiden Schulen genutzt. Zusätzlich steht der Linden-Realschule ein Pavillon mit einer Programmfläche von 296 m² (3 Klassenzimmer und ein Fachraum für Bildende Kunst), dem Wirtemberg- Gymnasium ein Pavillon mit einer Programmfläche von 555 m² (8 Klassenräumen und 1 Lehrerzimmer) innerhalb des Schulgeländes zur Verfügung.
Bei der baulichen Beurteilung des Ist-Zustandes der bestehenden Pavillons wurde festgestellt, dass diese stark sanierungsbedürftig sind, notwendige Nebenräume fehlen und durch einen Neubau ersetzt werden müssen. Der Neubau umfasst den schulischen Bedarf von 883 m², der so auch vom Regierungspräsidium Stuttgart anerkannt ist, zzgl. eines Lehrerstützpunktes mit 40 m², bedingt durch den separaten Baukörper.

Basierend auf dem pädagogischen Konzept der Schule hat das Land im Rahmen des Landesprogramms „Chancen durch Bildung“ für die Linden-Realschule Investitionen zur Einrichtung eines Ganztagesbetriebes bewilligt. Bewilligte Räume für den Ganztagesbetrieb sind eine Verteilerküche, eine Mensa, ein Lese/Stillarbeitsraum, ein Projektraum, sowie ein Spielraum. Da diese Räume für den Ganztagesbetrieb nicht im Bestandgebäude realisiert werden können, sind diese Räume mit einer Programmfläche von insgesamt 298 m² ebenfalls im Neubau zu realisieren. Für den Neubau ergibt sich somit eine Gesamtprogrammfläche von 1.221 m².


Finanzielle Auswirkungen

Nach einer vom Hochbauamt im Rahmen der Vorplanung durchgeführten Kostenschätzung vom 19.09.2008 ist für die Erstellung des Erweiterungsbaus mit Gesamtbaukosten in Höhe von rd. 5,8 Mio. € zu rechnen. Hinzu kommen die Kosten für Einrichtung und Lehrmittel in Höhe von 200.000,- €. Es ergeben sich somit Gesamtkosten von rd. 6 Mio €. Das Vorhaben wird zu den neuen Investitionen zum Doppelhaushalt 2010/2011 angemeldet.

Die Gesamtbaukosten beinhalten den baulich notwendigen Abbruch der beiden Pavillons und die Anmietung von 4 mobilen Klassenräumen während der Bauzeit. Zur Überbrückung der Ende 2009 abgeschlossenen Deckensanierung stehen auf dem Schulgrundstück bereits 6 angemietete mobile Klassenzimmer. Der Kauf dieser 6 mobilen Klassenzimmer ist ebenfalls in den Gesamtkosten enthalten. Ein Kauf ist aufgrund der schon bestehenden Standzeit die wirtschaftlichere Lösung im Vergleich zu einer weiteren Anmietung.

Das Regierungspräsidium Stuttgart hat die Abschreibung der Pavillons und eine Schulbauförderung von 552 m² Programmfläche für das Wirtemberg- Gymnasium, sowie 330 m² Programmfläche für die Linden-Realschule jeweils für den schulischen Teil anerkannt, allerdings sind als Wertanrechnung für die Aufgabe der Pavillons 4 Klassenräume à 66 m² (=264 m² Programmfläche) von der Förderung herauszunehmen.

Darüber hinaus ist für die Linden-Realschule die Förderung von 298 m² Programmfläche im Rahmen des Landesprogramms „Chance durch Bildung - Investitionsoffensive Ganztagesschulen (CdB) möglich.

Insgesamt sind vom Land Zuschüsse aus Schulbauförderungsmittel in Höhe von rd. 729.500,- € zu erwarten.


Beteiligte Stellen

Die Referat WFB und Referat STU haben die Vorlage mitgezeichnet.

Vorliegende Anträge/Anfragen

keine

Erledigte Anträge/Anfragen

keine




Dr. Susanne EisenmannDirk Thürnau
Anlagen

Anlage 1: Ausführliche Begründung
Anlage 2: Schülerprognose der Linden-Realschule
Anlage 3: Schülerprognose des Wirtemberg-Gymnasiums
Anlage 4: Raumprogramm Lindenschulzentrum
Anlage 5: Lageplan Lindenschulzentrum
Anlage 6: Planskizze Neubau Lindenschulzentrum

Anlage 1 zur GRDrs 579/2008



Ausführliche Begründung:

1. Schulsituation und Schülerentwicklung

Die Linden-Realschule des Lindenschulzentrums im Stadtbezirk Untertürkheim führt im Schuljahr 2008/09 insgesamt 506 Schüler-/innen in 18 Klassen (dreizügige Realschule).

Das Wirtemberg- Gymnasium des Lindenschulzentrums im Stadtbezirk Untertürkheim, führt im Schuljahr 2008/09 insgesamt 744 Schüler-/innen in 31 Klassen. Bedingt durch das attraktive und überregionale Profil der Schule als Eliteschule des Sports, hat das Wirtemberg- Gymnasium in den letzten Jahren immer wieder eine vierte Eingangsklasse eingerichtet (siehe Anlage 2 und 3).

Aufgrund der aktuellen Diskussion zu Fragen der möglichen Schülerlenkung der Gymnasien im Verwaltungsausschuss im Mai 2008 hat die Verwaltung den Auftrag erhalten, eine Kapazitätsanalyse der weiterführenden Schulen durchzuführen. Erste Ergebnisse waren bis zur Schulbeiratssitzung am 30.9.2008 zu erarbeiten. Die in diesem Zeitrahmen nur mögliche globale Bedarfsanalyse der Schulsituation hat gezeigt, dass der Schulraum an Gymnasien langfristig ausreichen wird, in einzelnen Schulbereichen der weiterführenden Schulen eine Schulraumknappheit während einer Phase des Spitzenbedarfs nicht ausgeschlossen werden kann. Allerdings könnte der Schulbereich Oberer Neckar, zu dem auch das Wirtemberg- Gymnasium gehört, zu den Schulbereichen gehören, für den eine Schulraumknappheit zum momentanen Zeitpunkt nicht ausgeschlossen werden kann. Um genaue Aussagen treffen zu können, sind jedoch detailliertere Untersuchungen notwendig.

Bedingt durch die vom Land beschlossene Reduzierung des Klassenteilers kann auch für die Realschulen zum momentanen Untersuchungsstand nicht ausgeschlossen werden, dass Schulraum knapp wird. Davon könnte auch die Linden-Realschule betroffen sein.

Der Schulbeirat hat in seiner Sitzung vom 30.9.2008 um Erstellung einer detaillierten Schulentwicklungsplanung für die allgemeinbildenden Schulen gebeten. Dem Gemeinderat wird hierzu in Kürze ein Vorschlag unterbreitet.

Für den Schulbereich Oberer Neckar sind im Rahmen dieser detaillierte Schulentwicklungsplanung zum Beispiel folgende Fragen zu klären:

-Demografische Entwicklung
-detaillierten Auswirkungen des veränderten Übertrittsverhaltens
-Auswirkungen der Senkung der Klassenteiler aufgrund der Bildungsoffensive des Landes
-Lenkungsmöglichkeiten der Schülerströme innerhalb Stuttgarts
-Auswirkungen des Achtjährigen Gymnasiums

Derzeit kann nicht abschließend beurteilt werden, ob sich als Ergebnis dieser Schulentwicklungsplanung auch weitergehender Schulraumbedarf für das Lindenschulzentrum ergibt. Sofern dies der Fall wäre, könnte dieser Bedarf aus Sicht der Schulverwaltung kurzfristig durch eine weitergehende Nutzung der ohnehin bereits aufgestellten 6 mobilen Schulräume gedeckt werden.


2. Raumsituation der Linden-Realschule und des Wirtemberg- Gymnasiums

Das Lindenschulzentrum umfasst das Wirtemberg- Gymnasium und die Linden-Realschule. Das Hauptgebäude wird von beiden Schulen genutzt. Zusätzlich steht der Linden-Realschule ein Pavillon mit einer Programmfläche von 296 m² (3 Klassenzimmer und ein Fachraum für Bildende Kunst), dem Wirtemberg- Gymnasium ein Pavillon mit einer Programmfläche von 555 m² (8 Klassenräumen und 1 Lehrerzimmer) innerhalb des Schulgeländes zur Verfügung.


3. Baukonzeption/Machbarkeitsstudie

Der bauliche Zustand der beiden Kübler-Pavillons entspricht aufgrund ihres Alters nicht mehr den heutigen Anforderungen. Bei der baulichen Beurteilung des Ist-Zustandes der bestehenden Pavillons wurde festgestellt, dass diese stark sanierungsbedürftig sind. Besonders die Bodenaufbauten des Pavillons der Linden-Realschule sind in einem völlig desolaten Zustand. Zusätzlich fehlen in beiden Pavillons Nebenräume (Vorbereitungsraum Bildende Kunst, Lehrmittelraum). Die Kosten bei einer Sanierung beider Pavillons belaufen sich laut Gutachten des Hochbauamts vom 4. Oktober 2007 auf 2,09 Mio. €. Eine Erweiterung der Pavillons ist nicht möglich.

Eine vom Hochbauamt durchgeführte Machbarkeitsstudie hat ergeben, dass die geringe Grundstücksgröße eine Bebauung mit einem weiteren Baukörper, bei gleichzeitigem Erhalt eines der Pavillons, nicht zulässt. Ein Abriss der beiden Pavillons und die Erstellung eines Ersatzneubaus an der Stelle der abzureißenden Pavillons ist daher notwendig. Der Neubau umfasst den schulischen Bedarf von 883 m², der so auch vom Regierungspräsidium Stuttgart anerkannt ist, zzgl. eines Lehrerstützpunktes mit 40 m², bedingt durch den separaten Baukörper. (siehe Raumprogramm Anlage 4).


4. Landesprogramm „Chancen durch Bildung – Investitionsoffensive Ganztagesschulen“

Basierend auf dem pädagogischen Konzept der Schule hat das Land im Rahmen des Landesprogramms „Chancen durch Bildung“ für die Linden-Realschule Investitionen zur Einrichtung eines Ganztagesbetriebes bewilligt. Bewilligte Räume für den Ganztagesbetrieb sind eine Verteilerküche, eine Mensa, ein Lese/Stillarbeitsraum, ein Projektraum, sowie ein Spielraum. Da diese Räume für den Ganztagesbetrieb nicht im Bestandgebäude realisiert werden können, sind diese Räume mit einer Programmfläche von insgesamt 298 m² ebenfalls im Neubau zu realisieren. Für den Neubau ergibt sich somit eine Gesamtprogrammfläche von 1.221 m².


5. Investitionsprogramm des Bundes Zukunft, Bildung und Betreuung –IZBB-

Am Wirtemberg- Gymnasium hat das Land bereits im Jahr 2004 im Rahmen des IZBB- Investitionsprogramms bauliche Maßnahmen zur Realisierung des Ganztagesbereiches bewilligt. Neben der bereits erfolgten Erstellung eines Erweiterungsbaus mit Mensa, Küche und Aufenthaltsräumen, waren auch bauliche Maßnahmen im Außenbereich (u. a. eine Laufbahn), Bestandteil des IZBB- Antrags. Die vorgesehenen Maßnahmen im Außenbereich sollten nach Abschluss der Deckensanierung Mitte 2009 und erfolgtem Abtransport der zur Überbrückung der Sanierung angemieteten mobilen Unterrichtsräume in diesem Bereich des Schulgrundstückes stattfinden.

Die mobilen Unterrichtsräume werden nun jedoch auch während der Bauphase für den Erweiterungsbau über das Jahr 2009 hinaus weiter benötigt, sofern durch den Gemeinderat der Vorprojektbeschluss für den Erweiterungsbau hiermit beschlossen wird und durch die Aufnahme in den Haushalt 2010/2011 die entsprechenden Haushaltsmittel zur Verfügung gestellt werden.

Da das Land den Bewilligungszeitraum für die IZBB- Investitionen bis zum 31.12.2009 festgelegt hat, wurde das Land um Prüfung gebeten, in wie weit die Möglichkeit besteht, den Teilaufwand, der sich auf die Außenanlagen bezieht, erst nach dem 31.12.2009 abzurechen. Das Land hat dies verneint und ausdrücklich darauf hingewiesen, dass über das Jahr 2009 hinaus vom Bund keine Zahlungen mehr geleistet werden können. Der Bewilligungsbescheid des Regierungspräsidiums Stuttgart vom 28. Juli 2004 ist daher um den Investitionsanteil von 80.000,- € und den daraus resultierenden Zuschuss in Höhe von 72.000,- € zu kürzen.


6. Baukosten und Folgeausgaben

Baukosten:
Nach einer vom Hochbauamt im Rahmen der Vorplanung durchgeführten Kostenschätzung vom 19.09.2008 ist für die Erstellung des Erweiterungsbaus mit Gesamtbaukosten in Höhe von rd. 5,8 Mio. € zu rechnen. Hinzu kommen die Kosten für Einrichtung und Lehrmittel in Höhe von 200.000,- €. Es ergeben sich somit Gesamtkosten von rd. 6 Mio €, in diesen Kosten ist die Baupreisprognose bis Mitte Bauzeit 2011 mit 3 % p. a. eingerechnet.

Das Vorhaben wird zu den neuen Investitionen zum Doppelhaushalt 2010/2011 angemeldet.

Die Gesamtbaukosten beinhalten den baulich notwendigen Abbruch der beiden Pavillons. Zur Überbrückung der Ende 2009 abgeschlossenen Deckensanierung stehen auf dem Schulgrundstück bereits 6 angemietete mobile Klassenzimmer. Der Kauf dieser 6 mobilen Klassenzimmer ist ebenfalls in den Gesamtkosten enthalten. Ein Kauf ist aufgrund der schon bestehenden Standzeit die wirtschaftlichere Lösung im Vergleich zu einer weiteren Anmietung. Zusätzlich müssen während der Bauzeit für weitere 4 Klassen Unterrichtscontainer angemietet werden, da sonst der der Unterricht nicht mehr sichergestellt werden kann. Diese Mietkosten sind in den Gesamtkosten ebenfalls berücksichtigt


Folgeausgaben:
Für das Vorhaben muss mit nachstehenden, anhand vergleichbarer Objekte ermittelten Folgelasten gerechnet werden:

Folgeausgaben
Personalausgaben
6.100,- €
Betriebs- und Sachausgaben
146.800,- €
Abschreibung
179.700,- €
Verzinsung des Anlagekapitals
341.900,- €
Summe:
668.500,- €
Folgeeinnahmen
Auflösung von Zuwendungen
21.900,- €
Folgelasten jährlich rd.
646.600,- €
Dies entspricht rd. 10,8 % der Gesamtkosten


7. Optionen

Die Kosten eines von der Linden-Realschule gewünschten überdachten Verbindungsganges „Earthwalk“ vom Stammgebäude zum Erweiterungsbau wurden vom Hochbauamt mit 80.000,- € beziffert. Die Kosten für einen vom Wirtemberg-Gymnasium gewünschten Anbindungssteg „Skywalk“, der das Obergeschoss des Erweiterungsbaus mit dem Stammgebäude verbindet, wurden mit 200.000,- € beziffert. Beide Optionen sind nicht in den Gesamtkosten und den Plänen enthalten.


8. Personalbedarf

Im Bereich der Hausmeisterbetreuung besteht durch die Erweiterung kein zusätzlicher Personalbedarf. Der Personalbedarf im Sekretariatsbereich der Linden-Realschule erhöht sich durch die Einrichtung des Ganztagesbetriebes um eine 1/6 Stelle, also um 16,67 %.


9. Zuschuss des Landes

Das Regierungspräsidium Stuttgart hat die Abschreibung der Pavillons und eine Schulbauförderung von 552 m² Programmfläche für das Wirtemberg- Gymnasium, sowie 321 m² Programmfläche für die Linden-Realschule jeweils für den schulischen Teil anerkannt, allerdings sind als Wertanrechnung für die Aufgabe der Pavillons 4 Klassenräume à 66 m² (=264 m² Programmfläche) von der Förderung herauszunehmen.

Darüber hinaus ist für die Linden-Realschule die Förderung von 298 m² Programmfläche im Rahmen des Landesprogramms „Chance durch Bildung - Investitionsoffensive Ganztagesschulen (CdB) möglich. Insgesamt sind vom Land Zuschüsse aus Schulbauförderungsmittel in Höhe von rd.729.500,- € zu erwarten.


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