Landeshauptstadt Stuttgart
Referat Kultur/Bildung und Sport
Gz: KBS
GRDrs 620/2007
Stuttgart,
09/10/2007


Neuausstattung von bestehenden Fachräumen im naturwissenschaftlichen Bereich an Stuttgarter Schulen im Rahmen der Bildungsplanreform



Mitteilungsvorlage


Vorlage anzurSitzungsartSitzungstermin
Verwaltungsausschuss
Schulbeirat
Kenntnisnahme
Kenntnisnahme
öffentlich
öffentlich
19.09.2007
25.09.2007

Bericht:


Zu diesem Thema liegt ein Antrag der CDU-Gemeinderatsfraktion Nr. 214 vom 08. 05, 2007 vor. Grundsätzlich wird auf die umfassenden Ausführungen in der Mitteilungsvorlage GRDrs 825/2005 verwiesen, in der bereits über die Hintergründe der Notwendigkeit, die naturwissenschaftliche Räume in den Schulen den Erfordernissen des Bildungsplans 2004 anzupassen, ausführlich berichtet wurde. In dieser Mitteilungsvorlage soll daher nur kurz und zusammenfassend auf die wichtigsten Gesichtpunkte und zwischenzeitlich gemachten Erkenntnisse eingegangen werden.

Insgesamt gibt es in den Schulen rd. 350 naturwissenschaftliche Unterrichtsräume. Der Druck von den Schulen, die noch über keinen multifunktionalen Fachraum verfügen, wächst verständlicherweise, da sie sich benachteiligt fühlen. Um den Anforderungen für den lehrplangemäßen Unterricht gerecht zu werden, müssen die naturwissenschaftlichen Fachräume über folgende Ausstattungsmerkmale und -komponenten verfügen:

· Schwach- und Lichtstrom (12 V, 220 V)
· EDV-Anbindung an das pädagogische Netz
· Gasversorgung
· Wasser-/Abwasseranschlüsse (entweder in den Energiesäulen oder bei Deckensystemen dezentral am Rand der Fachräume)
· eine nicht fest installierte Möblierung, die sowohl Gruppenarbeit als auch Frontalunterricht zulässt;
· ein Digistorium
· einen für die Vorbereitung des Unterrichts geeignet ausgestatteten Vorbereitungs-/Sammlungsraum, d.h. mit Nassarbeitsstrecke, Chemikalien-/Säure-/Laugenschrank, Lagerschränken und –regalen etc.;

Diese Anforderungen für die Fachräume lassen sich entweder durch fest am Boden installierte Energiesäulen oder aber über ein Deckensystem erfüllen. Die jährlich 8 bis 10 im Rahmen des Schulbudgets auszustattenden Räume werden schulartübergreifend nach dem Alter der bisherigen Ausstattung ausgewählt. Daher erfüllen die meisten naturwissenschaftlichen Unterrichtsräume diese Anforderungen sowohl an den allgemeinen als auch an den beruflichen Schulen zum größten Teil noch nicht. Ziel wäre es daher, zeitnah wenigstens an jeder Schule einen multifunktionalen NWT-Raum zu schaffen.

Um dieses Defizit – an aktuell 85 Schulen gibt es noch überhaupt keinen multifunktional nutzbaren naturwissenschaftlichen Fachraum – zeitnah abzubauen zu können, wären folgende Maßnahmen notwendig:

1. Aus laufenden Mitteln werden bis dato jährlich 8 – 10 Fachräume (abhängig von den Kosten je Raum und den verfügbaren personellen Ressourcen) ausgestattet. Dies wird so beibehalten. Damit könnten in 8 bis 10 Jahren alle Schulen mit wenigstens einem Raum ausgestattet werden.

2. Will man diesen Zeitraum auf ca. 5 Jahre reduzieren, sollten jährlich weitere 10 Fachräume neu ausgestattet werden. Aufgrund der Erfahrungen in den letzten beiden Jahren betragen die hierfür notwendigen Mittel je Raum 185.000 EUR (110.000 EUR für die baulichen Begleitmaßnahmen, 75.000 EUR für die technische Ausstattung und Mobiliar – diese Summen sind Durchschnittswerte aus den letzten umgesetzten Räumen). Die Steigerung der baulichen Kosten je Schule gegenüber der Mitteilungsvorlage 825/2005 von 70.000 EUR auf 110.000 EUR begründet sich in der häufig unzureichenden Raumgröße der alten Fachräume, in der häufig maroderen Bausubstanz als erwartet und in der teilweise aufwändigen EDV-Vernetzung. Demnach wäre es notwendig, für vier Jahre einen jährlichen Betrag von 1,85 Mio. EUR zusätzlich zur Verfügung zu stellen. 3. Um den Schulen, an denen nicht sofort ein Fachraum multifunktional neu ausgestattet werden kann, dennoch interimsweise helfen zu können, könnten naturwissenschaftliche Fachräume (sogen. Lehrsäle) mit ansteigender Bestuhlung, die aufgrund der Lehrplananforderungen nicht mehr benötigt werden, eingeebnet werden. Hierbei bleibt der vorhandene Lehrertisch bestehen, die ansteigende Bestuhlung wird ausgebaut, ein neuer Boden verlegt, eine lose Betischung und Bestuhlung eingebracht und eine Stromversorgung über Deckenwürfel eingerichtet.
Beteiligte Stellen

Referat WFB


Vorliegende Anträge/Anfragen

Antrag Nr. 214/2007
Antrag Nr. 214/2007




Dr. Susanne Eisenmann






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Vorlage6202007.pdf