Landeshauptstadt Stuttgart
Referat Kultur/Bildung und Sport
Gz: KBS
GRDrs 364/2009
Stuttgart,
07/31/2009


Institutionelle Förderung Theater der Altstadt e. V.



Mitteilungsvorlage


Vorlage anzurSitzungsartSitzungstermin
Ausschuss für Kultur und Medien
Verwaltungsausschuss
Kenntnisnahme
Kenntnisnahme
öffentlich
öffentlich
06.10.2009
07.10.2009

Bericht:


Im Jahr 2008 feierte das Theater der Altstadt, das zu den ältesten Theatern in der Landeshauptstadt Stuttgart gehört, sein 50-jähriges Jubiläum.

Zu Beginn des Jahres 2009 machte das Theater der Altstadt auf seine problematische finanzielle Situation aufmerksam. Das Haushaltsjahr 2008 schloss zwar mit einem Überschuss in Höhe von 11.298 € ab, die Verschuldung lag jedoch zum Bilanzstichtag 31.12.2008 bei rd. - 83.000 €. Diese Schulden setzen sich zusammen aus Bankverbindlichkeiten, sonstigen Verbindlichkeiten und einem privaten Darlehen (dieses diente wie in den Vorjahren zur Überbrückung von kurzfristigen Liquiditätsengpässen). Aufgrund des finanziellen Engpasses konnten gegen Ende des Jahres nicht mehr alle Gehälter ausbezahlt und Mitarbeiter mussten teilweise entlassen werden. Seitens des Theaters erfolgten deshalb ab Herbst 2008 mehrere Spendenaufrufe sowie Diskussionen nach den Vorstellungen.

Das Theater bestätigt, dass die Schulden nicht durch den laufenden Theaterbetrieb entstehen und die städtische Zuwendung für den künstlerischen Theaterbetrieb grundsätzlich ausreicht. So wurde auch die letzten Jahre stets ein positives Betriebsergebnis erzielt.

Die Schulden begründen sich zum einen in Altschulden, die sich über die Jahre potenziert haben, zum anderen in zusätzlich durchgeführten Baumaßnahmen. Zu den Altschulden ist zu bemerken, dass die Landeshauptstadt Stuttgart dem Theater bereits im Jahr 2004 einen Sonderzuschuss in Höhe von 95.000 € zur Entschuldung zur Verfügung gestellt hat mit dem Ziel, die bestehenden Defizite abzutragen und neue Investitionen zu tätigen. Trotz der Hilfestellung seitens der Landeshauptstadt Stuttgart ist es dem Theater nicht gelungen, eine wirtschaftlich stabile Situation herzustellen. Dies liegt darin begründet, dass die Sondermittel nicht zweckentsprechend verwendet und das Negativkapital sowie der Schuldenstand im Jahr 2004 nicht wie zugesagt reduziert wurden. Bezüglich der Baumaßnahmen ist die Kulturverwaltung der Ansicht, dass diese bei der existierenden Finanzsituation nicht hätten durchgeführt werden dürfen.

Weiterhin kritisiert die Kulturverwaltung die zum Teil unterschiedliche Rechnungslegung seitens des Theaters. Mit dieser Vorgehensweise wird das jährliche Vereinsergebnis je nach Bedarf beeinflusst und gesteuert. Die verzerrten Zahlen vermitteln jedoch ein ungenaues Bild.

Im Jahr 2009 erhält das Theater der Altstadt seitens der Landeshauptstadt Stuttgart eine institutionelle Förderung in Höhe von 465.000 €. Vom Land Baden-Württemberg erhält das Theater im Jahr 2009 laut Wirtschaftsplan 180.400 €. Sponsorenmittel sind nicht vorgesehen, Spenden sind in Höhe von 5.000 € eingeplant. Der Förderkreis des Theaters trägt zur Entschuldung nichts bei, tätigt aber laut dem Theater zum Teil Ankäufe für den künstlerischen Theaterbetrieb.

Zur Konsolidierung des Theaterhaushaltes gibt es folgende Möglichkeiten:

1. eine einmalige Entschuldung durch die Landeshauptstadt Stuttgart in Höhe von 80.000 € (Verbindlichkeiten abzüglich Forderungen)
2. eine regelmäßige, zeitlich z. B. auf vier Jahre befristete Erhöhung der Zuwendung und somit einer Entschuldung in Raten

Das Theater erklärt sich mit beiden Vorgehensweisen einverstanden.

Die Kulturverwaltung befürwortet eine jährliche Erhöhung von 20.000 € zur Entschuldung, jedoch nur unter der Voraussetzung, dass in dem Förderjahr ein Überschuss in entsprechender Höhe zur Abtragung des Defizits erwirtschaftet wird.

Die Mittel sind im Etat des Kulturamts nicht veranschlagt und können auch nicht durch Umschichtungen zur Verfügung gestellt werden.

Beteiligte Stellen

Das Referat WFB hat Kenntnis genommen. Haushalts- und stellenrelevante Beschlüsse können erst im Rahmen der HH-Planberatungen erfolgen.


Vorliegende Anträge/Anfragen

keine
keine




Dr. Susanne Eisenmann




keine



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