Landeshauptstadt Stuttgart
Referat Kultur/Bildung und Sport
Gz: KBS
GRDrs 1333/2009
Stuttgart,
11/27/2009



Haushalt 20102011

Unterlage für die 2. Lesung des Verwaltungsausschuss zur öffentlichen Behandlung am 07.12.2009



„Bonuscard Kultur/Kulturrabatt“, „Kultur für alle“ - Ergänzung THH 4102811 Kulturförderung

Beantwortung / Stellungnahme


1. Dem für die Bonuscard zuständigen Sozialamt sind die Vergünstigungen, die derzeit von externen sozialen, kulturellen und sportlichen Einrichtungen in Stuttgart gewährt werden, nicht bekannt und werden von dort aus auch nicht erhoben. Ob und in welcher Weise und Höhe Bonuscard-Inhabern bisher Vergünstigungen durch Kultureinrichtungen gewährt werden, ist eine freiwillige Leistung dieser Einrichtungen, die von ihnen jederzeit geändert werden kann.

2. Mit Antrag Nr. 206/2008 vom 06.06.2008 hat die SPD-Gemeinderatsfraktion beantragt, dass die Verwaltung mit den Stuttgarter Theatern und Museen in Kontakt tritt, mit dem Ziel der Einführung eines „Kulturrabatts für wirtschaftlich Benachteiligte“. Der Grundgedanke des Kulturrabatts sollte darin bestehen, dass bis zu einem bestimmten Zeitpunkt nicht verkaufte Eintrittskarten zu einem ermäßigten Preis abgegeben werden. Denkbar sei es auch, ein bestimmtes Kartenkontingent, z. B. 15 %, für den beschriebenen Personenkreis zu reservieren. Als Zugangsberechtigung könnte die Bonuscard in Frage kommen.

Die Verwaltung hat mit Zwischennachricht vom 24.11.2008 eine Auswertung einer von ihr vorgenommenen Umfrage bei Museen und Theatern vorgelegt. Daraus ging hervor, dass die darin enthaltenen Einrichtungen unterschiedliche Ermäßigungstatbestände und –sätze vorgesehen haben. In einigen Fällen gibt es auch Ermäßigungen für Bonuscard-Inhaber.


3. Die Bürgerstiftung Stuttgart hat vor über einem Jahr einen Runden Tisch „Kultur für alle“ ins Leben gerufen. Eine aus seiner Mitte gebildete Arbeitsgruppe hat ein Konzept ausgearbeitet und umsetzungsreif gemacht. Danach wird in Kooperation mit dem Sozialamt der Stadt die bestehende Bonuscard ab 1. Januar 2010 zur „Bonuscard + Kultur“ erweitert.

Die beteiligten Kultureinrichtungen – bisher sind es 15 – haben sich bereit erklärt, ein festes Kartenkontingent (z. B. 5 % der Karten aller Kategorien) kostenlos zur Verfügung zu stellen, wobei Premieren davon ausgenommen sein können. Die Eintrittskarten werden direkt an der jeweiligen Kasse gegen Vorlage der „Bonuscard + Kultur“ ausgegeben. Die Vorbestellung und der Vorverkauf sind ebenfalls möglich. Geplant ist ein möglichst breites Angebot (Konzerte, Theater, Museen, Soziokultur, Vorträge, Kino …).


4. Als Träger der Initiative wird der gemeinnützige Verein „Kultur für alle Stuttgart e. V.“ Anfang Dezember gegründet. Zur Koordination des Programms soll ab 1. Januar 2010 eine 50 %-Stelle (TVöD 10/11) eingerichtet werden. Arbeitgeber ist der Verein. Die Stelle wird bei einer der am Runden Tisch beteiligten Institutionen eingerichtet. Ein Dienstleistungsvertrag soll dazu geschlossen werden.

5. Die Finanzierung soll durch einen Mix aus Geld- und Sachleistungen gesichert werden. Ein sich ergebender Fehlbetrag von 15.000 Euro/Jahr soll durch eine städtische Zuwendung als Anschubfinanzierung über drei Jahre gedeckt werden. Danach trägt sich der Verein durch Spenden, Sponsoren und Fördermitgliedschaften selbst.
Ausgaben
2010
2011
2012
Personal
25.000 EUR
25.000 EUR
25.000 EUR
Sachkosten
20.000 EUR
10.000 EUR
10.000 EUR
Marketing / Öffentlichkeitskampagne
20.000 EUR
20.000 EUR
20.000 EUR
65.000 EUR
55.000 EUR
55.000 EUR
Einnahmen
(Geldleistungen und Sachleistungen)
2010
2011
2012
Bürgerstiftung
15.000 EUR
10.000 EUR
Durch Anträge eingeworben
15.000 EUR
5.000 EUR
Stadt Stuttgart
15.000 EUR
15.000 EUR
15.000 EUR
Spenden / Sponsoren
15.000 EUR
20.000 EUR
35.000 EUR
Kultureinrichtungen
5.000 EUR
5.000 EUR
5.000 EUR
65.000 EUR
55.000 EUR
55.000 EUR





Vorliegende Anträge/Anfragen

keine

Auftrag aus 1. Lesung
390/2009 B90/G
458/2009 SPD Ziff. 2 b) i. V. m.
467/2009 SPD Ziff. 3
HH-Vorlage GRDrs 1146/2009





Dr. Susanne Eisenmann



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