Landeshauptstadt Stuttgart
Oberbürgermeister
Gz: OB-ICG
GRDrs 294/2003
Stuttgart,
03/19/2003



Dienstleistungskoordinierungsstelle zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf unter www.stuttgart.de



Beschlußvorlage
Vorlage an
    zur
SitzungsartSitzungstermin
VerwaltungsausschußBeschlußfassungöffentlich26.03.2003



Beschlußantrag:

1. Dem Vorhaben der Verwaltung, Dienstleistungen zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf, insbesondere aus dem Sozialbereich, von öffentlichen, gemeinnützigen und kommerziellen Anbietern, in www.stuttgart.de aufzubereiten und zugänglich zu machen, wird zugestimmt. Darunter sind u.a. Kinderbetreuung, Hausaufgabenhilfe, Nachbarschaftshilfe, haushaltsnahe Dienste und Pflegedienste zu verstehen. Die Informationen sollen benutzerfreundlich, zielgruppenspezifisch und mit Bezug zum Stadtbezirk präsentiert und koordiniert werden. Ein besonderer Schwerpunkt liegt in der möglichen Interaktion (Hinweise- und Beschwerdemanagement, Tauschbörse, Dokumentenvermittlung). Die Federführung und Gesamtverantwortung liegt bei der Stabsstelle für individuelle Chancengleichheit.

2. Der Aufwand für das auf 2 Jahre ausgerichtete Projekt beträgt 190.000 Euro und verteilt sich wie folgt:

3. Die Finanzierung des Gesamtprojekts wird zu 50 % von der Stadt und zu 50 % ESF-Mitteln (Europäischer Sozialfond Ziel 3) getragen (vorbehaltlich der förmlichen Förderungsbewilligung durch das Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg).

4. Der städtische Anteil von insgesamt 95.000 € (50.000 € 2003 u. 45.000 € 2004) wird wie folgt gedeckt:

2003

1.0001.6230.000 - Veranstaltungen Frauenbeauftragte 36.000 € (vorbehaltlich der Mittelübertragung von Haushaltsresten 2002)

2.0610.9358.000 VKZ 0999 - IuK Hard- u. Software 14.000 €

2004


1.0001.6230.000 - Veranstaltungen Frauenbeauftragte 30.000 €
(Betrag wird zum Budget 2004 als Sonderbedarf geltend gemacht)

2.0610.9358.000 VKZ 0999 - IuK Hard- u. Software 15.000 €


Begründung:


Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf durch die Bereitstellung entsprechender haushaltsnaher Dienste, Kinderbetreuungsangebote, Nachbarschaftshilfe, Ehrenamt etc. zu fördern, ist nicht nur eine gesellschaftspolitische, sondern vielmehr auch eine beschäftigungs- und arbeitsmarktpolitische Herausforderung.

In Stuttgart werden auf unterschiedlichen institutionellen Ebenen und zu unterschiedlichen Bedingungen entsprechende Leistungen angeboten, die zurzeit sowohl im Internet als auch durch persönliche Beratung präsentiert und vermittelt werden. Ausgehend vom Bedarf der Bürgerinnen und Bürger, der Beschäftigten der Stadt selbst und der Wirtschaftsunternehmen, mangelt es jedoch an einer zielgruppenspezifischen Aufbereitung und Koordination vorhandener Daten und Informationen. Die Benutzerfreundlichkeit auf Suchen und Finden hin auszurichten, bedeutet einerseits, die vorhandenen Ressourcen an Angeboten, Fachkompetenzen optimal unter www.stuttgart.de zu bündeln und eine entsprechende Infrastruktur zu schaffen. Bisher präsentieren sich die entsprechenden Systeme von "Innen", d.h. aus der eigenen Produktlogik, die bei den Bürgerinnen und Bürger oftmals nicht vorausgesetzt werden kann. Andererseits wird durch eine fehlende Markttransparenz verhindert, dass Dubletten sichtbar werden, d.h. Dienstleistungen werden beantragt, obwohl sie bereits vorhanden sind. Niederschwellige Angebotssysteme wie Ehrenamt, Nachbarschaftshilfe haben oftmals Marketingdefizite, wodurch vorhandene Ressourcen nicht abgerufen werden können. Eigeninitiativen von Bürgerinnen und Bürgern "ersticken" oftmals im Keim durch mangelhafte Informationen über Kooperations- Förder- und Finanzierungsmöglichkeiten. Diese unbefriedigende Situation ergibt sich u.a. aus einer unsystematischen, "zufälligen" gegenseitigen Wissensvermittlung, mangelhaften Kooperation und Koordination der Systeme.

Zunächst bedarf es einer exakten Recherche und Analyse der Bedürfnisse der Nachfrager einerseits und der Kompatibilität mit der Anbieterseite anderererseits. Das in der Umsetzung (Datenbankerweiterung) der Ergebnisse zu erstellende Portal (siehe Anlage: Organigramm) dient sowohl der Metasuche (elektronischer Suchassistent), als auch der Information (Dokumentenvermittlung) und Kommunikation (Hinweise- und Beschwerdemanagement, Tauschbörse, Pools).

Die Erstellung einer entsprechenden virtuellen Dienstleistungskoordinierungsstelle unter www.stuttgart.de wäre eine Pilotleistung, die landesweit auch für andere Kommunen von großer Bedeutung sein dürfte. Außerdem baut sie auf bereits vorhandene E-Government Lösungen unter www.stuttgart.de auf.

Vor diesem Hintergrund und der umfassenden Bedeutung des Vorhabens, kann nun kurzfristig beim Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg ein Antrag auf 50%-ige Kofinanzierung aus ESF-Mitteln (Europäischer Sozialfond Ziel 3) gestellt werden. Die zweijährige Konzeption beinhaltet neben Recherche, Analyse, Umsetzung auch eine anschließende Evaluation und Vermarktung des Projekts. Für die Konzeptionierung einer sich möglichst selbst tragenden Anschlußstruktur ist in diesem Zeitraum ebenfalls zu sorgen.

Beteiligte Stellen

Die Referate A, F, SJG wurden infomiert.

Vorliegende Anträge/Anfragen

Antrag der Fraktion Bündnis 90/ DIE GRÜNEN Nr. 378 vom 6.10.2002




Dr. Wolfgang Schuster

Anlagen

Anlage 1: Organigramm zum Datenbankportal
Anlage 2: Metasuche zum Datenbankportal