Landeshauptstadt Stuttgart
Referat Wirtschaft/Finanzen und Beteiligungen
Gz: WFB
GRDrs 543/2008
Stuttgart,
07/08/2008



Neubau Bürger- und Veranstaltungszentrum Stuttgart-Sillenbuch
-Grundsatzbeschluss-




Beschlußvorlage
Vorlage an
    zur
SitzungsartSitzungstermin
Ausschuss für Wirtschaft und Wohnen
Ausschuss für Wirtschaft und Wohnen
Ausschuss für Umwelt und Technik
Verwaltungsausschuss
Gemeinderat
Einbringung
Vorberatung
Vorberatung
Vorberatung
Beschlussfassung
öffentlich
öffentlich
öffentlich
öffentlich
öffentlich
11.07.2008
26.09.2008
30.09.2008
01.10.2008
02.10.2008



Beschlußantrag:

1. Von der Machbarkeitsstudie der Projektgemeinschaft Unold Diplomingenieure und Architekten + Architektengruppe Eckert Manthos Tagwerker (Variante 1 und Variante 2) zur Errichtung eines Bürger- und Veranstaltungszentrums in Stuttgart-Sillenbuch auf dem Standort der ehemaligen Buswendeschleife in der Kirchheimer Straße wird Kenntnis genommen.

2. Dem aktuellen Raumprogramm für das Bürger- und Veranstaltungszentrum wird zugestimmt. Die Verwaltung wird beauftragt, auf der Basis der aus dem Raumprogramm entwickelten Variante 2 die weitere Planung vorzunehmen.

3. Basierend auf dem Ergebnis der Machbarkeitsstudie wird das Hochbauamt ermächtigt, einen begrenzt offenen Architektenwettbewerb und die weitere Planung bis Leistungsphase 3 HOAI (Entwurfsplanung) durchzuführen, um die Voraussetzungen für die Anmeldung des Projektes zum Haushalt 2010/2011 zu erreichen.


Begründung:


1 Ausgangslage
2 Machbarkeitsstudie (Variante 1)

2.1 Konzeption

Der Kirchheimer Straße zugeordnet liegt der Bürgerplatz mit Haupteingangsbereich. Die Erschließungshalle dient als zentrales Eingangs- und Erschließungselement, an das im Erdgeschoss die Stadtteilbücherei, das Bürgerbüro und der Bürgerraum angegliedert sind. Sie erlaubt eine einfache und übersichtliche Verbindung mit den Obergeschossen. Eine großzügige Treppe und Blickbeziehungen über die Lufträume erleichtern die Orientierung.

Das Gebäude gliedert sich funktional in drei Zonen:

Im 2.Obergeschoss befinden sich der Bürgerservicebereich mit Trauraum und Räumen des Bezirksvorstehers.
Den Räumen der Feuerwehr im Sockelgeschoss wurde ein Feuerwehrübungshof zugeordnet.

Das Trafogebäude bleibt in seiner Lage erhalten. Es wird in die Gebäudestruktur integriert. Im Erdgeschoss wird ein über 4 m breiter Bereich für die Zugänglichkeit der Trafos freigehalten. Das Dach des Trafogebäudes wird als Freibereich/ Terrasse für den Bürgersaal umgestaltet. Die zugeordnete Fluchttreppe lässt den Baukörper des Trafogebäudes vom Platz aus optisch verschwinden.


2.2 Nutzungen und Kosten

Im Gebäude befinden sich folgende Nutzungseinheiten:

Bürgerservice mit
1.301 m² Nutzfläche
Job-Center mit
362 m² Nutzfläche
Stadtbücherei mit
502 m² Nutzfläche
Jugendamt mit
129 m² Nutzfläche
Feuerwehr mit
506 m² Nutzfläche
Tiefgarage mit
71 PKW-Stellplätze
ebenerdige Stellplätze optional
15-20 PKW-Stellplätze
Bruttogeschossfläche / Gebäude
rd. 4.350 m²
Bruttogeschossfläche / TG
rd. 3.030 m²
Baukosten brutto
ca. 12.157.000,- €
(ohne Baupreisprognose)


3 Weiterentwicklung der Variante 1

Die vorliegende Machbarkeitsstudie in der Variante 1 hat einen Gesamtkostenrahmen von ca. 12,2 Mio. € (ohne Baupreisprognose). Nachdem ein Kostenrahmen in dieser Höhe aus finanziellen Gründen nicht darstellbar ist, wurde die Projektgemeinschaft beauftragt, eine überarbeitete Variante unter entsprechender Anpassung des Raumprogramms zu entwickeln, welche eine Reduzierung der Gesamtherstellungskosten zum Gegenstand haben muss:

- Die Zweigstelle Sillenbuch des JobCenters soll aus organisatorischen Gründen mittelfristig mit den kleinen Außenstellen in Degerloch und Plieningen/Birkach zusammengelegt werden. Aus Zentralitätsgründen und Gründen der guten Erreichbarkeit mit dem öffentlichen Nahverkehr bietet sich hierzu eine Mietlösung im Umfeld des Albplatzes in Degerloch an. Insoweit erübrigt sich das Raumprogramm für das JobCenter bei den weiteren Planungen.

- Ein eigenständiger großer Trauraum kann durch die Mitnutzung des teilbaren, multifunktionalen Bürgersaals entfallen.

- Das Bauvolumen der Tiefgarage kann durch Verkleinerung von drei auf zwei Tiefgaragengeschosse reduziert werden.

- Der ebenerdige städtische Parkplatz des Ostfilderfriedhofs kann zu Gunsten einer Wohnbebauung aufgegeben werden.

- Es soll ein zentrales Parkplatzangebotes für alle Nutzer - einschließlich der Friedhofsbesucher - in einer zweigeschossigen, teilweise offenen Tiefgarage geschaffen werden.
4 Machbarkeitsstudie Variante 2

4.1 Konzept

Die vorstehenden Vorgaben wurden in die Machbarkeitsstudie Variante 2 eingearbeitet (siehe Raumprogramm, Anlage 1):

Das veränderte Konzept der Parkierung, Sockelgeschosse fast ausschließlich für die Tiefgarage zu nutzen, bedingt eine neue Lage der Feuerwehr.

Die im westlichen Gebäudeflügel untergebrachte Feuerwehrhalle kann auf Erdgeschossebene direkt von der Kirchheimer Straße aus angefahren werden.

Die der Fahrzeughalle vorgelagerte Freifläche dient sowohl als öffentlicher Platz wie auch im Bedarfsfall als Stellfläche der Feuerwehr.

Die Foyer-/Erschließungshalle dient als zentrales Eingangs- und Erschließungselement, an das im Erdgeschoss das Bürgerbüro und die Bürgerräume angegliedert sind. Sie erlaubt eine einfache und übersichtliche Verbindung mit den Obergeschossen. Eine großzügige Treppe und Blickbeziehungen über die Lufträume erleichtern die Orientierung. Die Räume der Feuerwehr sind ebenerdig im linken Gebäudetrakt angeordnet.

Obergeschosse:

Im 1.OG befinden sich der Bürgersaal und die Stadtbücherei.

Im 2.OG der Bürgerservicebereich und die Räume des Bezirksvorstehers. Der Bürgersaal ist variabel aufzuteilen und kann auch als Trauraum genutzt werden.

Das Trafogebäude bleibt in seiner Lage erhalten. Es wird in die Gebäudestruktur integriert. Im Erdgeschoss wird ein über 4 m breiter Bereich für die Zugänglichkeit der Trafos freigehalten. Das Dach des Trafogebäudes wird als Freibereich/ Terrasse für den Bürgersaal umgestaltet. Die zugeordnete Fluchttreppe lässt den Baukörper des Trafogebäudes vom Platz aus optisch verschwinden.

Parkierung:

Die PKW-Stellplätze der Tiefgarage können multifunktional für Besucher des Bürger- und Veranstaltungszentrums, die Feuerwehr und die Besucher des Ostfilderfriedhofs genutzt werden.

4.2 Nutzungen und Kosten

Im Gebäude befinden sich folgende Nutzungseinheiten:

Bürgerservice mit
1.301 m² Nutzfläche
Stadtbücherei mit
502 m² Nutzfläche
Jugendamt mit
130 m² Nutzfläche
Feuerwehr mit
517 m² Nutzfläche
Tiefgarage mit
103 PKW-Stellplätze
ebenerdige Stellplätze
auf dem Grundstück
optional im öffentlichen Raum
16 PKW-Stellplätze
24 PKW-Stellplätze
Bruttogeschossfläche / Gebäude
rd. 3.840 m²
Bruttogeschossfläche / TG
rd. 3.269 m²
Baukosten brutto
ca. 11.256.000,- €
(ohne Baupreisprognose)

Die Grundstücksfläche der geplanten Wohnbaufläche beträgt rd. 3.450 m². Gemäß Bodenrichtwertkarte wäre bei einem angenommenen Bodenwert von ca. 750 € bis 800 € / m² (für Reihenhaus- bzw. Doppelhausbebauung) ein Erlös von rd. 2,5 Mio. € bis 2,7 Mio. € für das Wohnbaugrundstück erzielbar. Der genaue Grundstückswert ist noch im weiteren Verfahren durch eine entsprechende Verkehrswertermittlung zu verifizieren.


5 Finanzielle Auswirkungen/Kostenentwicklung

Machbarkeitsstudie Variante 1
(Kostenstand 1/2007)brutto ca.
12.156.995 €
zuzüglich Kostenprognose
bis Fertigstellung 2011
1.580.409 €
Gesamtkosten
13.737.404 €
Machbarkeitsstudie Variante 2
(Kostenstand 1/2007)brutto ca.
11.256.253 €
zuzüglich Kostenprognose
bis Fertigstellung 2011
1.463.280 €
Gesamtkosten
12.719.533 €
Weiterplanung auf der Grundlage der Variante 2 mit
12.719.533 €
abzüglich Verkaufswert Grundstück ehem. städt. Parkplatz brutto ca.
- 2.700.000 €
Finanzierungsaufwand
10.019.533 €

Hinzu kommt eine Einsparung von jährlichen Anmietkosten in Höhe von 115.000 €.

In der Machbarkeitsstudie sind Risiken des Baugrundes und evtl. Kontaminationen nicht enthalten.


6 Weitere Vorgehensweise

Aufgrund der wirtschaftlichen und planerischen Vorteile empfiehlt die Verwaltung, die Planungen hinsichtlich der 2. Variante so weiterzuführen, dass die Voraussetzungen zur Anmeldung für den nächsten Doppelhaushalt 2010/2011 erreicht werden. Hierzu wird – wie beim Neubauvorhaben am Österreichischen Platz – ein begrenzt offener Wettbewerb nach vorgeschaltetem EU-weiten Bewerbungsverfahren durchgeführt. Es sollen 4 Architekturbüros eingeladen werden, weitere 8 Architekturbüros werden zugelost. Auf der Grundlage der Planung des 1. Preisträgers wird dann die Entwurfsplanung mit Kostenberechnung erarbeitet. Die Ausschreibung des Wettbewerbs wird mit den gemeinderätlichen Gremien abgestimmt.

Finanzielle Auswirkungen

siehe Ziffer 5


Beteiligte Stellen

Die Referate AK, StU und T haben die Vorlage mitgezeichnet. Der Bezirksbeirat Sillenbuch wird sich in seiner Sitzung am 16. Juli 2008 mit der Vorlage befassen.

Vorliegende Anträge/Anfragen

188/2004, 273/2007, 340/2007, 131/2008

Erledigte Anträge/Anfragen

188/2004, 273/2007, 340/2007, 131/2008



Michael Föll
Erster Bürgermeister

Anlagen

1. Raumprogramm
2. Lageplan
3. Planungsunterlagen 1. Variante (Ansicht, Lageplan M 1:500, Grundrisse)
4. Planungsunterlagen 2. Variante (Ansicht, Lageplan M 1:500, Grundrisse)




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