Landeshauptstadt Stuttgart
Oberbürgermeister
Gz:
GRDrs 841/2007
Stuttgart,
10/16/2007


Stuttgarter Projekt "Verständigung und Versöhnung mit osteuropäischen Partnerstädten" - Abschlussbericht über die Umsetzung in Lodz



Mitteilungsvorlage


Vorlage anzurSitzungsartSitzungstermin
VerwaltungsausschussKenntnisnahmeöffentlich07.11.2007

Bericht:


Mit dieser Vorlage wird über den erfolgreichen Abschluss des gemeinsamen Projekts „Verständigung und Versöhnung mit osteuropäischen Partnerstädten“ mit der Stadt Lodz berichtet.

Am 10. Mai 2001 hatte der Gemeinderat den osteuropäischen Partnerstädten Lodz, Brünn und Samara für Projekte im Senioren- und Sozialbereich je rund 256.000 EUR (damals = 500.000 DM) zur Verfügung gestellt (GRDrs 436/2001). Damit sollte ein vom Engagement des Bundes unabhängiger Beitrag der Landeshauptstadt Stuttgart zur Entschädigung ehemaliger Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter geleistet und ein dauerhaftes bzw. nachhaltiges Symbol der Partnerschaft geschaffen werden.
Auf dieser Grundlage erhielt die Bürgermeisterin für Soziales, Jugend und Gesundheit, Gabriele Müller-Trimbusch, von Herrn Oberbürgermeister Dr. Schuster als Projektleiterin den Auftrag, das Stuttgarter Projekt „Verständigung und Versöhnung mit osteuropäischen Partnerstädten“ gemeinsam mit den drei Partnerstädten zu verwirklichen.

Aus den von der polnischen Seite vorgeschlagenen Projekten wurde einvernehmlich festgelegt „ein Zwischengenerationenhaus zu schaffen. Das Haus soll den Kindern, die keine Elternpflege erhalten, eine 24-Stunden-Pflege und Erziehung garantieren und den älteren und einsamen Personen Bedingungen schaffen, die ihnen die Einsamkeit und soziale Isolation zu überwinden helfen. Außerdem ist geplant, dass in diesem Zwischengenerationshaus auch das „Haus der Erinnerung und Zukunft“ durch den Verein der vom III. Reich geschädigten Polen geführt wird.“

Für das Projekt wurde ein Denkmal geschütztes Haus aus dem XIX. Jahrhundert gewählt, das in einem großen Park im südlichen Teil der Stadt liegt.

Der Stuttgarter Gemeinderat hatte für das Projekt mit der Partnerstadt Lodz auf der Grundlage dieser Projektempfehlung in der Sitzung des Verwaltungsausschusses am 12. November 2003 (GRDrs 789/2003) die Projektmittel in Höhe von 255.646 € freigegeben.
Am 25. November 2003 hat Frau Müller-Trimbusch, Bürgermeisterin für Soziales, Jugend und Gesundheit, eine entsprechende Vereinbarung über die Ausführung des Projekts unterzeichnet.

Der Gesamtaufwand des Projekts betrug 1.930.095 PLN, wobei die Landeshauptstadt Stuttgart 1.000.000 PLN (255.646 €) und die Stadt Lodz 800.000 PLN beigetragen haben.

Zu den Maßnahmen im Einzelnen:
(siehe Anlage 1)

1. Das Kinderhaus und Tagesaltersheim Im Kinderhaus gibt es zur Zeit 41 Pflegekinder und das Tagesaltersheim hat 15 Personen in Pflege. Die Kinder aus dem Kinderheim und die Senioren profitieren in vielfältiger Weise voneinander. Gegenseitige Unterstützung und Hilfe sowie Weitergabe von Wissen und Fähigkeiten stehen dabei im Vordergrund.

· Hausaufgabenhilfe für die Kinder
· Technische Unterstützung der Älteren bei der Bedienung von technischen Geräten
· Gemeinsame Ausflüge, Spiele
· Kulturelle Aktivitäten, wie gemeinsamer Besuch von Veranstaltungen in der Bezirksbibliothek, Musikkonzerte und Opern, Schach- und Filmturniere und Lesezirkel

Eine besondere Herausforderung stellt sich bei den Jugendlichen, die sich selbstständig machen und das Kinderhaus verlassen. Durch die Anwendung des EQUAL-Projektes werden die Kinderhäuser seit 3 Jahren unterstützt. Das Projekt bietet Beratung, interessante Berufskurse und Lehrhilfe an.


2. Verein der vom III. Reich geschädigten Polen

Der Verein organisiert regelmäßige Treffen mit den Mitgliedern des Vereins sowie mit Jugendlichen aus Gymnasien und den anderen Schularten. Es werden Auslandsdelegationen aus Deutschland, Spanien, Großbritannien und der Ukraine aufgenommen und betreut. Der Verein hat eine Dokumentation der Zwangsarbeiten und Deportation der Polen während des II. Weltkrieges zu einer Ausstellung zusammengestellt.


3. Fazit:

Das Projekt „Verständigung und Versöhnung mit osteuropäischen Partnerstädten“ wurde somit in der Partnerstadt Lodz mit großem Erfolg umgesetzt (siehe Anlage 2). Die Repräsentanten der Stadt Lodz haben stets deutlich gemacht, dass sowohl die Stadt, die in den betreffenden Einrichtungen lebenden Senioren als auch der Verein der vom III. Reich geschädigten Polen die Zuwendung der Landeshauptstadt Stuttgart mit großem Dank entgegennehmen.

Zusammenfassend ist zudem festzustellen, dass die sehr gute und erfolgreiche Kooperation aller Beteiligten aus Lodz und Stuttgart im Rahmen dieses Projekts die vertrauensvolle Partnerschaft der beiden Städte weiter gestärkt hat.

Beteiligte Stellen

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Vorliegende Anträge/Anfragen

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Dr. Wolfgang Schuster




Anlage 1: Abschlußbericht über die Ausführung des Projekts "Verständigung und Versöhnung mit den Partnerstädten in Mittel- und Osteuropa"
Anlage 2: Dankschreiben der Stadt Lodz




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