Landeshauptstadt Stuttgart
Referat Kultur/Bildung und Sport
Gz: KBS
GRDrs 479/2005
Stuttgart,
06/20/2005



Einrichtung neuer Berufe und Schularten



Beschlußvorlage
Vorlage an
    zur
SitzungsartSitzungstermin
VerwaltungsausschussBeschlussfassungöffentlich06.07.2005



Beschlußantrag:

1. An der Robert-Bosch-Schule in Stuttgart in Stuttgart-Zuffenhausen wird zum Schuljahr 2005/06 der Schulversuch “Elektrofachkraft für festgelegte Tätigkeiten” eingerichtet.

2. An der Gewerblichen Schule für Holztechnik in Stuttgart-Feuerbach wird eine zweijährige zur Fachschulreife führende Berufsfachschule für Holztechnik zum Schuljahr 2005/06 eingerichtet.

3. An der Max-Eyth-Schule in Stuttgart-Mitte wird zum Schuljahr 2005/06 ein zweijähriges Berufskolleg Produktdesign eingerichtet.



Begründung:


Zu 1.
“Elektrofachkraft für festgelegte Tätigkeiten” an der Robert-Bosch-Schule

Eine Reihe von Betrieben haben gegenüber der Schule ihr Interesse an dieser Zusatzqualifikation bekundet. Die Bedeutung der Elektrotechnik im originären Metallberuf des Industriemechanikers hat weiterhin zugenommen. Durch die Einrichtung des Schulversuchs soll die Attraktivität der Ausbildung erhöht werden. Leistungsstarke und leistungswillige Schüler bekommen die Möglichkeit, durch diese Zusatzqualifikation ihren möglichen betrieblichen Einsatzbereich nach der Ausbildung deutlich zu erweitern.


Raumsituation und sächliche Ausstattung

Es handelt sich um eine Zusatzqualifikation, die den Teilnehmern basierend auf den Inhalten einer Mechanikerausbildung ermöglichen soll, Arbeiten gemäß VGB 4 und VDE 0105 an elektrischen Betriebsmitteln durchzuführen. Die Realisierung der Ausbildung erfolgt dual mit insgesamt 200 Stunden Fachtheorie und 12 Wochen Fachpraxis in den Betrieben. In der schulischen Umsetzung bedeutet dies, dass innerhalb des Wahlpflichtbereichs in fünf Halbjahren zwei Stunden je Woche, teilweise mit Laborübungen, unterrichtet werden. Da es sich also um keinen zusätzlichen Unterricht handelt, wird durch die Einrichtung kein weiterer Raumbedarf ausgelöst.

Für die Einrichtung der Elektrofachkraft benötigt die Schule eine Zusatzausstattung im Gesamtumfang von rd. 15.000 €. Es handelt sich um entsprechende Software, Hilfsmittel zur Vermittlung der Grundlagen Digitaltechnik, Elektronikbausteine und E-Motoren. Dies wird über einen Zeitraum von 2-3 Jahren aus dem vorhandenen Budget des Schulverwaltungsamt, Fipo 2.2400.9350.007-0999, finanziert.


Zu 2.
Zweijährige zur Fachschulreife führende Berufsfachschule für Holztechnik an der Gewerblichen Schule für Holztechnik

Diese Schulart stellt eine sinnvolle Ergänzung zum bisherigen Schulangebot der Gewerblichen Schule für Holztechnik dar. Dadurch soll leistungsstärkeren Haupt- und Realschülern, die keinen Ausbildungsplatz bekommen, eine langfristig sinnvollere Perspektive und eine Alternative zum BVJ oder zur einjährigen Berufsfachschule geboten werden. Der Unterricht gliedert sich in einen allgemeinbildenden Bereich (17 Wochenstunden) und einen Profilbereich, in dem in 13 Wochenstunden “Berufsfachliche Kompetenz”, “Projektkompetenz” (Fachtheorie) und Berufspraktische Kompetenz (Fachpraxis) vermittelt werden. Hinzu kommt ein Wahlpflichtbereich mit 4 Wochenstunden in dem z.B. ein Betriebspraktikum absolviert oder ergänzender Fachunterricht besucht werden kann.


Raumsituation und sächliche Ausstattung

Die Einrichtung der neuen zweijährigen Berufsfachschule ist mit den vorhandenen sächlichen Ressourcen möglich, da sie in den sächlichen Anforderungen mit den anderen Klassen der Berufsschule vergleichbar ist. Die neue Klasse soll mit einer derzeit bestehenden Vollzeitklasse des BVJ bzw. der einjährigen Berufsfachschule substituiert werden. Die räumliche Situation wird aus Gründen dieser Substitution auch nicht beeinflusst, da die neue Klasse die gleichen Räumlichkeiten beanspruchen wird wie eine derzeit bestehende Vollzeitklasse.


Zu 3.
Zweijähriges Berufskolleg Produktdesign an der Max-Eyth-Schule

Immer mehr Realschüler finden nach der mittleren Reife keine adäquaten Berufsausbildungsplätze und fragen deshalb verstärkt Berufsausbildungen an beruflichen Vollzeitschulen nach. Dem soll durch die Neueinrichtung des zweijährigen Berufskollegs, das zum staatlich geprüften Assistenten / Assistentin für Produktdesign führt, Rechnung getragen werden.

Staatlich geprüfte Assistenten/Assistentinnen für Produktdesign unterstützen Industrie-Designer dabei, Produkte zu gestalten und zu entwickeln. Sie helfen mit, den Objekten, mit denen wir uns täglich umgeben, ihre unverwechselbare Gestalt zu geben: Autos, Möbel und Kaffeemaschinen gehören ebenso dazu wie Computer und andere moderne Kommunikationsmittel. Sie arbeiten auch bei Planung, Entwurf und Styling hoch komplexer Produkte wie Maschinen, Fertigbauteilen, Flugzeugen, medizinischen Geräten oder Leitsystemen mit. Ihr Arbeitsplatz wechselt zwischen Software-Anwendung, Peripheriegeräten, Besprechungszimmern, Atelier, Modellbau-Werkstatt und technischen Versuchslaboratorien. Dabei benötigen sie technische Kenntnisse ebenso wie kreative Ideen und übernehmen selbstständig einzelne Aufgabenbereiche oder koordinieren Arbeitsabläufe. Von den Schülern werden zeichnerisches Talent sowie gestaltend-handwerkliche, sprachbezogene und planend-organisatorische Interessen und Fähigkeiten erwartet. Im Umgang mit Office-Anwendungen, Vektor- und Pixelgrafik, Layout, Animation, Web-Editoren und CAD müssen sie geübt sein. Für die Berufsausübung kommt es besonders auf Kenntnisse und Fertigkeiten in Gestaltung, Technologie, Modellbau, Freihandzeichnen, Betriebswirtschaft sowie in Computer- und Präsentationstechnik an.

Um die Schüler nicht einseitig auf das Berufsbild des Assistenten für Produktdesign festzulegen, wird angestrebt, dass alle Schüler an der Zusatzprüfung zur Fachhochschulreife teilnehmen.

Das Berufsfeld eröffnet auch in freiberuflicher Tätigkeit Möglichkeiten. Mit entsprechender Berufspraxis ist die Weiterbildung zum staatlich geprüften Gestaltungstechniker möglich. Mit der Fachhochschulreife (Ergänzungsprüfung) kann man seine Qualifikation durch ein einschlägiges Studium erweitern.


Raumsituation und sächliche Ausstattung

Bereits in der Vergangenheit wurden an der Max-Eyth-Schule verschiedene Räume so umgebaut, dass sie multifunktional nutzbar sind. Dadurch kann eine bessere Auslastung der Räume erreicht werden. Für den zusätzlichen Bedarf an Computerplätzen soll ein Klassenraum in einen multifunktionalen Raum umgebaut werden. Hierzu ist die Beschaffung von zwei Notebookwagen für zusammen 30 Plätze erforderlich. Die Anbindung der Notebooks geschieht über ein WLAN innerhalb des Raums. Dadurch wird eine höhere Auslastung des Raumes möglich, da hier sowohl Theorieunterricht als auch EDV-Unterricht für eine ganze Klasse möglich wird. Für die Notebookwagen, die Netzanbindung, WLAN inklusive Installation sowie die Installtion der Notebooks und die Einbindung ins Netz entstehen Kosten in Höhe von rd. 93.000 €. Für die Herstellung der Stromversorgung entstehen Baukosten von rd. 12.000 €. Diese Kosten werden aus dem Budget des Schulverwaltungsamtes getragen. Außerdem müssen noch Einzeltische beschafft werden. Die geschätzen Kosten von rd. 7.000 € finanziert die Max-Eyth-Schule aus ihrem Schulbudget.



Finanzielle Auswirkungen

Zu 1.
Für die Einrichtung der Elektrofachkraft benötigt die Schule eine Zusatzausstattung im Gesamtumfang von rd. 15.000 €. Dies wird über einen Zeitraum von 2-3 Jahren aus dem vorhandenen Budget des Schulverwaltungsamt, Fipo 2.2400.9350.007-0999, finanziert.

Zu 2.
keine

Zu 3.
Für die Notebookwagen und die erforderlichen Anbindungen und Installationen entstehen Kosten in Höhe von rd. 93.000 €, die aus dem Budget des Schulverwaltungsamtes, Fipo 2.2400.9357.006-0999, 2.2400.9425.000-0999, 1.2400.6526.000 und 1.2400.6300.000 finanziert werden. Die Kosten für die Herstellung der Stromversorgung in Höhe von rd. 12.000 € wird aus Bauunterhaltungsmitteln, Fipo1.2400.5010.000 finanziert. Die Kosten für die Beschaffung von entsprechenden Tischen in Höhe von rd. 7.000 werden von der Max-Eyth-Schule aus deren Schulbudget getragen.


Beteiligte Stellen

Referat WFB hat die Vorlage mitgezeichnet.

Vorliegende Anträge/Anfragen

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Erledigte Anträge/Anfragen

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Dr. Iris Jana Magdowski

Anlagen

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