Landeshauptstadt Stuttgart
Technisches Referat
Gz: T
GRDrs 969/2002
Stuttgart,
12/27/2002


Neubau der Galerie der Stadt Stuttgart
- aktuelle Berichterstattung IV. Quartal 2002 -




Mitteilungsvorlage


Vorlage anzurSitzungsartSitzungstermin
Ausschuß für Umwelt und Technik
Verwaltungsausschuß
Ausschuss für Kultur und Medien
Kenntnisnahme
Kenntnisnahme
Kenntnisnahme
öffentlich
öffentlich
öffentlich
14.01.2003
22.01.2003
04.02.2003

Bericht:


Im folgenden Bericht wird der Stand der Baumaßnahme Galerie hinsichtlich der Planung, der Kosten, der Termine und der Organisation dargestellt.


1. Stand Baustelle

Bauherr, Planer und ausführende Firmen haben bislang die Vertragstermine einhalten können. Behinderungsrisiken, nachbarschaftliche Abstimmungen und Planungsänderungen wurden erfolgreich gelöst. Die Meilensteine der Ablaufplanung bis Grundsteinlegung wurden erfüllt.


2. Stand Kosten

Nach heutiger Erkenntnis der Projektsteuerung Drees & Sommer/Hochbauamt wird der vorgegebene Kostenrahmen (siehe Baubeschlüsse vom 21. Februar 2002 und 04. Juli 2002) mit einem Gesamtaufwand von 68,82 Mio. € bestätigt.


3. Stand Planung

Zur Gestaltung der Platzmöblierung mit Lichtband auf dem Kleinen Schlossplatz (siehe GRDrs 529/2002) haben die Architekten Hascher, Jehle und Assoziierte fünf mögliche Nutzungsvarianten (Anlage 4) entworfen.

Das von IB Karajan entwickelte Baulogistikkonzept sieht die Sperrung der Tunnelröhre B und die Nutzung als Baustelleneinrichtungsfläche bis Ende Bauzeit Mai 2004 als Folgemaßnahme der Bauvorhaben Handelshaus und Postreal durch die Garbe KG vor.

Die Sicherheitskonzeption, in Zusammenarbeit mit dem Leiter des Referates Sicherheit aus der Generaldirektion der Staatlichen Museen zu Berlin - Stiftung Preußischer Kulturbesitz, Herrn Hans-Jürgen Harras, wurde museumsfachgerecht optimiert und auf die Belange des Galeriebetriebskonzepts zugeschnitten.

Eine weitere Optimierung der Lichtdeckenausstattung im fertiggestellten Ausstellungs-Musterraum der SSB Haltestelle Türlenstraße, soll zur Senkung der Betriebskosten beitragen.


4. Stand Vergaben

Rohbau- und technische Gebäudeausstattungsarbeiten sind vergeben, ca. 30 % der Ausbaugewerke sind zur Zeit ausgeschrieben.


5. Stand Termine

Die Erstellung des Rohbaus erfolgt termintreu. Für die anspruchsvollen Ausbaugewerke steht nur ein sehr enger Zeitrahmen zur Verfügung. Trotzdem kann mit einem weiterhin großen Engagement aller Beteiligten davon ausgegangen werden, dass die Galerie im Mai 2004 mit einem 2-monatigem parallelen Nachlauf der Baustelle für Restarbeiten, Mängelbeseitigung und Inbetriebnahme der Kulturverwaltung für die Einrichtung der Eröffnungsausstellung übergeben werden kann.


6. Organisation

Seit Herbst 2001 nimmt die Technische Bauverwaltung in engerAbstimmung mit der Kulturverwaltung die Bauherrenaufgaben wahr. Das Projekt wird in enger Kooperation vom Hochbauamt und Tiefbauamt betreut.

Seit dem Wettbewerb und den ersten Planungen ist das Ingenieurbüro Drees & Sommer als Projektsteuerer für die Galerie tätig. Bei den regelmäßigen Abstimmungsgesprächen mit den Architekten Hascher, Jehle und Assoziierte, der Kulturverwaltung, dem für die Bauleitung zuständigen Ingenieurbüro Kappes und Scholtz und den ausführenden Firmen werden die Planungen, die Kosten und die Termine kontinuierlich dem Bauzustand angepasst. Wichtigste Ziele sind dabei die Einhaltung des beschlossenen Kostenrahmens, die Erreichung eines hohen Ausführungsstandards und die Einhaltung der Termine.

Diese Organisation entspricht weitgehend den Grundsätzen, die zur Zeit generell für Hochbauvorhaben entwickelt und vom Gemeinderat weiterbehandelt werden. Bei der Galerie hat sich diese Projektstruktur bisher bestens bewährt.


7. Stand Betriebskonzepte

- Gastronomie
Das mit der gastronomischen und küchentechnischen Planung beauftragte Büro Reisner, Frank und Partner, München, schreibt zur Auswahl möglicher Betreiber einen Teilnahmewettbewerb aus, dessen Ergebnisse ab Mitte Dezember 2002 vorliegen werden.

- Bookshop
Die Ausschreibung zur Auswahl möglicher Betreiber erfolgt in der zweiten Januarhälfte 2003.

- Mediale Einrichtung
Die Entwicklung und Einrichtung eines weltweit, völlig neuartigen, medialen Systems zur Besucherbetreuung und Besucherinformation in der Galerie soll durch einen Sponsor erfolgen, mit dem zur Zeit verhandelt wird.

- Corporate Design/Erscheinungsbild
Aus einem Teilnahmewettbewerb wurden vier qualifizierte Büros ausgewählt und zu einem weiteren Wettbewerb eingeladen. Die Präsentation und Endauswahl findet im Januar 2003 statt. - Interimsarbeitsplätze
Die räumliche Vergrößerung der Ausstellungsflächen mit dazugehörigem Betriebsmanagement bedingt die Erweiterung des Personalkörpers der zukünftigen Galerie vor Inbetriebnahme, so dass eine Containerinterimslösung hinter dem Vierecksaal des Kunstgebäudes in Betracht gezogen wird, deren Kosten allerdings nicht durch das beschlossene Budget gedeckt sind.

Beteiligte Stellen

Das Referat KBS hat die Vorlage mitgezeichnet.






Prof. Beiche
Technischer Referent





Anlage 1: Lageplan
Anlage 2: Übersichtsplan Anlieferungsbereich Planietunnel B von IB Karajan, Stand Oktober 2002 Anlage 3: Grobterminplan Bauausführung von Drees und Sommer, Stand Dezember 2002
Anlage 4: Möblierungspläne für Veranstaltungen auf dem Kleinen Schlossplatz, Varianten 1-5 von den Architekten Hascher, Jehle und Assoz., Stand 06. September 2002
Anlage 5: Projektbericht IV. Quartal 2002 von Drees und Sommer (wird Anfang Januar 2003 nachgereicht)

Ausführliche Erläuterung zu GRDrs 969/2002





Baustelle

Folgende Meilensteine der Ablaufplanung wurden erfüllt:

11. März 2002"Baggerbiss" durch Herrn OB Dr. Schuster,
Beginn Rückbau der An- und Aufbauten am Kleinen Schlossplatz und Abbau der Freitreppe
08. Mai 2002Verkehrsumlenkung in die Tunnelröhre B, Integration des Tunnels D in die Baustelle
10. Juni 2002Beginn Aushub des Erddruck-Entlastungsschlitzes in der Kanzleistraße zeitgleich mit dem Abbruch der öffentlichen WC-Anlage am Kleinen Schlossplatz
31. Juli 2002Beginn der Bohrpfahlarbeiten zur Gründung des Gebäudes
12. Oktober 2002Grundsteinlegung
04. Dezember 2002erste Bemusterung: Fassade Kubus und Ausstellungsraum


Der nächste Meilenstein wäre:
März 2003Verkehrsumlegung von Tunnelröhre B nach D,
Beginn der restlichen Abbrucharbeiten Kleiner Schlossplatz (entlang der Fürstenstraße)


Das heutige Baufeld (siehe Anlage 1) gliedert sich in die Bereiche:

Baufeld Wittwer
Termingerechte Erstellung der Bodenplatte samt Wänden und Decken über Ebene -1 und Sanitärbereich der Galerie im Zwischengeschoss.

Südliches (an der Königstraße), mittleres und nördliches Baufeld (an der Theodor-Heuss-Straße)
Termingerechte Erstellung der Decken über E -1 im südlichen und mittleren Bereich, ebenso der Decke über E -2 im nördlichen Bereich. Durch die veränderte Einbauweise der Bauteilkühlung verursacht, ist im südlichen Baubereich der weitere Bauablauf für die Decke über E 0 und damit der gesamte Rohbau des Kubus als kritisch zu betrachten. Zur Kompensation möglicher Terminverschiebungen wurde durch die Rohbaufirma mit verlängerten Arbeitszeiten gegengesteuert.

Baufeld Tunneltechnik im Bereich der Theodor-Heuss-Schleife
Der Rohbau des neuen Tunneltechnikraums ist abgeschlossen; die Technikgewerke haben mit dem Ausbau begonnen. Die Arbeiten verlaufen planmäßig, so dass zum März 2003 die komplette Tunneltechnik bis zur Inbetriebnahme der Tunnelröhre D fertiggestellt werden kann.


Planung

Die Architekten Hascher, Jehle Architektur entwickelten 5 Nutzungsvarianten (Stand 05. September 2002) zur Platzgestaltung mit Lichtband am Kleinen Schlossplatz, das als belebendes und bereicherndes Element eine authentische Spur der Galerie, tags- wie auch nachts, darstellen soll (Anlage 4). In mehreren Varianten ist dargestellt, wie z. B. kulturelle Veranstaltungen (Konzerte o.ä.) auf dem Platz stattfinden können. Eine Bestuhlung mit ca. 800 Sitzplätzen und eine Bühne (130 m2) sind dargestellt. Ebenfalls dargestellt ist eine Möblierungsvariante mit "Marktständen".

Die Nutzung des Kleinen Schlossplatzes wird durch das Lichtband, das im Bedarfsfall abgedeckt werden könnte, nur unwesentlich eingeschränkt. Die Höhendifferenz entlang des Lichtbandes resultiert aus den Raumhöhen der Galerie sowie der Notwendigkeit der Platzentwässerung.

Über den inneren Erschließungsbereichen der Galerie ist das Oberlichtband ein wesentliches, gestalterisches Merkmal, das gewährleisten soll, dass natürliches Tageslicht tief in die Galerie eindringen kann. Dabei dosieren Verdunklungsrollos und Screens den Lichteinfall.

In Vorbereitung auf die ab März 2003 anstehende Bauphase Abbruch Tunnel B werden vom Verkehrsplaner IB Karajan Verkehrs- und Logistikpläne (Anlage 2) erstellt. Die parallel stattfindenden Baustellentätigkeiten der Garbe KG im Postareal und an der Friedrichstraße verursachen eine Planungsänderung der Baulogistikkonzeption. So ist nun vorgesehen, die Tunnelröhre B (Charlottenplatz nach Berliner Platz) komplett für den Verkehr zu sperren und als Baustellenzufahrt und Logistikflächen für die Galerie-Baustelle bis Ende der Bauzeit als Kompensationsmaßnahme für die durch die Garbe KG reduzierten, oberirdischen Logistikflächen zu nutzen. Zwischen Charlottenplatz und Berliner Platz wird der Fahrverkehr mit Gegenverkehr ab diesem Zeitpunkt in der neu fertiggestellten Tunnelröhre D stattfinden. Der Fahrverkehr zwischen Charlottenplatz und Bahnhof bleibt unverändert erhalten. Das LKW-Fahrverbot im Tunnel wird aufgehoben. Der zeitliche Ablauf ist in der Anlage 3 dargestellt. Zur Zeit finden Abstimmungen zur Baulogistik zwischen der Garbe KG und der Stadt Stuttgart statt. Voraussichtlicher Beginn der Baumaßnahme Handelshaus im Bereich "Dreieck" (Friedrichstraße) ist ab Juni 2003 sowie für die Abbruchmaßnahmen im Bereich Postareal ab Juli 2003 zu erwarten.

Die Architekten-Werkpläne mit zugehörigen Statikplänen für die Ebenen E -2 (Technik), E -1 (zwischen Tunnelröhre B und D) und Teile von Ebene 0 (Ebene Königstraße) sind von der Prüfstatik zur Ausführung freigegeben.

Die Fassadenbaudetails befinden sich zur Zeit in Abstimmung zwischen Fachplaner, Architekt und ausführender Firma Gebr. Schneider.

Den Technikfirmen für Heizung, Lüftung, Sanitär und Fördertechnik liegen die Werkpläne der unteren Ebenen und die Vorwerkpläne der restlichen Ebenen zur Bearbeitung vor.

Die Entwurfsplanung der Lichttechnik wurde im Oktober 2002 abgeschlossen, so dass die Ausschreibung Anfang des Jahres 2003 ausgegeben werden kann.

Am 09. Oktober 2002 wurde in Abstimmung mit der Baden-Württembergischen Bank, der Garbe KG und der Stadt Stuttgart einvernehmlich festgelegt, dass auf dem Kleinen Schlossplatz lediglich 4 PKW-Stellplätze, direkt vor der Terrasse des Restaurantes "Oggi", hergestellt werden.

In Zusammenarbeit mit dem Leiter des Referates Sicherheit aus der Generaldirektion der Staatlichen Museen zu Berlin - Stiftung Preußischer Kulturbesitz, Herrn Hans-Jürgen Harras als externer, kostenfreier Berater sowie Galerie, Kulturamt und Hochbauamt wurde das von der IHS entwickelte Sicherheitskonzept museumsgerecht auf die Belange der Galerie feinausgearbeitet.


Folgende Änderungen haben sich dabei ergeben:

Exponatsicherung erfolgt nicht mehr über Funk-, sondern durch Bildmelder der Sicherheits-Klasse C, um zu vermeiden, dass auswärtige, internationale private Leihgeber/Museen ihre Objekte nicht nach Stuttgart ausleihen. Ein ausgeklügeltes Rohrsystem unter Putz, das einen variablen Ausstellungsbetrieb gewährleistet, wird mit einem Kontakt am Bild verbunden. Optische und akustische Warnsignale oberhalb der Lichtdecke zur Ortung in jedem Raum, statt flächendeckender Videoüberwachung, reduzierte Überwachung im Bereich der Ausgänge und Fluchttüren, Alarmierung auf ein Tableau in der Sicherheitszentrale vervollständigen das Sicherheitssystem. Der dadurch entstandene finanzielle Mehraufwand von ca. brutto 95.000 € ist durch Rückstellungen innerhalb des Kostenbudgets der Galerie gedeckt.

Der Jahresverbrauch an elektrischer Energie wird hauptsächlich von den Lichtdecken der Ausstellungsräume beeinflusst. So wurde z.B. in der Weiterplanung der Flächenanteil der Lichtdecken durch Verbreiterung der Randfriese reduziert. Eine weitere Optimierung der Lichtdecken soll anhand des Musterraums mit dem Ziel untersucht werden, die Betriebskosten noch weiter zu senken. Das Ergebnis muss jedoch eine optisch hochwertige Lösung darstellen.

Nach intensiven Verhandlungen zwischen der SSB und dem Tiefbauamt ist sichergestellt, dass die stillgelegte WC-Anlage in der Haltestelle "Schlossplatz" für Veranstaltungen reaktiviert wird und für Veranstaltungen zur Verfügung steht. Erste Planungsüberlegungen sind vorhanden. Das Amt für Abfallwirtschaft Stuttgart (AWS) wird diesbezüglich eine separate Vorlage einbringen. Das am Kleinen Schlossplatz entfallene, öffentliche Litfasssäulen-WC wurde inzwischen im Überdachungsbereich der Bus-Haltestellen an der Planie wieder aufgestellt.


Vergabe, Ausschreibungen

Die Gewerke Rohbau- und Fassadenbauarbeiten, Heizungs-, Lüftungs-, Sanitär-, Kälte-, Elektro-Installationsarbeiten, Bauteilkühlung und Fördertechnik sind bereits beauftragt.

Die Ausschreibungen der nachstehenden Gewerken sind terminlich wie folgt vorgesehen:

November 2002- Innenwände aus Stahl/Glas
- Metallbauarbeiten 2
- Natursteinfassade
Dezember 2002- Innenputzarbeiten
- Trockenbau- und Estricharbeiten
Januar 2003- Kunstlichtdecken
- Natur- und Betonwerkstein
- Parkett und Glas-Bodenbeläge
Februar 2003- Fliesen- und Baureinigung
April 2003- Holztüren, -wandverkleidung
- Malerarbeiten
- Außenanlagen, Einbauten
Juni 2003- Schließanlage


Kosten

Die Projektsteuerung Drees & Sommer/Hochbauamt (zusätzliche Erläuterung im IV. Quartalsbericht von Drees & Sommer, Anlage 5 wird Anfang Januar 2003 nachgereicht) bestätigt nach heutigen Erkenntnissen die Beschlussanträge zu den Baubeschlüssen vom 21. Februar 2002 (GRDrs 105/2002 zum Neubau der Galerie der Stadt Stuttgart) und vom 04. Juli 2002 (GRDrs 529/2002 zur Realisierung der Oberlichtstreifen auf dem Kleinen Schlossplatz):


Gesamtaufwand von brutto
zuzüglich einer Steuerrückvergütung
von brutto

zur Verfügung stehener Kostenrahmen
von brutto

(einschließlich Einrichtungskosten, zuzüglich einer voraussichtlichen Baupreisprognose von ca. 3 % der noch nicht submittierten und nach dem Zeitpunkt des Baubeschlusses ausgeschriebenen Gewerke)
66,98 Mio. €

1,84 Mio. €
___________

68,82 Mio. €


Hiervon wurden 21 % für Planungsmittel beauftragt. Die restlichen 79 % (entspricht brutto 54,35 Mio. €) teilen sich wie folgt auf:

- ca. 3 % für öffentliche Erschließung, Kostengruppe 2.0
- ca. 71 % für Bauwerkskosten, Kostengruppe 3.0
- ca. 23 % für Technische Anlagen, Kostengruppe 4.0
- ca. 3 % für Einrichtung und Erstausstattung, Kostengruppe 6.0

Vom Kostenrahmen wurden bereits ca. 75 % an Firmen und Planungsbüros vergeben. Ca. 3 % stehen Stand November 2002 kurz vor der Vergabe. Der restliche Anteil von ca. 22 % befindet sich in der Ausführungsplanung bzw. Ausschreibungsphase.

Der aktuelle Auszahlungsstand im November 2002 beträgt ca. 15 % des zur Verfügung stehenden Kostenrahmens.

Aus heutiger Sicht können die Kosten für die zusätzliche Maßnahme Oberlichtschlitz noch aus Reserven aufgebracht werden.

Mit Vergabegewinnen konnten Zusatzkosten kompensiert werden. Im aktuellen Kostenstand sind nachstehende Risiken/Zusatzmaßnahmen wie

- Umverlegung Telekomtrasse
- Sicherheitstechnik
- Gründungskonzept
- Tunnenltechnikzentrale
- Baustellenversicherung

eingearbeitet.


Termine

Am 12. Oktober 2002 fand unter Beteiligung der Öffentlichkeit die feierliche Grundsteinlegung statt.

Anfang Dezember 2002 wurde eine Materialbemusterung eines Ausstellungsraumes in Anlagen der SSB-Haltestelle Türlenstraße durchgeführt.

Die Fassadenbemusterung mit Glasfassade, Glasdach, Kubus-Umgang und Natursteinverkleidung am Kubus wurde auf dem Kleinen Schlossplatz, vor der BW-Bank, realisiert.


Betriebskonzepte
Für die Besucher und Gäste sowie potentielle Kunden aus der Nachbarschaft ist im Eingangsbereich der Galerie eine Café-Bar mit Terrassenbewirtschaftung und auf Ebene 4 ein Dach-Café geplant. Beide Bereiche sollen zusammen von einem von der Galerie unabhängigem Gastronomen betrieben werden und uneingeschränkt und mit einer Vollkonzession versehen, der Öffentlichkeit an 7 Tagen in der Woche zur Verfügung stehen.

Grundsätzlich ist vorgesehen, dass die Stadt sich das Recht vorbehält, auf Ebene 4 nach Vorankündigung, eigene Veranstaltungen durchzuführen. Das Dachgeschoss steht dann zu diesen Zeiten für den allgemeinen Gastronomiebetrieb nicht zur Verfügung. Dabei soll der zukünftige Pächter zwar das Recht haben, bei allen Veranstaltungen im Haus - gleich ob die Veranstalter städtische Stellen oder Dritte sind, die Bewirtung der Gäste zu übernehmen. Es muss jedoch möglich sein, dass bei einzelnen, herausragenden Veranstaltungen der Veranstalter ein externes Cateringunternehmen beauftragen kann.

Weiterhin ist beabsichtigt, dem zukünftigen Pächter zu gestatten, Veranstaltungen zu akquirieren. Voraussetzung wäre aber, dass Veranstaltungsverträge erst mit ausdrücklicher Zustimmung des Galeriedirektors abgeschlossen werden dürfen, um bereits im Vorfeld Veranstaltungen zu verhindern, die nicht zum Charakter des Hauses passen.

Das mit der Ausschreibung beauftragte Büro Reisner, Frank und Partner, München, wird diese voraussichtlich Ende November 2002 auf den Markt bringen, so dass erste Ergebnisse ab Mitte Dezember 2002 vorliegen werden.

Die Ausschreibung zur Auswahl möglicher Betreiber wird in der zweiten Januarhälfte 2003 erfolgen. Der Ausschreibungsschwerpunkt ist die Forderung nach einem renommierten Fachbuchhändler, der das Sortiment sowie qualitativ hochwertige, stilistisch zur Sammlung passende Design- und Merchandisingobjekte auf die Anforderung eines Museums für moderne Kunst und dessen Sonderausstellungen abzustimmen vermag.

Die Mitarbeiter der Galerie und des Kulturamtes sind in Kontakt mit zwei Firmen, von denen eine das technische know-how, die andere den finanziellen background als Sponsor mitbringt. Erstrebenswert ist die Entwicklung und Einrichtung eines weltweit völlig neuartigen medialen Systems zur Besucherbetreuung und Besucherinformation in der Galerie. Als Gegenleistung erwartet der Sponsor die Besetzung der museumspädagogischen Stelle noch in diesem Jahr. Eine entsprechende Personalstelle wird daher von der Kulturverwaltung separat beantragt werden.

Die Ausschreibung zur Auswahl eines geeigneten Graphikbüros erfolgte am 01. August 2002. Aus dem In- und Ausland haben ca. 60 Graphikbüros ihre Bewerbungsunterlagen eingesandt. 8 Graphikbüros haben sich nach einer ersten Vorauswahl durch die Auswahlkommission aus Vertretern des Gemeinderats, des Kulturamts, der Galerie, des Tiefbauamts und einer stadtexternen Vertreterin sowie Fachjuroren mit Arbeitsproben vergleichbarer Projekte vorgestellt. Es wurde beschlossen, die vier qualifiziertesten Büros zu einem kleinen Wettbewerb einzuladen. Die Präsentation wird am 17. Januar 2003 stattfinden. Hierfür werden von den Büros erste, auf die Galerie bezogene Entwürfe erwartet. Die Wettbewerbskosten bis zu einer Höhe von brutto 10.000 € werden vom Kostenbudget der Galerie getragen. Wie mit der Projektsteuerung Drees & Sommer/Hochbauamt festgelegt, sind jedoch die Honorarkosten des Graphikdesigners vom Kulturamt zu finanzieren. Entsprechend Baubeschluss wird die Ausstattung mit unmittelbarem Bauwerksbezug, wie z.B. der Schriftzug am Museum im Baubudget nach DIN 276 abgedeckt. Darüber hinausgehende Kosten für das laufende Alltags- und Ausstellungsgeschäft sind durch die Kulturverwaltung separat zu beantragen. Hier einzurechnen wären z.B. :

- Hausflyer
- Internetauftritt
- Veranstaltungskalender
- Bestandskatalog, ggf. auch als CD-Rom
- Kurzführer
- Plakatserie
- Anzeigenkampagnen
- etc.

Die städtische Galerie leistet - verglichen mit gleichrangigen Instituten - seit Jahrzehnten mit minimaler Personalausstattung eine hervorragende Ausstellungs- und Sammelarbeit. Die Verwaltung beabsichtigt, auch die neuen Galerieräume mit einer vergleichsweise kleinen, aber qualifizierten Personalausstattung zu betreiben. Die Verfünffachung der Ausstellungsfläche sowie der Betrieb und die Verwaltung eines eigenen Hauses erfordert aber auch unter dem Gesichtspunkt der Sparsamkeit eine Erweiterung des Personals. Im Rahmen des Neubaus der städtischen Galerie werden deshalb in den Jahren 2002 bis 2004 sukzessive Stellen, die zum Teil vom Gemeinderat bereits bewilligt worden sind, ausgeschrieben und besetzt. Der zeitliche Ablauf ist dem Gemeinderat bereits in der GRDrs 105/2002 vorgelegt worden.

Nach Prüfung durch das Hochbauamt können für diese zukünftigen Mitarbeiter/innen in den derzeitigen Räumen der Galerie keine Arbeitsplätze geschaffen werden, ebensowenig bestehen für zukünftige Haus- und Ausstellungstechniker/innen Aufenthaltsräume. Insgesamt benötigt die Galerie acht Bildschirmarbeitsplätze samt dem erforderlichen Aufenthaltsraum für sechs Haustechniker. Die städtische Galerie ist auf die Schaffung und rechtzeitige Bereitstellung dieser Arbeitsplätze in unmittelbarer Nähe des derzeitigen Galeriestandortes zwingend angewiesen, um die Integration der neuen Mitarbeiter sicher zu stellen und die Vorarbeiten für den Neubau der Galerie und die damit zusammenhängenden Aufgaben zu bewältigen.

Das Kulturamt steht derzeit wegen einer Interims-Containerlösung hinter dem Vierecksaal des Kunstgebäudes in Verhandlung mit dem Staatlichen Vermögens- und Hochbauamt. Sollten diese Verhandlungen erfolgreich sein, würden unabhängig vom Neubauprojekt zusätzliche Mittel notwendig werden.

Die Kulturverwaltung wird eine gesonderte Vorlage zur Anmietung von 14 Container-Elementen, einschließlich Möblierung, bei einer voraussichtlichen Mietdauer von 24 Monaten und einmaligen Kosten für bauliche Vorkehrungen wie Fundamente, Hausanschlüsse und Entwässerung etc., mit voraussichtlichen Gesamtkosten in Höhe von brutto € 85.000 einbringen, sobald die Verhandlungen mit dem Staatlichen Vermögens- und Hochbauamt abgeschlossen sind.