Entsprechend der GRDrs 237/2002 wurde das Konzept zur Verbrennung von Holzhackschnitzeln in städtischen Gebäuden weiter geplant. Sowohl der logistische Aufwand für die Herstellung, die Lagerung und den Transport der Holzhackschnitzel sowie der Aufwand für den Bau und Betrieb der Anlagen in den einzelnen Gebäuden wurden detailliert untersucht. Aufgrund der notwendigen Sanierung der gemeinsamen Heizzentrale in der Schule für Farbe und Gestaltung und der Schule für Holztechnik (Schulzentrum Leobenerstraße) wurde das Schulzentrum Möhringen zurückgestellt, sodass nun folgende Standorte vorgesehen sind: · Hallenbad Feuerbach / Louis Leitz-Schule / Feuerwache Feuerbach · Stadtgärtnerei im Logauweg · Schule für Farbe und Gestaltung / Schule für Holztechnik (Schulzentrum Leobenerstraße) Über die Anlage im Hallenbad Feuerbach kann zukünftig auch die Feuerwache 4 (Feuerbach) versorgt werden, da dieses Gebäude ganzjährig einen hohen Wärmeverbrauch für Heizung und Warmwasser besitzt und über eine relativ kurze Leitung angebunden werden kann. Die drei Holzverbrennungsanlagen inkl. Bunker, Fördereinrichtungen und Abgasreinigung erfordern Investitionsmittel in Höhe von 1,998 Mio. €. Gleichzeitig mit dem Bau der Holzkessel soll im Schulzentrum Leobenerstraße sowie in der Stadtgärtnerei die Kesselanlage vollständig erneuert werden, da dies durch die Energieeinsparverordnung bis spätestens 31.12.2006 ohnehin vorgeschrieben ist. Dafür fallen weitere Kosten in Höhe von insgesamt 592.000 € an. Im Schulzentrum Leobenerstraße ist die Erneuerung besonders dringend, da es für Kessel und Brenner keine Ersatzteile mehr gibt (Baujahr 1965). Die Einsparungen bei den Betriebskosten unter Berücksichtigung der Aufwendungen für Bedienung und Wartung liegen bei 205.000 € pro Jahr, sodass eine Wirtschaftlichkeit gegeben ist. Die theoretische Nutzungsdauer der Kessel liegt bei 20 Jahren. Die Finanzierung für den Einbau der Holzkessel erfolgt über das stadtinternen Contracting (1,998 Mio. €). Der konventionelle Teil der Heizungssanierung wird über Bauunterhaltungsmittel der Ämter bzw. aus Restmitteln der Sanierung alter Heizungen in Schulen des Klimaschutzprogramms (GRDrs 561/2002) gedeckt. Logistik: Insgesamt kann in den Feuerungsanlagen der drei Standorte jährlich eine Wärmemenge von 6,65 Mio. kWh aus Holzhackschnitzeln erzeugt werden. Die dafür benötigte Brennstoffmenge (ca. 11.000 m³) wird vom Garten- und Friedhofsamt in der Kompostieranlage Fasanenhof (zukünftig Epplestraße) und in der Kompostieranlage Zuffenhausen erzeugt. Dazu wird das innerhalb der Stadt anfallende Landschaftspflegeholz gehäckselt, abgesiebt und zwischengelagert. Der Transport erfolgt mit Containerfahrzeugen. Alle Objekte können mit den jährlich beim Garten- und Friedhofsamt anfallenden Holzmengen versorgt werden. Aufgrund der wegfallenden Entsorgungskosten werden ca. 64.000 €/a eingespart. Der Aufwand für den Transport zu den Anlagen wurde in der Wirtschaftlichkeitsberechnung berücksichtigt. Weiteres Vorgehen: Als nächster Schritt ist die Weiterplanung der 3 Anlagen vorgesehen. Dazu beauftragen die gebäudeverwaltenden Ämter und die Kur- und Bäderbetriebe das Hochbauamt mit der Weiterplanung bis Leistungsphase 6 und Teilen von 7 (HOAI). In diesem Zusammenhang werden auch betriebliche Fragen geklärt. Das Amt für Umweltschutz unterstützt die weitere Planung intensiv, um die Bauherren im Arbeitsumfang zu entlasten. In Vertretung des Schulverwaltungsamts nimmt das Amt für Umweltschutz während der Planungs- und Bauphase Bauherrenfunktionen wahr. Das Garten- und Friedhofsamt setzt die bereits begonnenen Herstellungsversuche von Holzhackschnitzeln fort und versucht eine möglichst große Menge an Holzhackschnitzeln an bestehenden Standorten zu lagern. Nach Vorliegen weiterer Erkenntnisse muss geklärt werden, ob weitere Kosten im Logistikbereich anfallen. Die energiewirtschaftliche Koordination der weiteren Umsetzung liegt beim Amt für Umweltschutz. Zeitlicher Ablauf: Da die Finanzierung teilweise über das stadtinterne Contracting erfolgen kann, ist es möglich, bereits im Jahr 2003 die ersten beiden Anlagen zu bauen und in Betrieb zu nehmen. In der dritten Anlage (Stadtbad Feuerbach) wird zunächst eine Lösung für das derzeit kontinuierlich in großem Maße eindringende Grundwasser gesucht, sodass diese Anlage erst im Jahr 2004 realisiert wird. Parallel zur Planung der Heizzentralen erarbeitet und verfeinert das Garten- und Friedhofsamt das Konzept zur Herstellung und Zwischenlagerung der Holzhackschnitzel und untersucht, ob bestehende Lagerflächen ausreichen. Ziel ist es, die im Frühjahr 2003 anfallende Holzfraktion aufzubereiten und zu lagern. Finanzielle Auswirkungen Durch die Realisierung des vorgeschlagenen Konzepts zur Verbrennung von Holz anstelle von Gas oder Heizöl lassen sich die Energiekosten jährlich um ca. 205.000 € senken. Dabei ist der Mehraufwand für Wartung, Instandsetzung und Bedienung sowie der Aufwand für den Transport der Holzhackschnitzel innerhalb der Stadt bereits berücksichtigt. Der Aufwand für Aufbereitung und Lagerung wird durch die vermiedenen Entsorgungskosten ausgeglichen. Den eingesparten Energiekosten stehen Gesamtbaukosten für technische Anlagen und Bauwerk in Höhe von überschlägig 2,59 Mio. € gegenüber. Der Kostenanteil der Holzfeuerungsanlage beträgt davon 1.998 Mio. €. Hierfür ergibt sich eine statische Kapitalrückflusszeit von 9,7 Jahren. Da diese Zeitdauer deutlich unter der technischen Nutzungsdauer von 20 Jahren liegt, handelt es sich um eine wirtschaftliche Maßnahme. Der Kapitalgewinn für die Stadt über die Nutzungsdauer von 20 Jahren unter Berücksichtigung der kalkulatorischen Zinsen von 6,75 %, der Investitionskosten und der jährlichen Heizenergiepreissteigerung von 4,6 % (Mittelwert der letzten 25 Jahre) beträgt 1,195 Mio. €. Bei der Wirtschaftlichkeitsbetrachtung sind Zuschüsse aus dem Förderprogramm “Energieholz Baden-Württemberg” des Ministeriums für Ernährung und Ländlichen Raum bisher noch nicht berücksichtigt. In dem am 1.1.2002 in Kraft getretenen Programm sind Kommunen mit Waldbesitz antragsberechtigt. Der Zuschuss für den Bau von Energieerzeugungsanlagen auf Holzhackschnitzelbasis beträgt ca. 10 % der förderfähigen Investitionskosten. Vom Amt für Umweltschutz wird ein entsprechender Antrag gestellt. Beteiligte Stellen Referat F Referat T Der Bezirksbeirat Möhringen wurde am 15.01.2003 informiert. Der Bezirksbeirat Feuerbach wird am 25.02.2003 informiert. Vorliegende Anträge/Anfragen Keine Erledigte Anträge/Anfragen Keine