Landeshauptstadt Stuttgart
Referat Kultur/Bildung und Sport
Gz: KBS
GRDrs 529/2009
Stuttgart,
09/03/2009


Förderung Rosenau Kultur e. V.



Mitteilungsvorlage


Vorlage anzurSitzungsartSitzungstermin
Ausschuss für Kultur und Medien
Verwaltungsausschuss
Kenntnisnahme
Kenntnisnahme
öffentlich
öffentlich
06.10.2009
07.10.2009

Bericht:


Der Veranstaltungssaal der Rosenau im Stuttgarter Westen verfügt über eine langjährige und traditionsreiche Geschichte. Anfangs genutzt als Brauerei-Gaststätte, Tanzcafé, Laientheaterspielstätte und Vereinsraum wurde schlussendlich im Jahr 1992 von Johannes Zeller ein Szenelokal mit Kulturprogramm ins Leben gerufen. Die Veranstaltungen hatten unterhaltenden Charakter und viele Comedians nahmen dort ihre Anfänge.

Seit September 2002 wurde die Bühne „Rosenau – Die Lokalität“ und der Gastronomiebereich von der Neue Arbeit Dienstleistungsagentur GmbH – eine gewerbliche Tochterfirma der Neue Arbeit gGmbH – betrieben und als gewerblicher Betrieb geführt. In der Dienstleistungsagentur wurden zunächst vier Jahre dafür veranschlagt, die Rosenau als Kultureinrichtung zu positionieren und finanziell zu konsolidieren. Es hat sich jedoch gezeigt, dass sich die Bühne abgekoppelt von der Gastronomie nicht kostendeckend betreiben lässt. Die hier entstandenen Defizite wurden durch die Neue Arbeit Dienstleistungsagentur GmbH ausgeglichen. Hierzu ist die Neue Arbeit nicht mehr bereit. Zukünftig sollen die Gewinne der Gastronomie von der Neue Arbeit Dienstleistungsagentur GmbH einbehalten und nicht mehr zur Deckung des Veranstaltungsbetriebes verwendet werden.

Mittlerweile wurde für den Kulturbereich im März 2009 der Trägerverein „Rosenau Kultur e.V.“ gegründet, so dass die Bereiche Gastronomie und Kulturveranstaltungen finanziell und personell in getrennter Verantwortlichkeit liegen. Die Trennung von Gastronomie- und Kulturbetrieb dokumentiert sich zudem im abgeänderten Namen „Rosenau – Lokalität & Bühne“. Die Kulturveranstaltungen liegen in der Verantwortung des Vereins, die Gastronomie wird weiterhin von der Neue Arbeit Dienstleistungsagentur GmbH betrieben.

Der Kulturverwaltung liegt mittlerweile ein Antrag der Rosenau Kultur e. V. über eine städtische Förderung in Höhe von jährlich 145.000 € vor.

Daraus geht hervor, dass der Verein Rosenau Kultur e. V. den Veranstaltungssaal und Büroraum an 150 Tagen à 320 € (gesamt 58.500 € im Jahr) bei der Neue Arbeit Dienstleistungsagentur GmbH, dem Pächter der Rosenau, anmietet. Die jetzige Gastronomie würde die Bewirtung der Veranstaltungen übernehmen und von den dabei zu erwartenden Mehreinnahmen erheblich profitieren. Diese Einnahmen sollten für den Veranstaltungsbereich verwendet werden.

Künftig möchte die Rosenau programmatisch weg vom Unterhaltungsprogramm hin zu einem klareren Programmprofil. Es soll noch stärker junges Publikum angesprochen sowie künstlerischer Nachwuchs gefördert werden. Um dies zu erreichen, sollen Reihen weiterentwickelt werden. Die Zusammenarbeit mit dem Jugendbereich der Jugendhäuser und der Schulen ist angedacht.

Details liegen der Kulturverwaltung nicht vor.

Die beantragte Förderung ist ausschließlich für den abendlichen Veranstaltungsbetrieb gedacht. Bei der beantragten Zuwendungshöhe von 145.000 € für 150 Veranstaltungen würde der Zuschuss pro Veranstaltung ca. 960 € betragen. Dies würde günstigere Eintrittspreise ermöglichen, was die Gefahr einer Wettbewerbsverzerrung in sich birgt.

In der Landeshauptstadt Stuttgart existieren mehrere Bühnen, die wöchentlich zahlreiche Veranstaltungen im Kleinkunstbereich anbieten (Renitenz-Theater, Theaterhaus, Merlin, kkt, Laboratorium, Wortkino, Theaterschiff, Kulturwerk, Freies Musikzentrum Stuttgart-Feuerbach).

Einige dieser Einrichtungen erhalten eine städtische Förderung für eigene Produktionen. Eine reine Abspielförderung, wie sie in der Rosenau gegeben wäre, wird seitens der Stadt bisher nicht gewährt. Mit der Förderung der Kleinkunstbühne Rosenau würde somit ein Präzedenzfall geschaffen werden.

Die Verwaltung ist der Ansicht, dass sich die Rosenau als Gaststättentheater auch ohne städtische Förderung selbst finanzieren kann. Für einzelne Projekte könnte die Rosenau bei den jeweiligen Sparten Projektanträge einreichen.


Beteiligte Stellen

Das Referat WFB hat Kenntnis genommen. Haushalts- und stellenrelevante Beschlüsse können erst im Rahmen der HH-Planberatungen erfolgen.


Vorliegende Anträge/Anfragen

keine
Nr. 244/2009 der SPD-Gemeinderatsfraktion




Dr. Susanne Eisenmann




Anlage 1: Finanzplan für die Jahre 2010/2011



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