Landeshauptstadt Stuttgart
Referat Kultur/Bildung und Sport
Technisches Referat

Gz: KBS, T
GRDrs 488/2009
Stuttgart,
09/09/2009



Einrichtung einer Ganztagesschule an der Grundschule der GHS Gablenberg in Stuttgart-Ost
- Bericht zur Schulsituation
- Vorprojektbeschluss zur Erweiterung der GHS Gablenberg




Beschlußvorlage
Vorlage an
    zur
SitzungsartSitzungstermin
Ausschuss für Umwelt und Technik
Bezirksbeirat Ost
Ausschuss für Umwelt und Technik
Verwaltungsausschuss
Einbringung
Beratung
Beschlussfassung
Beschlussfassung
nicht öffentlich
öffentlich
öffentlich
öffentlich
22.09.2009
30.09.2009
06.10.2009
07.10.2009



Beschlußantrag:

1. Von dem Bericht über die Schulsituation und die voraussichtliche Schülerentwicklung der Grund- und Hauptschule Gablenberg wird Kenntnis genommen.

2. Von der aktuellen Schulraumsituation wird Kenntnis genommen und den erforderlichen zusätzlichen Räumen für die Ganztagesschule zugestimmt.

3. Dem Raumprogramm und der Vorentwurfsplanung des Architekturbüros Michel + Wolf + Partner zur Erweiterung des Grundschulstandorts der GHS Gablenberg mit einer Programmfläche von 495 m² wird zugestimmt. Für das Vorhaben entstehen Gesamtkosten in Höhe von voraussichtlich 3,03 Mio. Euro (inkl. Einrichtung und Ausstattung). Das Vorhaben ist für die Wunschliste der Haushaltsplanberatungen zum Doppelhaushalt 2010/11 angemeldet, da die Mittel aus der 14 Millionen Euro Pauschale ausgeschöpft sind.

4. Aufgrund der Dringlichkeit wird das Hochbauamt beauftragt, die Weiterplanung auf der Grundlage des Raumprogramms und der Vorplanung bis Leistungsphase 6 HOAI sowie Teile von Leistungsphase 7 fortzuführen. Die Planungskosten von voraussichtlich 250.000 Euro werden im Verwaltungshaushalt 2009 bei der AHSt. 1.6010.6200.000 –Projektbearbeitung- gedeckt.

5. Mit der Antragstellung zum 1.11.2008 hat der Schulträger die Finanzierung der räumlichen, personellen und sächlichen Ausstattung sowie die Mittagessensorganisation der Ganztagesschule zugesichert. Für die Grundschule der GHS Gablenberg werden daher laufende Mittel in Höhe von 230.900 Euro entsprechend der zeitlichen Umsetzung bereitgestellt (GRDrs 560/2008).


Begründung:


1. Schulsituation und Schülerentwicklung der GHS Gablenberg
Die GHS Gablenberg ist im Schuljahr 2008/09 eine 2-zügige Grundschule mit 8 Regelklassen und einer Sonderklasse. Die Hauptschule der GHS Gablenberg ist ebenfalls zweizügig mit insgesamt 10 Klassen (inkl. einer Klasse 10. Hauptschuljahr).

Die Schülerentwicklung ist aus unserer Sicht sowohl im Grundschulbereich als auch im Hauptschulbereich langfristig 2-zügig mit bis zu 20 Klassen.


2. Einrichtung der Ganztagesschule
Der Gemeinderat der Landeshauptstadt Stuttgart hat der Einrichtung der Grundschule der GHS Gablenberg als gebundene Ganztagesschule mit zwei Zügen zum Schuljahr 2009/10 zugestimmt (GRDrs 560/2008) und die Verwaltung beauftragt, einen entsprechenden Antrag an das Land zu stellen. Der Einrichtungserlass des Ministeriums für Kultus, Jugend und Sport zum Schuljahr 2009/10 wird in Kürze erwartet.

Aufgrund der fehlenden Räumlichkeiten für die Ganztagesschule und der ohnehin bereits beengten Situation kann die Grundschule der GHS Gablenberg den Ganztagesbetrieb mit sukzessivem Aufbau erst zum Schuljahr 2010/11 beginnen. Der Einrichtungserlass lässt diesen Spielraum zu.


3. Raum- und Grundstückssituation
Die Unterrichtsräume der GHS Gablenberg sind – getrennt nach Schularten - auf zwei verschiedene Gebäude verteilt. Das Stammgebäude, in dem die Hauptschule untergebracht ist, befindet sich in der Pflasteräckerstr. 25.

Der Grundschulbereich ist auf dem Grundstück „Am Klingenbach 19“(ehemals Talstraße 26) untergebracht. Dieses Pavillongebäude wird derzeit gemeinsam von der Grundschule und einer Außenstelle der Gewerblichen Schule im Hoppenlau genutzt.

Im Zusammenhang mit dem Bau der Schulen für Gesundheit und Pflege sowie Ernährung und Sozialwesen bis voraussichtlich zum Schuljahr 2013/14 werden mittelfristig Räume frei, die derzeit von den zahnmedizinischen Ausbildungsberufen der Gewerblichen Schule im Hoppenlau genutzt werden. Aufgrund der spezifischen technischen Ausstattung für diese Berufsgruppe käme eine vorzeitige Auslagerung dieses Bereichs und die Nachnutzung durch die Grundschule nicht in Betracht.

Darüber hinaus ist der Kübler-Pavillon nach einem durch das Hochbauamt beauftragten Gutachten insgesamt in schlechtem Zustand und langfristig nicht für Unterrichtszwecke geeignet. Letztlich ist die Weiternutzung des großen Gebäudes – hauptsächlich aufgrund der großzügigen Nebenflächen - alleine für die Grundschule mit zusätzlichen Räumen für die Ganztagesschule unwirtschaftlich.

Aus den genannten Gründen soll der Pavillon nach Auszug der Außenstelle der Gewerblichen Schule im Hoppenlau abgebrochen werden. Die beiden Standorte der GHS Gablenberg sollen auch künftig nach Schularten getrennt beibehalten.


4. Raumbilanz
Die nach dem vom Gemeinderat mit GRDrs 606/2007 beschlossenen Raumstandard zusätzlich erforderlichen Räume für die Ganztagesgrundschule der GHS Gablenberg können im Bestandsgebäude „Am Klingenbach 19“ nicht untergebracht werden.
Nach Abbruch des Gebäudes Am Klingenbach 19 ist daher in einem zweiten Bauabschnitt der Ersatz der Räume für die 2-zügige Grundschule mit Ersatz der dort bestehenden Hausmeisterdienstwohnung vorgesehen.

Der zweite Bauabschnitt wurde beim Entwurf berücksichtigt, wird aber in einer gesonderten gemeinderätlichen Vorlage zu einem späteren Zeitpunkt behandelt. (siehe Anlage)

Für den ersten Bauabschnitt (Räume für den Ganztagesschulbetrieb der Grundschule) ergibt sich folgendes Raumprogramm:


5. Raumprogramm (Stand Planungsauftrag)

Aufbereitungsküche mit Vorratsraum und WC
50 m²
Speiseraum
100 m²
Erweiterung Speisebereich (Spielzimmer)
40 m²
Aktivitätsbereich
90 m²
Werk- und Technikbereich
60 m²
Leseoase (Ruhebereich)
60 m²
Medienbereich
50 m²
Flächenanteil externe Kräfte
25 m²
Materialraum
20 m²
Summe:
(1. BA für Ganztagesschule)
495 m²

Als Ersatz für die Garage, die zurzeit als Abstellraum für Außengeräte dient, ist ein von außen zugänglicher Raum innerhalb des Gebäudes geplant.


6. Beschreibung Vorentwurf
Das Schulgrundstück mit einer Gesamtfläche von ca. 9.400 m² liegt zwischen der stark befahrenen Talstraße im Nort-Westen und der parkähnlichen Grünanlage Klingenbachtal im Süden. Es fällt von Norden nach Süden um ca. 4 m ab. Entlang der Straße „Am Klingenbach“ nach Nord-Osten ist das Grundstück auf einer Länge von ca. 60 m nur 25 m breit. Hier befinden sich die Parkplätze und ein weiterer von der Schule nicht genutzter Freibereich.

Der Vorentwurf von den Architekten Michel + Wolf + Partner bildet einen klaren städtebaulichen Abschluss zum Park, gleichzeitig lässt er aufgrund seiner Lage auf dem Grundstück Qualitäten für die Freibereiche zu. Der Entwurf lässt die Aufteilung in zwei Bauabschnitte zu, die Zwischenbauzustände mit Interimsbebauung wurden im Grundsatz bereits mit untersucht.

Der 1. Bauabschnitt für die Ganztagesschule wird auf dem südlichen Teil des Grundstücks angeordnet. Das Gebäude ist als dreigeschossiges Gebäude konzipiert. Im Erdgeschoss werden Speisebereich und die Küche angeordnet. Der Werk- und Technikraum sowie der Aktivitätsraum werden im Sockelgeschoss untergebracht. Durch die Ausnutzung des Geländegefälles kann östlich ebenerdig ein Werkhof angeordnet werden. Der Medienraum und die Leseoase sind im 1. Obergeschoss geplant. Durch diese Aufteilung ist eine klare Trennung der „Laut-Leise-Bereiche“ gewährleistet.

Der Neubau des 1. Bauabschnittes wird an die bestehende Heizzentrale angebunden. Die Anforderungen an die EnEV 2007 für den Neubau werden bezüglich des Transmissionswärmetransferkoeffizienten H`T um mind. 40% und bezüglich des Jahres-Primärenergiebedarfes QP um mind. 20% unterschritten. Der Einsatz weiterer regenerativer Energien wird in der Entwurfsplanung untersucht.

Im Zuge der Neubaumaßnahme 1. Bauabschnitt wird hier eine Sprachalarmierungsanlage eingebaut.


7. Termine
Die für die investiven Maßnahmen der Ganztagesschulen der 1. und 2. Tranche zur Verfügung gestellte 14 Mio. Euro Pauschale ist aufgebraucht. Das Vorhaben ist für die Wunschliste angemeldet. Aufgrund der Dringlichkeit des Vorhabens und um weitere Verzögerungen und Kosten zu vermeiden, soll mit der bereits detaillierten Vorplanung ohne weiteren Projektbeschluss die Werkplanung bis Leistungsphase 6 HOAI und Teil von Leistungsphase 7 aus vorhandenen Planungsmitteln erfolgen.

Baugesuch:Herbst 2009
Baugenehmigung:Frühjahr 2009
Baubeschluss:Sommer 2010
Baubeginn:Herbst 2010

Die Einhaltung dieser Termine ist unbedingt erforderlich. Da die Grundschule der GHS Gablenberg mit dem Ganztagesbetrieb gemäß Landesvorschrift spätestens ein Jahr nach Erhalt des Einrichtungserlasses, d. h. zum Schuljahr 2010/11, beginnen muss, muss hier bereits eine Übergangslösung gefunden werden. Dies kann z. B. durch Mitnutzungen bzw. Anmietungen von Räumen bei Kirchen, Vereinen, Freien Trägern etc. in Betracht gezogen werden. Aufgrund der bestehenden beengten Raumsituation sowie zeitgleich laufenden baulichen Maßnahmen ist der GHS Gablenberg diese Übergangslösung für maximal ein Jahr zumutbar. Bei einer weiteren Verschiebung muss die Genehmigung für die Ganztagesschule zurückgegeben werden.


8. Zuschüsse
Die Unterlagen zur Abschreibung des Pavillons am Standort „Am Klingenbach 19“ wurden beim Regierungspräsidium eingereicht. Ein Termin fand noch nicht statt.

Nach den bisherigen Erkenntnissen sind (bei Abschreibung des Pavillons) für den 1. Bauabschnitt mit Zuschüssen aus dem Landesprogramm „Chance durch Bildung - Investitionsoffensive Ganztagesschulen“ in Höhe von 230.000 Euro zu erwarten.


Finanzielle Auswirkungen

Daraus ergibt sich für die Gesamtbaukosten folgende Aufteilung für die Bereitstellung der Haushaltsmittel:

Vorausgegangene Jahre bis 2009
0,3 Mio. Euro
2010
1,0 Mio. Euro
2011
1,6 Mio. Euro
Gesamtbaukosten
2,9 Mio. Euro
Einrichtung und Ausstattung
0,13 Mio. Euro
Gesamtkosten
3,03 Mio. Euro

Das Vorhaben ist für die Wunschliste zum Doppelhaushalt 2010/11 angemeldet, da die für die Ganztagesschulen der 1. und 2. Tranche vom Gemeinderat zur Verfügung gestellte Pauschale in Höhe von 14 Millionen Euro ausgeschöpft ist.

Für das Vorhaben ist mit jährlichen Folgelasten in Höhe von 297.000 Euro zu rechnen.

Die für den laufenden Betrieb benötigten finanziellen Mittel in Höhe von 230.900 Euro im Jahr sind detailliert in Vorlage 560/2008 dargestellt.


Beteiligte Stellen

Die Referate WFB und StU haben die Vorlage mitgezeichnet.





Dr. Susanne EisenmannDirk Thürnau
BürgermeisterinBürgermeister


Anlagen

Entwurf




File Attachment Icon
Vorlage4882009.pdf