Protokoll: Verwaltungsausschuss des Gemeinderats der Landeshauptstadt StuttgartNiederschrift Nr.
TOP:
102
9
VerhandlungDrucksache:
167/2006
GZ:
5642-10
Sitzungstermin: 05.04.2006
Sitzungsart: öffentlich
Vorsitz: BMin Dr. Eisenmann
Berichterstattung:die Vorsitzende
Protokollführung: Frau Faßnacht hr
Betreff: FIFA WM 2006; Sachstandsbericht

Beratungsunterlage ist die dieser Niederschrift angeheftete Mitteilungsvorlage des Referats Kultur, Bildung und Sport vom 29.03.2006, GRDrs 167/2006.

BMin Dr. Eisenmann betont, der Ausschuss werde selbstverständlich bis zum Beginn der Fußball-Weltmeisterschaft auch weiterhin auf dem Laufenden gehalten. Ausgehend vom vorliegenden Sachstandsbericht spricht sie die folgenden Punkte an:

Bei der Bespielung des Karlsplatzes liege für die beabsichtigte Präsentation von Spitzentechnologie nunmehr die Zusage der Firma Bosch vor, die sich mit einem sehr deutlichen Betrag daran beteiligt. Es werde Technik zum Anfassen präsentiert. Sehr dankbar sei sie, einen so namhaften Sponsor gefunden zu haben.

Im Rahmen der Gesamtbudgetierung waren für die Bespielung des Marktplatzes Bad Cannstatt und Umfeld 250.000 € reserviert. Die Verwaltung sollte, wenn sie ein Konzept auf dieser Basis erarbeitet hat, dieses im Ausschuss vorstellen. Die Konzeption finde sich als Anlage 5 mit einer ausführlichen Beschreibung auch der Kostenkalkulation. Demnach gelinge es sogar, das Budget an der ein oder anderen Stelle zu unterschreiten bzw. hier und da mehr Einnahmen zu generieren. Sie bittet um Rückmeldung, ob dieses Konzept positiv zur Kenntnis genommen wird.

Bei der abschließenden Aufarbeitung des Themas "Stiftung Warentest" habe sich gegenüber der grundsätzlichen Ausgangslage nichts verändert (siehe Ziff. 1.3).

Auf die Bespielung des Rathauses wird in Ziff. 3 der GRDrs 167/2006 eingegangen. In diesem Zusammenhang verweist die Vorsitzende darauf, dass die Wochen vom 9. Juni bis 9. Juli 2006 Wochen sein werden, "die wir mit großer Wahrscheinlichkeit so nicht mehr erleben werden." Diese Wochen stünden daher natürlich unter besonderen Vorzeichen. Die Sicherheitskonzepte und andere Ansätze zeigen klar, dass diese Zeit die Stadt durch Touristen, Gäste und hoffentlich friedliche Fans auf eine besondere und einzigartige Art und Weise prägen werden. Sie bittet um Verständnis dafür, dass in dieser Zeit vielleicht nicht alle Veranstaltungen usw., die sonst in diesem Zeitraum stattfinden, möglich sind. Man habe versucht, auf die Partner zuzugehen, die Interesse haben, sich einzubringen und im Rahmen dessen Angebote akquiriert. Dennoch habe es bei einigen - insbesondere kleineren - Vereinen Enttäuschung gegeben, dass sie sich nicht in das Gesamtprogramm nach ihren Vorstellungen einbringen können. Auch hierfür bittet sie um Verständnis und dabei auch zu berücksichtigen, dass in diesen vier Wochen besondere Vorzeichen gelten.

Vorgeschrieben sei ein sehr detailliertes Entfluchtungs- und Sicherheitskonzept, das für alle Plätze gelte. So sei z. B. die Bespielungssituation Schlossplatz ihres Erachtens sehr klug gewählt. Alle heute vorgestellten Konzepte seien gemeinsam mit den Sicherheitsbehörden, von Rettungsdiensten, Polizei und Feuerwehr, erarbeitet worden. Die Königstraße werde insgesamt freigehalten, die Zugänge zum Schlossplatz "organisch" geregelt. Es gebe eine Umsäumung des Platzes, keine Umzäunung. Weitere Einzelheiten sind dargestellt in der Ziff. 2 - Schlossplatz und der Anlage 2.

Zunächst gehe man davon aus, dass eine gute, freundschaftliche und sportlich faire Atmosphäre in der Stadt herrscht. Wenn dies aber nicht der Fall sein sollte, "sind wir anlassbezogen mit den Sicherheitsbehörden zusammen umgehend in der Lage, darauf angemessen zu reagieren". Dieses sei notwendig und daher bei der Bespielung aller vier Plätze darauf zu achten, dass man eine solche Situation in den Griff bekommt. Dies gelte auch für Bad Cannstatt.

Auch im Hinblick auf das UNESCO-Welt-Jugend-Festival, auf das alle gemeinsam besonderen Wert - auch im Blick auf eine gewisse Nachhaltigkeit - gelegt haben, sei man sehr gut vorbereitet (siehe Ziff. 5). Aktuell bestehe noch für 240 Jugendliche der Bedarf, dass deren Flüge durch Firmen und Stiftungen übernommen werden. Sie sei optimistisch, dass es gelinge, diese noch zu sichern. "Wir in der Region haben da eine sehr tolle Partnerschaft von Firmen, die sich daran beteiligen", betont BMin Dr. Eisenmann weiter. In das Programm für das Festival werde die ganze Vielfalt, die geboten werden kann, eingebunden.

Ein sehr gutes Angebot im Bereich der Kinderbetreuung gebe es mit einer betreuten Gruppe im Rathaus. Darüber hinaus werde ein flexibles Betreuungskonzept in Form eines Pools vorgehalten. Die Betreuung könne nach Bedarf abgerufen werden (Anlage 4).

Was die temporären Baumaßnahmen im Umfeld und im Daimler-Stadion angeht, befinde man sich noch in Verhandlungen mit der FIFA (siehe Ziff. 1.2). Das Pflichtenheft der FIFA werde "stündlich korrigiert, wöchentlich weiterentwickelt und verändert". Stuttgart habe diesbezüglich die gleiche Haltung wie andere Städte auch. Es werde nicht alles möglich gemacht werden können, was sich die FIFA wünscht. So bald die Gespräche abgeschlossen sind, werde der Ausschuss umgehend informiert. Derzeit warte man noch immer auf die abschließenden Bewertungen des OK und der FIFA.

StR Barg (CDU) lobt die "ganz hervorragende Mitteilungsvorlage", die das zusammenfasst, was wir wissen wollten". Er betont, die regelmäßige Berichterstattung beruhe auf einem Antrag seiner Fraktion. Weiter erklärt der Stadtrat, seine Fraktion freue sich auf die Fußball-Weltmeisterschaft zusammen mit der übergroßen Mehrzahl der Stuttgarterinnen und Stuttgarter. Die Vorbereitungen liefen professionell und es sei Begeisterung und Herzblut zu spüren. Mit den zusätzlich gegebenen Erläuterungen sei all das beantwortet worden, was seine Fraktion noch bewegt hat. Dankbar äußert er sich über das Engagement der Weltfirma Bosch. Das Thema Spitzentechnologie werde die Besucher der WM ebenfalls interessieren. Froh sei man auch, dass für den Flohmarkt eine befriedigende Lösung gefunden werden konnte und optimistisch, dass der schwer zu bespielende Marktplatz vor dem Rathaus trotz aller Widrigkeiten ein interessanter Platz sein werde, der eine eigene Atmosphäre entwickeln wird. Er geht davon aus, dass eine gute Grundstimmung für die Fußball-WM in Stuttgart vorhanden sein wird und "wir gastfreundlich und weltoffen sind und es auch nicht zu den befürchteten Szenarien kommen wird. Aber auch darauf wären wir dann vorbereitet." Dieses sei ihm wichtig zu wissen. Stuttgart habe schon mehrfach bei großen Sportereignissen bewiesen, dass es eine ganz eigene Stadt ist. Es gelte, persönlich Freude auszustrahlen an diesem Ereignis, das Spaß machen werde. Die Verwaltung sei mit ihren Vorbereitungen auf einem guten Weg, dies zeige der Sachstandsbericht.

Nichts anderes erwartet, als zu Beginn der Fußball-Weltmeisterschaft gut vorbereitet zu sein, hat StR Kanzleiter (SPD). Er hofft, dass der Trainer der Nationalmannschaft seine Hausaufgaben bis dahin genauso gut erledigt hat. Er dankt für den Bericht und fragt nach, ob der grüne Anstrich für die Laufbahn vom Leichtathletik-Weltverband genehmigt ist.

Dies wird von BMin Dr. Eisenmann bestätigt. Die Tartanbahn müsse ohnehin in der oberen Beschichtung erneuert werden. Mit den Verbände, die Leichtathletik dann dort betreiben, sei dies abgestimmt. Die Verbände sähen ganz im Gegenteil überhaupt kein Problem in der grünen Farbe. Das Berliner Olympiastadion habe z. B. eine blaue Laufbahn. Mit den Medien habe man das Thema ebenfalls besprochen wegen der Fernsehbilder. Auch von deren Seite gebe es keinerlei Bedenken. Der Belag werde daher vor der Fußball-WM dauerhaft erneuert und die Linien nach der Fußball-WM gezogen. Diese Investition werde kostengünstiger sein als ursprünglich angenommen, da weniger zu erneuern sei als befürchtet worden ist. Die Verwaltung bemühe sich darum, vieles von dem zu erfüllen, erfülle aber definitiv nicht alles, was die FIFA sich vorstellt.

StRin Wüst (SPD) drückt die Daumen, "dass die vielversprechenden Gespräche weitere Früchte tragen werden wie mit der Firma Bosch, damit der Karlsplatz die Spitzentechnologie in Stuttgart aufzeigen kann". Für den Flohmarkt habe man nun eine gute Lösung finden können. Sie bittet darum, die Flohmarktbeschicker in irgendeiner Form der Werbung zu unterstützen.

Diese Bitte werde gerne aufgenommen, sagt die Vorsitzende zu. Die Flohmarktbeschicker hätten ohnehin ein attraktives Programm während dieser Zeit anbieten wollen. Von der Kulturverwaltung und vor allem von in.Stuttgart werde dieses positiv begleitet. Abschließend fragt sie nach, ob sich das Einverständnis auch auf das Programm in Bad Cannstatt bezieht. Dies wird von den Ausschussmitgliedern bestätigt.


BMin Dr. Eisenmann hält abschließend positive Kenntnisnahme fest.