Landeshauptstadt Stuttgart
Referat Kultur/Bildung und Sport
Gz: KBS
GRDrs 305/2003
Stuttgart,
05/07/2003



Beendigung des Spielbetriebs im Theater im Zentrum
Aufnahme des Spielbetriebs im JES




Beschlußvorlage
Vorlage an
    zur
SitzungsartSitzungstermin
Ausschuss für Kultur und Medien
Verwaltungsausschuß
Vorberatung
Beschlußfassung
öffentlich
öffentlich
14.05.2003
21.05.2003



Beschlußantrag:
  1. Der Auflösung des Theaters im Zentrum zum Ende des Jahres 2003 wird zugestimmt.
  2. Die Vorlaufkosten des Kinder- und Jugendtheaters für das Jahr 2003 werden mit 521.000 Euro festgesetzt und die Mittel freigegeben.


Kurzfassung der Begründung:
Ausführliche Begründung siehe Anlage 1

Anlässlich der Kostenneufestsetzung für den Umbau im Tagblatt-Turm-Areal hat der Verwaltungsausschuss am 13.11.2002 die Verwaltung beauftragt, eine Beschlussvorlage zur Beendigung des Spielbetriebs im Theater im Zentrum und der endgültigen Festsetzung des Vorlaufkostenbudgets für das Kinder- und Jugendtheater JES vorzulegen.

Finanzielle Auswirkungen

Beteiligte Stellen

Referat F hat der Vorlage zugestimmt. Referat A hat darum gebeten, folgenden Passus aufzunehmen: "Von den ab Juni 2004 verbleibenden vier Mitarbeitern wurde 2 Mitarbeitern im Rahmen des geltenden Arbeitsrechts und unter Berücksichtigung ihrer Qualifikation eine Beschäftigung beim Kinder- und Jugendtheater JES angeboten; für 2 weitere Mitarbeiter wird eine Verwendung beim JES oder beim Kulturamt (Museumspädagogischer Dienst) geprüft."

Der örtliche Personalrat wird im Rahmen des LPVG beteiligt. Derzeitige Stellungnahme liegt als Anlage bei.





Dr. Iris Jana Magdowski

Anlagen

Anlage 1: Ausführliche Begründung
Anlage 2: Stellungnahme Personalrat
Anlage 3: Schreiben Dethier I
Anlage 4: Schreiben Dethier II - Vorlaufkosten JES 2003
Anlage 5: Erklärung Theater im Zentrum
Anlage 1 zur GRDrs 305/2003



Ausführliche Begründung:


1. Beschlüsse


2. Beendigung Spielbetrieb Theater im Zentrum TiZ

Das Theater im Zentrum stellt seinen Betrieb zum 31.12.2003 ein. Bis dahin werden die theaterpädagogischen Kurse fortgesetzt, der Spielbetrieb wird im Sommer 2003 eingestellt. Die Räumlichkeiten in der Heusteigstraße sind auf Ende April 2004 und die Räume in der Christophstraße zum 31. Mai 2004 gekündigt. Durch die vorzeitige Beendigung des Spielbetriebs des Theaters im Zentrum werden 45.000 € Sachkosten im Jahr 2003 eingespart.

Die Verträge der Schauspieler laufen zum Sommer 2003 aus, der Vertrag der Mitarbeiterin für Dramaturgie und Öffentlichkeitsarbeit zum Jahresende 2003, eine Theaterpädagogin geht im Mai 2004 in die Freistellungsphase der Altersteilzeit.

Im Grundsatzbeschluss 1999 wurde festgestellt, dass das Theater im Zentrum im neuen Kinder- und Jugendtheater aufgehen soll. Dazu sollten die Mitarbeiter des Theater im Zentrum dem Trägerverein des Kinder- und Jugendtheaters zugeordnet und dem Weisungsrecht der Intendantin unterstellt werden. Nach umfangreichen Bemühungen, diesen Beschluss umzusetzen - auch durch einen entsprechenden Kooperationsvertrag -, ergaben sich Schwierigkeiten.

Die ab Juni 2004 verbleibenden vier Mitarbeiter/innen sind Angestellte der Landeshauptstadt Stuttgart. Für zwei Mitarbeiter, die mit einer Zuweisung ins JES grundsätzlich einverstanden waren, stehen dort keine Stellen mit entsprechendem Aufgabenprofil zur Verfügung. Die Verwaltung prüft nunmehr eine anderweitige Verwendung in der Stadtverwaltung. Die anderen beiden Mitarbeiter haben darum gebeten, bei der Stadt Stuttgart weiterbeschäftigt zu werden. Auf der Grundlage des BAT kann ohne das Einverständnis der Mitarbeiter keine Zuweisung in eine private Einrichtung wie das JES erfolgen. Mittlerweile hat die Intendantin des JES mitgeteilt, dass vor diesem Hintergrund eine Zusammenarbeit nicht fruchtbar sein kann. (Anlage Dethier I)

Entgegen den bisherigen Stellungnahmen haben die Mitarbeiter des Theater im Zentrum mit dem in der Anlage beigefügten Schreiben vom 7. Mai 2003 nunmehr erklärt, dass sie zu einem Wechsel ins JES bereit und mit der Unterstellung unter die Weisungsbefugnis der Intendantin einverstanden wären. Eine Stellungnahme des JES ist angefordert, konnte in der in der Kürze der Zeit aber noch nicht vorgelegt werden.


3. Vorlaufkostenbudget Kinder- und Jugendtheater JES

Das neue Stuttgarter Kinder- und Jugendtheater “Junges Ensemble Stuttgart JES” im Tagblatt-Turm kann nach Darstellung der Bauverwaltung voraussichtlich im April 2004 eröffnen. Die Betriebsräume können einige Wochen früher bezogen werden.

Das Vorlaufkostenbudget 2003 für das neue Kinder- und Jugendtheater wurde bereits am 19.09.2002 (GRDrs 392/2002) mit 845.000 Euro festgelegt. Man ging damals davon aus, dass der Umbau Ende November 2003 abgeschlossen ist. Durch Schadstoffbelastungen und andere bauliche Probleme musste der Fertigstellungstermin auf Mitte April 2004 verschoben werden. Um einen möglichst fließenden Übergang zwischen Spielbetriebsende beim TiZ und Spielbetriebsbeginn beim JES zu gewährleisten, hat die Intendantin des JES, Frau Dethier, mit Zustimmung der Verwaltung vorgeschlagen, bereits ab Oktober 2003 erste Theateraktivitäten zu entfalten und kleinere Produktionen an Stuttgarter Schulen aufzuführen. Aufgrund des verspäteten Einzugs hat man sich auf eine Budgetreduzierung für das Jahr 2003 um 324.000 Euro auf nunmehr 521.000 Euro geeinigt. Die Reduzierung ergibt sich daraus, dass 13 Mitarbeiter (Schauspiel, Technik, Dramaturgie etc.) vier Monate später als ursprünglich vorgesehen zum September 2003 angestellt werden. Statt fünf Produktionen werden in 2003 nur 2-3 vorbereitet. Der Werbeetat wird reduziert und das Eröffnungsfest 2004 veranschlagt. Siehe Anlage Dethier II.

Weitere Einsparungen am Betriebskostenbudget sind auch bei nochmaliger Bauverzögerung nicht möglich, da erhebliche Vorläufe im Theaterbetrieb notwendig sind.

Ab Januar 2004 werden beim Kinder- und Jugendtheater die vollen Zuschüsse benötigt, da sämtliche Festeinstellungen vorgenommen sein werden und die Produktionstätigkeit im vollen Umfang aufgenommen werden wird.

Das Land hat zugesagt, sich an dem Gesamtzuschussbedarf für das Kinder- und Jugendtheater inklusive der theaterpädagogischen Aktivitäten zuzüglich Mietkosten - insgesamt 1,585 Mio. € (3,1 Mio. DM) - ab 2004 mit 37 % (587.452 €) zu beteiligen. Nach Beschlussfassung im Gemeinderat wird das Land über eine entsprechende Beteiligung am Zuschussbedarf entscheiden.