Landeshauptstadt Stuttgart
Referat Kultur/Bildung und Sport
Gz: KBS
GRDrs 168/2006
Stuttgart,
04/10/2006



Einrichtung neuer Berufe und Schularten



Beschlußvorlage
Vorlage an
    zur
SitzungsartSitzungstermin
VerwaltungsausschussBeschlussfassungöffentlich26.04.2006



Beschlußantrag:

1. An der Werner-Siemens-Schule in Stuttgart-Nord wird zu Beginn des Schuljahres 2006/2007 eine Fachschule für Technik, Fachrichtung Automatisierungstechnik/Mechatronik eingerichtet. Für die Fachschule für Technik, Fachrichtung Automatisierungstechnik/Mechatronik wird ein Schulgeld von 382,00 € je Semester festgesetzt, vorbehaltlich einer Neufestsetzung der Schulgelder zum Schuljahr 2006/2007.

2. An der Kaufmännischen Schule I in Stuttgart-West wird zu Beginn des Schuljahres 2006/2007 ein duales Berufskolleg in Teilzeitform – besonderer Bildungsgang für Abiturienten – Bereich Spedition und Logistik eingerichtet.

3. An der Kaufmännischen Schule in Stuttgart-Süd wird zu Beginn des Schuljahres 2006/2007 ein duales Berufskolleg in Teilzeitform – besonderer Bildungsgang für Abiturienten – Ausbildungsberuf Industriekaufmann, Bereich Außenhandel eingerichtet.



Kurzfassung der Begründung:
Ausführliche Begründung siehe Anlage 1


zu 1.
Fachschule für Technik, Fachrichtung Automatisierungstechnik/Mechatronik an der Werner-Siemens-Schule

Mit der Neuordnung der Elektroberufe sind in großer Zahl bisherige Ausbildungsverhältnisse für Elektroberufe in Ausbildungsverhältnisse für den Beruf Mechatroniker/in umgewandelt worden. Fast ein Drittel der Klassen im Bereich Prozess- und Automatisierungstechnik sind mittlerweile „Mechatroniker-Klassen“. Die Ausbildung erfolgt entsprechend der Prägung dieser Ausbildungsplätze zum größten Teil an der Werner-Siemens-Schule.

Nachdem nun bereits mehrere Schülerjahrgänge eine Ausbildung im Bereich der Prozess- und Automatisierungstechnik abgeschlossen haben (mit einer stabil bleibenden Zahl von Ausbildungsverhältnissen), mehren sich die Nachfragen nach einer Weiterbildungsmöglichkeit zur/zum staatlich geprüften Techniker/in mit einer auf der Erstausbildung aufbauenden Fachrichtung. Da bei der Auswahl an die Auszubildenden meist höhere Anforderungen gestellt werden als bei anderen Elektroberufen, ist zu erwarten, dass es für die Fachschule für Technik, Fachrichtung Automatisierungstechnik/Mechatronik zahlreiche motivierte Interessenten geben wird, die in der Lage sind, diese Fortbildung mit Erfolg zu durchlaufen. Die bereits bestehende Fachrichtung Elektrotechnik der Fachschule für Technik deckt nur zum Teil die Anforderungen dieser Interessenten ab und bietet darüber hinaus tätigkeitsferne und damit weniger ansprechende Inhalte für diese Zielgruppe.


Auswirkungen auf die Raumsituation und die sächliche Ausstattung

Die Werner-Siemens-Schule beabsichtigt, zu Beginn des Schuljahres 2006/2007 eine Klasse der Fachschule für Technik mit der Fachrichtung Automatisierungstechnik/Mechatronik zu bilden. Durch die Einrichtung dieser Klasse wird eine Klasse der Fachschule für Technik, Fachrichtung Elektrotechnik ersetzt. Aufgrund dieser Substitution entsteht kein zusätzlicher Raumbedarf und die sächlichen und personellen Voraussetzungen für die Einrichtung an der Werner-Siemens-Schule sind gegeben. Die derzeit noch angespannte Raumsituation an der Werner-Siemens-Schule wird sich zum Schuljahr 2007/2008 aufgrund der Teilung der Schule und dem damit verbundenen Auszug des Berufsfeldes Informationstechnik in die neue Schule in der Breitwiesenstr. 20 in Stuttgart-Möhringen erheblich verbessern. Allerdings sind hierfür noch weitreichende Umstrukturierungsmaßnahmen innerhalb des Gebäudes notwendig, um die Räume dem Bedarf anzupassen und zukunftsgerichtet zu modernisieren.

Das inhaltliche Angebot der Fachschule für Technik, Fachrichtung Automatisierungstechnik/Mechatronik soll dadurch ergänzt werden, dass die Schüler stundenweise auch an der Wilhelm-Maybach-Schule unterrichtet werden. Hier ergeben sich ebenfalls keine entscheidenden Auswirkungen auf den Raumbedarf bzw. die sächliche und personelle Ausstattung.


Schulgelderhebung

Für die öffentlichen Fachschulen besteht nach § 93 des Schulgesetzes für Baden-Württemberg keine Schulgeldfreiheit. Die Schulträger erhalten für Fachschüler/-innen auch keinen Sachkostenbeitrag des Landes im Sinne des Finanzausgleichsgesetzes. Deswegen erhebt die Stadt für alle ihre Fachschulen ein Schulgeld. Mit der GRDrs. 85/2003 wurde das Schulgeld für die Fach- und Meisterschulen zuletzt neu festgesetzt. Das Schulgeld für Technische Tages-Fachschulen beträgt demnach seit 1. August 2003 382,00 €/Semester. Eine Neufestsetzung der Schulgelder zum Schuljahresbeginn 2006/2007 wird zurzeit geprüft. Darüber hinaus zahlen die Fachschüler noch ein Entgelt für Verbrauchsmaterial, das von der Schule kostendeckend festgesetzt wird.


zu 2.
Duales Berufskolleg in Teilzeitform – besonderer Bildungsgang für Abiturienten – Bereich Spedition und Logistik an der Kaufmännischen Schule I

Die Kaufmännische Schule I bietet bereits seit 1997 ein Berufskolleg in Teilzeitform – besonderer Bildungsgang für Abiturienten in den Bereichen Versicherung und Reiseverkehr an. Bislang gibt es ein entsprechendes Angebot für Spedition und Logistik nur an der Kaufmännischen Schule Kehl. Mit der Einrichtung dieses neuen Bildungsganges zum Schuljahr 2006/2007 würde das Angebot der Schule sowie das Bildungsangebot der gesamten Region ein sinnvolle Ergänzung erfahren.


Auswirkungen auf die Raumsituation und die sächliche Ausstattung

Derzeit geht die Kaufmännische Schule I davon aus, dass für das neue Berufskolleg voraussichtlich zwei Klassen gebildet werden können. Da beabsichtigt ist, ab dem Schuljahr 2006/2007 Fachklassen für Speditionskaufleute (Berufsschulbereich) an die Jakob-Friedrich-Schöllkopf-Schule Kirchheim unter Teck zu verlagern, ist die Einrichtung des Berufskollegs in Teilzeitform – besonderer Bildungsgang für Abiturienten – Bereich Spedition und Logistik an der Kaufmännischen Schule I durch diese Rückgänge bzw. Verlagerung ressourcenneutral und es ergibt sich kein zusätzlicher Schulraumbedarf.


zu 3.
Duales Berufskolleg in Teilzeitform – besonderer Bildungsgang für Abiturienten – Ausbildungsberuf Industriekaufmann, Bereich Außenhandel an der Kaufmännischen Schule Stuttgart-Süd

Die Kaufmännische Schule Stuttgart-Süd bildet seit langem Industriekaufleute aus. Durch die Einrichtung des dualen Berufskollegs in Teilzeitform für den Ausbildungsberuf Industriekaufmann, Bereich Außenhandel soll eine bessere Qualifizierung der Schülerinnen und Schüler erreicht werden, die bereits eine Hochschulreife haben, und die den Beruf der Industriekauffrau/des Industriekaufmanns erlernen.

Da es in diesem Bereich ein spezielles Angebot für Schülerinnen und Schüler mit Hochschulreife bislang noch nicht gab, wird das Profil des Ausbildungsberufes mit dem neuen Bildungsgang gestärkt und das Bildungsangebot der Schule sowie der Region wird bereichert und ergänzt. Der neue Bildungsgang dauert 2 Jahre.

Auswirkungen auf die Raumsituation und die sächliche Ausstattung

Da die Schülerinnen und Schüler mit Abitur bzw. Hochschulreife bereits in den verschiedenen Berufsschulklassen beschult werden, ist von einer Substitution auszugehen. Das heißt, es entsteht ein spezielleres Angebot für diesen Schülerkreis. Dadurch wird sich die Klassenzahl insgesamt nicht erhöhen, und es werden keine zusätzlichen sächlichen bzw. personellen Ressourcen benötigt.


Finanzielle Auswirkungen

zu 1.
Es wird keine zusätzlichen Schulgeld-Einnahmen geben, da durch die Fachschule für Technik, Fachrichtung Automatisierungstechnik/Mechatronik eine Klasse der Fachschule für Technik mit der Fachrichtung Elektrotechnik ersetzt wird. Aus demselben Grund werden jedoch auch keine zusätzlichen räumlichen bzw. sächlichen Ressourcen benötigt.

zu 2.
keine

zu 3.
keine


Beteiligte Stellen

Referat WFB hat die Vorlage mitgezeichnet.

Vorliegende Anträge/Anfragen

keine

Erledigte Anträge/Anfragen

keine



Dr. Susanne Eisenmann

Anlagen

keine