Landeshauptstadt Stuttgart
Oberbürgermeister
Gz: OB
GRDrs 95/2003
Stuttgart,
02/03/2003



Künftige Förderung des Makal-City-Theaters



Beschlußvorlage
Vorlage an
    zur
SitzungsartSitzungstermin
Ausschuss für Kultur und Medien
Verwaltungsausschuß
Beratung
Beschlußfassung
öffentlich
öffentlich
04.02.2003
05.02.2003



Beschlußantrag:
  1. Die institutionelle Förderung des Makal City-Theaters wird beibehalten, jedoch in reduziertem Umfang, um finanzielle Mittel zur Förderung von neuem, projektbezogenem Theater frei zu bekommen.
  2. Der institutionelle Zuschuss der Stadt für das Makal City-Theater soll ab 2004 maximal 92.000 € betragen.
  3. Die Kulturverwaltung wird beauftragt, mit dem Theater die Möglichkeiten eines künftigen Spielbetriebs unter veränderten finanziellen Rahmenbedingungen zu klären. Diesem Ziel soll auch eine betriebswirtschaftliche Analyse des Theaters dienen (vgl. Beantwortung des Antrags Nr. 426/2002).


Begründung:


Die Porsche AG hat sich bereit erklärt, das Makal City-Theater finanziell zu unterstützen. Um die auch im Ausland renommierte Pantomime-Bühne zu erhalten, sagt Porsche zu, ab 2004 für drei Jahre einen jährlichen Mietkostenzuschuss in Höhe von 40.000 € plus Nebenkosten für das Theater zu übernehmen. Porsche knüpft an seine Zusage die Bedingung, dass der institutionelle Zuschuss von Stadt und Land erhalten bleibt.

Damit hat sich die Ausgangssituation geändert. Unter Beibehaltung einer allerdings reduzierten institutionellen Förderung für das Makal City-Theater kann zugleich das im Antrag der Gemeinderatsfraktionen CDU, SPD und Bündnis 90/Die Grünen formulierte Ziel einer Förderung von neuem, innovativem Theater erreicht werden, wenngleich auch dies in reduziertem Umfang (siehe unten).

In der vergangenen Woche hat das Kulturamt mit der Theaterleitung eine mögliche Alternativspielstätte in der Krefelder Straße 11 in Bad Cannstatt besichtigt. Bei dem Objekt handelt es sich um einen Versammlungssaal, der bislang von einer italienischen Kirchengemeinde genutzt wurde. Früher hat das Hammerschlag-Theater in diesen Räumlichkeiten seine Vorstellungen gegeben. Es stehen 400 m² zur Verfügung. Der Theaterraum ist für 99 Zuschauer zugelassen. Neben dem Saal existiert ein Foyer mit Theke und angrenzender Küche. Es kommen Büroräume und Toiletten hinzu. Die nächstliegende Stadtbahnstation ist drei Minuten entfernt; die Fahrzeit zum Hauptbahnhof beträgt acht Minuten. Die jährliche Miete beträgt 40.000 € plus Nebenkosten in Höhe von rund 5.000 €. Das Mietvertrag ist am 31. Januar 2003 ausgelaufen.

Die Leitung des Makal City-Theaters hat Bedenken wegen des Standortes und des baulichen Zustandes angemeldet. Die Kosten für einen Ausbau des Saales als Theaterspielstätte sind bislang nicht ermittelt. Es stehen keine Eigenmittel für einen Umbau zur Verfügung.

Die Stadt kann dem Makal City-Theater derzeit keine weitere alternative Spielstätte außer der genannten anbieten. Sollte das Theater ablehnen, wird es nur möglich sein, Gastspiele in anderen Spielstätten oder Kulturzentren zu geben.

Finanzielle Auswirkungen
Der Gesamtzuschussbedarf für das Makal City-Theater stellt sich wie folgt dar (Basis: 2003):

StadtRund 173.000 €
LandRund 80.000 €
SummeRund 253.000 €

Ab 2004 sollen die Mietkosten für die Theaterräume in der Marienstraße in Höhe von rund 115.000 € (inklusive Nebenkosten) entfallen. Da die Porsche AG Mietkosten für die Dauer von drei Jahren garantieren würde, brauchen diese nicht eingerechnet werden. Es ergibt sich ein künftiger Zuschussbedarf von rund 138.000 € gegenüber bisher 253.000 €.

In dieser Rechnung ist nicht berücksichtigt, dass sich die Rahmenbedingungen für das Theater an einem neuen Domizil grundlegend ändern würden. Derzeit ist ungewiss, wie sich die Eigeneinnahmen entwickeln würden.

Es wird vorgeschlagen, ab 2004 einen institutionellen Zuschuss in Höhe von maximal 92.000 € vorzusehen. Bei einem Verteilungsschlüssel Stadt/Land von 2:1 würde dies einen Gesamtzuschuss in Höhe von rund 138.000 € bedeuten (Stadt: 92.000 €, Land: 46.000 €).

Allerdings wird die Stadt in einem Spitzengespräch mit dem Land verhandeln, ob dieses seinen rein rechnerischen Zuschuss erhöht. Dies würde die Situation des Theaters entspannen.

Im Hinblick auf den fraktionsübergreifenden Antrag von CDU, SPD und Bündnis 90/Die Grünen ist festzustellen, dass ab 2004 Mittel in Höhe von rund 146.000 € zur Förderung von neuem, innovativem Theater zur Verfügung stehen würden. Diese Summe setzt sich zusammen aus den Einsparungen beim Makal City-Theater (rund 81.000 €) und dem Fortfall der Annuitätszahlungen für einen Kredit des Renitenz-Theaters (rund 65.000 €) (vgl. GRDrs 1149/2202). Beantragt sind Mittel in Höhe von 210.000 € (Antrag Nr. 426). Dieser Betrag würde zwar nicht erreicht, jedoch böte sich mit dem neuen Finanzierungskonzept die Möglichkeit, das Makal City-Theater zu erhalten.


Beteiligte Stellen




Erledigte Anträge/Anfragen

Antrag der Gemeinderatsfraktionen CDU, SPD und Bündnis 90/Die Grünen “Neues im Theater ermöglichen” vom 16.12.2002, Nr. 426/2002
Beantwortung des Antrags Nr. 426/2002 vom 22.01.2003



Dr. Wolfgang Schuster