Landeshauptstadt Stuttgart
Oberbürgermeister
Gz: OB
GRDrs 272/2007
Stuttgart,
04/20/2007


Erhöhung des Trinkwasserpreises



Mitteilungsvorlage


Vorlage anzurSitzungsartSitzungstermin
VerwaltungsausschussKenntnisnahmeöffentlich09.05.2007

Bericht:


Die EnBW hat angekündigt, die Preise für Trinkwasser zum 15. Mai 2007 um rund 7,5% zu erhöhen, nachdem diese 4 Jahren konstant geblieben sind. Im Vertrag zwischen EnBW, NWS und Landeshauptstadt Stuttgart über die Überlassung von Sitzen an die Landeshauptstadt Stuttgart in den Gremien der Wasserzweckverbände und dem Wasserpreis für das Gebiet der Landeshauptstadt Stuttgart (Anlage 2 zur GRDrs 15/2002) wurde vereinbart, dass bei künftigen Wasserpreiserhöhungen von der EnBW gegenüber der Stadt die Berechnungsgrundlagen offen zu legen sind. Dieser Pflicht ist die EnBW nachgekommen.

Einer der Hauptgründe für die Erhöhung des Wasserpreises sind gestiegene Instandhaltungs- und Erneuerungskosten. Um eine sichere und qualitativ mängelfreie Wasserversorgung zu gewährleisten, muss in die teilweise über 90 Jahre alten Anlagen bedeutend mehr als früher investiert werden. Die EnBW hat eine langfristige Erneuerungs- und Instandhaltungsstrategie erarbeitet, die sie seit 2003 konsequent umsetzt. In 2002 wurden in die Wasserversorgung ca. 18 Mio. € investiert, im Jahr 2006 bereits über 30 Mio. €. Exemplarisch sind folgende Erneuerungs- und Instandhaltungsprojekte zu nennen: Wasserbehälter Jahnstr. und Kasernenleitung in Degerloch, Wasserbehälter Mühlbachhof Stuttgart-Nord, Südleitung 1 Stuttgart-Ost, Birkenwäldle -Leitung in Feuerbach. Aufgrund der topografischen Besonderheiten in Stuttgart, wo 320 Meter Höhenunterschied zu bewältigen sind, sind die Investitionen in die umfangreiche Infrastruktur und Technik aufwendiger und teurer als in anderen Städten mit ebener Geländeform. So muss z.B. das 2500 km lange Rohrnetz in 58 Einzelzonen mit 48 Hochbehältern und 40 Pumpwerken aufgeteilt werden, um den unterschiedlichen Wasserdruck zwischen Höhen –und Tal-lagen auszugleichen.

Teilweise konnten die erhöhten Ausgaben durch mehr Effizienz kompensiert werden. Gleichzeitig führen die deutlich gesunkenen Wasserabsatzmengen zu einer Erlösminderung bei der EnBW. Eine entsprechende finanzielle Entlastung der EnBW beim Wasserbezug ist jedoch aufgrund der vorhandenen Preis – und Kostenstruktur nicht vorhanden. Der Ertragsverlust pro m³ Absatzrückgang beträgt dadurch rund 1,70 € netto zu Lasten der EnBW.

Vor allem wegen der oben genannten Gründe ergab sich bei der EnBW seit 2005 eine Unterdeckung für den Wassersektor, die auch durch die geplante Preiserhöhung nicht vollständig ausgeglichen wird.

Die neuen Trinkwasserpreise der EnBW sind in Anlage 1 beigefügt. Bei einem durchschnittlichen Jahresverbrauch von 100 m³ für einen 2 bis 3köpfigen Haushalt bedeutet dies monatliche Mehrkosten von ca. 1,58 €. Ein Vergleich mit Trinkwasserpreisen anderer Städte ist in Anlage 2 beigefügt.

Beteiligte Stellen








Dr. Wolfgang Schuster




1 Anzeige (Entwurf) der EnBW "Neue Trinkwasserpreise zum 15. Mai 2007"
2 Vergleich der Trinkwasserpreise in Deutschland




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