Landeshauptstadt Stuttgart
Referat Kultur/Bildung und Sport
Gz: KBS
GRDrs 71/2009
Stuttgart,
02/03/2009


Sachstand Filmhaus / Kommunales Kino
Konzeption Zentrum für Film und Theater




Mitteilungsvorlage


Vorlage anzurSitzungsartSitzungstermin
Ausschuss für Kultur und Medien
Verwaltungsausschuss
Kenntnisnahme
Kenntnisnahme
öffentlich
öffentlich
03.02.2009
18.02.2009

Bericht:


1. Situation in der Immobilie Friedrichstrasse 23 – Filmhaus

Gespräche der Kulturverwaltung mit dem LBBW Immobilienmanagement als Vermieterin des Gebäudes Friedrichstr. 23 a (Filmhaus) ergaben abschließend, dass seitens des Vermieters mittelfristig andere Pläne mit dem Gebäude sowie dem umliegenden Areal vorgesehen sind. Diese schließen finanzielle Investitionen des Vermieters in das Filmhaus ebenso, wie überhaupt eine deutliche Verlängerung des Mietvertrages über 2011 hinaus aus. Aufgrund dieser Tatsache ist eine Weiterentwicklung des Filmhauses – inhaltlich und räumlich – am bisherigen Standort nicht möglich.


2. Situation der ehemaligen Kinos AMBO im Hindenburgbau

Das ehemalige Kino AMBO befindet sich im Hindenburgbau, direkt gegenüber dem Stuttgarter Hauptbahnhof. Die Räumlichkeiten stehen seit dem Auszug der Kinos leer und werden ebenfalls durch das LBBW-Immobilienmanagement vermietet.

Die Räume der ehemaligen Kinos AMBO 1 und 2 bestehen aus einem großen Saal (ehemaliger Kinosaal mit 543 Plätzen) sowie einem kleineren Saal, der bisher für 109 Kinobesucher zur Verfügung stand. Die Gesamtfläche beträgt etwa 1.000 qm, einschließlich eines Foyer-Bereichs.

Aufgrund der hervorragenden Lage der Räumlichkeiten sowie aufgrund der Tatsache, dass sie früher bereits dem Kinobetrieb dienten, hat die Kulturverwaltung in ersten

Gesprächen mit dem Vermieter die Möglichkeiten erörtert, nach einer umfangreichen Renovierung die ehemaligen AMBO-Kinos als neuen Kulturstandort in der Landeshauptstadt Stuttgart zu entwickeln. Ursprünglich beherbergten diese Bereiche des Hindenburgbaus übrigens früher das Stuttgarter Planetarium.

Das LBBW-Immobilienmanagement als Vermieterin signalisierte großes Interesse, die Stadt Stuttgart langfristig für die kulturelle Nutzung dieser Räumlichkeiten zu gewinnen.


3. Konzeptioneller Ansatz: Kommunales Kino und Freie Theaterszene

Wie dargestellt gliedert sich die Fläche im Wesentlichen auf in einen Saal für etwa 540 Personen sowie einen kleineren Saal für etwa 110 Besucher. Für den alleinigen Betrieb eines Kommunalen Kinos sind die beiden Bereiche aus Sicht der Kulturverwaltung insgesamt deutlich zu groß.

Deshalb schlägt die Kulturverwaltung vor, folgenden neuen konzeptionellen Ansatz zu verfolgen:

- Der kleine Saal (etwa 110 Personen) wird ganzjährig und ausschließlich durch das Kommunale Kino bespielt. Da das Kulturamt bereits im vergangenen Jahr die Technik und das Mobiliar des Kommunalen Kinos angekauft hat, können wesentliche Teile (vor allem der Technik) dort weiterhin verwendet werden.

- Der bisherige große Kinosaal wird dazu genutzt, der Freien Theaterszene eine dauerhafte Spielstätte anzubieten. Die Freien Theater sind mit ihrer derzeitigen Situation und der Unterbringung im Treffpunkt Rotebühlplatz nur bedingt zufrieden. Dies begründet sich vor allem auf die begrenzten Kapazitäten sowie auf die Befristung auf rund 80 Nutzungstage im Jahr.

Der Treffpunkt Rotebühlplatz ist durch ein vielfältiges Programmangebot geprägt und kann sich dadurch zwangsläufig als Theaterspielstätte nur schwer positionieren. Durch den Wegfall des Theaterhauses als mögliche Spielstätte für die Freien Theater ist eine ungenügende Repräsentanz in Stuttgart zu beklagen, obwohl die Stadt die freie Szene mit Sach- und Finanzmittel fördert.

In ihrer neuen Spielstätte im Hindenburgbau könnte die Theaterszene künftig ihr Angebot auf 160 bis 200 Termine im Jahr erweitern. Gleichfalls könnten im Rahmen von Festivals auch größere Gastspielgruppen präsentiert werden. Die technische Ausstattung für den Theaterbereich könnte weitestgehend durch das vorhandene technische Equipment des Kulturamts bestritten werden.

- Anzustreben ist darüber hinaus, dass der ehemalige große Kinosaal auch für Empfänge und Veranstaltungen im Rahmen größerer Stuttgarter Filmfestivals oder anderer kultureller Veranstaltungen benutzt werden kann. Sinnvoll ist deshalb, eine solche mögliche Mehrfachnutzung bei Umbaumaßnahmen zu berücksichtigen, so dass durch die Schaffung der erforderlichen Infrastruktur eine Zuschauerkapazität von mindestens 300 Personen gewährleistet ist. Eine flexible Bühne ermöglicht dabei gerade auch der Theaterszene eine optimale Nutzung. 4. Kulturzentrum Film und Theater im Hindenburgbau

Am vorgeschlagenen neuen Standort könnte so eine kulturelle Institution entstehen, die das Kommunale Kino mit der Spielstätte für die Freie Theaterszene verbindet. Dadurch entstehen Synergien, die völlig neue konzeptionelle Ansätze mit sich bringen und ein lebendiges Kulturzentrum für Kino und Theater entstehen lassen können.


5. Weiteres Vorgehen

Die Kulturverwaltung schlägt folgendes weiteres Vorgehen vor und erbittet hierfür einen Handlungsauftrag:

- Fortsetzung der Verhandlungen mit dem LBBW-Immobilienmanagement über notwendige Renovierungen und Umbaumaßnahmen im Bereich der ehemaligen AMBO-Kinos

- Erarbeitung eines inhaltlichen Konzepts für die Bespielung dieser Räumlichkeiten im Hinblick auf ein Kulturzentrum für Film und Theater im Hindenburgbau. Dieses soll, einschließlich der Darstellung möglicher Trägerformen, bis Sommer 2009 vorliegen. Die Inbetriebnahme dieses neuen Zentrums wäre für Januar 2010 anzustreben.

- Finanzielle Grundlage sind die Haushaltsmittel, die bereits jetzt für die einzelnen Bereiche etatisiert sind. Mit Vorlage des Konzepts im Sommer 2009 werden gleichfalls die finanziellen Rahmenbedingungen und Notwendigkeiten dargestellt werden.

- Die Verwaltung wird den noch vorhandenen Mietern im 3. und 4. OG des bisherigen Filmhauses neue Räumlichkeiten anbieten.


Beteiligte Stellen

keine


Vorliegende Anträge/Anfragen

keine
353/2008
357/2008
492/2008





Dr. Susanne Eisenmann




keine



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Vorlage712009.pdf