Landeshauptstadt Stuttgart
Referat Soziales/Jugend und Gesundheit
Gz: SJG
GRDrs 793/2006
Stuttgart,
11/28/2006



Berufliche Perspektiven chancenarmer junger Menschen
- Bericht zur Lotsenfunktion




Beschlußvorlage
Vorlage an
    zur
SitzungsartSitzungstermin
Jugendhilfeausschuss
Ausschuss für Wirtschaft und Wohnen
Verwaltungsausschuss
Beschlussfassung
Beschlussfassung
Beschlussfassung
öffentlich
öffentlich
öffentlich
11.12.2006
15.12.2006
20.12.2006



Beschlußantrag:

1. Der Beendigung der Berater/-innenstelle (Lotsin) bei JobConnections zum 31.12.2006 wird zugestimmt.

2. Dem Vorschlag, die freiwerdende Fördersumme zur Finanzierung der geplanten Längsschnittuntersuchung von Haupt- und Förderschulabgängern (s. GRDrs 882/ 2006) einzusetzen, wird zugestimmt.


Begründung:


Zum 01.01.2006 wurde bei JobConnections eine sogenannte Lotsenstelle als „nichtbehördliche“ Stelle für unspezifischen Hilfebedarf bei Multiproblemlagen von jungen Menschen im ALG II-Bezug eingerichtet (GRDrs 826/2005). Das JobCenter u25 hatte im ersten Halbjahr 2005 Bedarf an solch einer Funktion angemeldet, da vermehrt junge Frauen und Männer Unterstützung suchten, die über die Begleitung im beruflichen Bereich hinaus, einen erweiterten, über das SGB II nicht abgedeckten, Betreuungsbedarf anzeigten. Ebenso formulierten die Ausbildungsberater/-innen der Industrie- und Handelskammer und der Handwerkskammer Bedarf an einem „Portal“ zu psychosozialen Hilfen.

Ein Zwischenbericht, so der damalige Beschluss, soll zum Ende des Jahres 2006 vorgelegt werden und auf dessen Basis über die Weiterführung des Modells entschieden werden. Der Kurzbericht basiert auf der Rückmeldung der Leitung des JobCenters u25 sowie auf der Berichterstattung der Evangelischen Gesellschaft Stuttgart e. V. als Träger des Modells. Demnach konnte im Zeitraum 01.01.2006 bis 30.09.2006 73 jungen Frauen und Männern ein Unterstützungsangebot gemacht werden. Bei circa 60 % der jungen Menschen handelt es sich um SelbstmelderInnen. Bis zum Herbst dieses Jahres wurden vom JobCenter u25 15 junge Menschen (20 %) an die Lotsin verwiesen, mit abnehmender Tendenz.

Der Bedarf an Unterstützung ist nach Aussagen des JobCenters u25 zum jetzigen Zeitpunkt nicht mehr bzw. nur in geringem Umfang gegeben. Die geringe Verweisung an die Lotsin wird damit begründet, dass die persönlichen Ansprechpartner/-innen (PAPs) den erweiterten Betreuungsbedarf mittlerweile in ihr Fallmanagement integriert, selbst Zugang zu verschiedenen Anlaufstellen gefunden und zudem die Zusammenarbeit mit dem ASD/den Beratungszentren ausgebaut/intensiviert haben. Die IHK konnte ihren Bedarf im Jahr 2006 weitgehend über die eigenen sozialpädagogischen Fachkräfte abdecken. So ist festzustellen, dass das Modellvorhaben „Lotsin“, in dieser Form

a. vom JobCenter u25 nur peripher genutzt wird,

b. die Unterstützungsmöglichkeit der Lotsin für die PAPS nicht deutlich genug wurde,

c. andere Lösungsformen und Kooperationen vom JobCenter u25 entwickelt werden konnten.

Deshalb spricht sich die Verwaltung dafür aus, die Stelle der Lotsin nicht weiterzuführen und zum 31.12.2006 zu beenden.

Die freiwerdende Fördersumme soll 2007 – 2009 zur Finanzierung einer Längsschnittuntersuchung verwendet werden, die Aufschluss geben wird über die Wege von Jugendlichen nach Abschluss von Haupt- bzw. Förderschule bis zur Einmündung in eine Ausbildung (s. GRDrs 882/2006).

Finanzielle Auswirkungen

Keine


Beteiligte Stellen

Referat WFB hat die Vorlage mitgezeichnet.

Vorliegende Anträge/Anfragen

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Erledigte Anträge/Anfragen

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Gabriele Müller-Trimbusch
Bürgermeisterin


Anlagen

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