Landeshauptstadt Stuttgart
Referat Kultur/Bildung und Sport
Gz: KBS
GRDrs 625/2006
Stuttgart,
10/13/2006



Einführung einer VVS-Kombikarte und Neufestsetzung der Entgelte bei Konzerten der Stuttgarter Philharmoniker ab Spielzeit 2007/2008



Beschlußvorlage
Vorlage an
    zur
SitzungsartSitzungstermin
Verwaltungsrat Stuttgarter Philharmoniker
Verwaltungsausschuss
Gemeinderat
Ausschuss für Kultur und Medien
Vorberatung
Beratung
Beschlussfassung
Kenntnisnahme
nicht öffentlich
öffentlich
öffentlich
öffentlich
17.10.2006
22.11.2006
23.11.2006
28.11.2006



Beschlußantrag:

1. Die Verwaltung wird beauftragt, mit dem Verkehrs- und Tarifverbund Stuttgart (VVS) einen Vertrag zur Einführung von Kombikarten für alle Veranstaltungen der Stuttgarter Philharmoniker – zunächst für die Spielzeiten 2007/08 und 2008/09 – abzuschließen.

2. Die Entgelte für Konzerte der Stuttgarter Philharmoniker (einschließlich der VVS-Ticketgebühr) werden zur Spielzeit 2007/08 entsprechend Anlage 3 angehoben.


Kurzfassung der Begründung:
Ausführliche Begründung siehe Anlage 1

Die Entgelte für Konzerte der Stuttgarter Philharmoniker wurden zuletzt zur Spielzeit 2004/05 angehoben. Auf eine weitere Anhebung zur laufenden Spielzeit 2006/07 wurde verzichtet, weil aufgrund der angespannten finanziellen Situation vieler Kunden vor allem aus älteren Bevölkerungsschichten eine Preiserhöhung hinsichtlich der Auslastung der Konzerte höchstwahrscheinlich kontraproduktiv gewesen wäre.

Nach nunmehr 3 Spielzeiten mit konstanten Preisen wird die Anhebung zur Spielzeit 2007/08 mit einer Verbesserung des Angebots verbunden. Künftig wird jede Eintrittskarte für eine Veranstaltung der Stuttgarter Philharmoniker gleichzeitig Fahrausweis für alle VVS-Verkehrsmittel am jeweiligen Tag sein (ausgenommen Frei-, Dienst- und Ehrenkarten). Dies steigert die Attraktivität und trägt gleichzeitig dazu bei, vermehrt Konzertbesucher zum Umsteigen auf den öffentlichen Nahverkehr zu bewegen.


Finanzielle Auswirkungen

Die Kalkulation geht von jeweils 30.000 Tickets pro Saison aus. Pro verkaufter Eintrittskarte, die von den Stuttgarter Philharmonikern selbst verkauft wird, erhält der VVS eine Gebühr von derzeit 0,92 Euro einschließlich 7 % Ust. (ermäßigt). Dies ergibt bei der kalkulierten Zahl der Tickets insgesamt 27.600 Euro, die an den VVS zu zahlen sind, und zwar in 10 Abschlagszahlungen in den Monaten Oktober bis Juli einer jeden Spielzeit. Drei Monate nach Abschluss der jeweiligen Spielzeit wird die tatsächlich zu zahlende Gesamtgebühr ermittelt und nach Anforderung an den VVS überwiesen.

Die an den VVS zu zahlenden Gebühren werden aus den Einnahmen für Konzerte finanziert. Die Anhebung der Entgelte um 1 Euro bzw. um 1,50 Euro pro Eintrittskarte wird voraussichtlich den Einnahmenausfall zumindest kompensieren, sodass durch die Einführung des Kombitickets insgesamt nicht mit weniger Einnahmen zu rechnen ist als vorher.

Eine Berechnung der zu erwartenden Einnahmen auf Grundlage der Besucherzahlen der Spielzeit 2005/2006 ergäbe unter Berücksichtigung der neuen Eintrittsentgelte gemäß Anlage 3 eine Erhöhung um 41.400 Euro. Abzüglich der Mehrausgaben für die VVS von 27.600 Euro ist mit zusätzlichen Mehreinnahmen von 13.800 Euro zu rechnen. Daneben wird aufgrund des Zusatzangebots an die Kunden eine Steigerung der Besucherzahlen erwartet, was dann zu weiteren Mehreinnahmen führen würde, die aber noch nicht genau benannt werden können.

Der Gebührenanteil an den Einnahmen wird auf eine neu zu schaffende Einnahme-Fipo umgebucht. Dieser Anteil ist der Ausgabe-Fipo 1.3321.6200.000 (Ausgaben für Konzerte), aus der die Gebühren an den VVS zunächst gezahlt werden, im Wege der unechten Deckung wieder zuzuführen.


Beteiligte Stellen

Ref. WFB hat die Vorlage mitgezeichnet.

Vorliegende Anträge/Anfragen

-

Erledigte Anträge/Anfragen

-



Dr. Eisenmann

Anlagen

- 1 - Ausführliche Begründung
- 2 - Vertragsentwurf VVS
- 3 - Entgelte ab Spielzeit 2007/08

Anlage 1 zur GRDrs 625/2006


Ausführliche Begründung:

Bereits bei der HH-Planaufstellung für den Doppel-HH 2006/2007 im Jahr 2005 hat die Finanzverwaltung eine Anhebung der Entgelte für Konzerte der Stuttgarter Philharmoniker vorgeschlagen. Aus damaliger Sicht bestand allerdings die Gefahr, dass durch eine Verteuerung der Karten- und Abopreise die Kunden vermehrt in kostengünstigere Kategorien ausgewichen wären oder die Konzerte seltener bzw. gar nicht mehr besucht hätten. Trotz höherer Preise hätte dies negative Folgen für die Auslastung der Veranstaltungen und damit auch für die Wirtschaftlichkeit des Orchesterbetriebs insgesamt gehabt.

Zur Spielzeit 2007/08 bietet sich nun die Möglichkeit, mit dem VVS einen Vertrag zur Einführung von Kombikarten abzuschließen. Danach gelten alle ausgegebenen Eintrittskarten (ausgenommen Frei-, Dienst- und Ehrenkarten) am jeweiligen Veranstaltungstag als Fahrausweis zu einer Hin- und Rückfahrt mit allen VVS-Verkehrsmitteln der 2. Klasse innerhalb des Geltungsbereichs des VVS-Gemeinschaftstarifs. Damit erhalten die Kunden der Stuttgarter Philharmoniker eine Verbesserung des Angebots, das beispielsweise die Kunden der Kulturgemeinschaft bereits bisher schon hatten.

Die moderate Anhebung der Preise um 1 Euro bzw. 1,50 Euro je Ticket (Eintrittskarte) wird aufgrund der Einführung der Kombikarte aller Voraussicht nach akzeptiert werden, sodass nicht mit einem Rückgang der Besucherzahlen zu rechnen ist. Gleichzeitig ist zu erwarten, dass mit den Mehreinnahmen die anfallenden Gebühren, die an den VVS abzuführen sind, zumindest ausgeglichen werden können. Die Gebühr beträgt derzeit pro verkaufter Eintrittskarte 0,92 Euro einschließlich 7 % Ust. (ermäßigt). Ausgehend von den pro Spielzeit kalkulierten 30.000 Karten ist eine Gesamtgebühr von 27.600 Euro an den VVS zu zahlen.

Die Einführung der VVS-Kombikarte in Verbindung mit einer Preisanhebung leistet neben den beschriebenen finanziellen Auswirkungen auch einen positiven Beitrag zu dem aus umweltpolitischen Gesichtspunkten erwünschten Umstieg auf den öffentlichen Personennahverkehr. Gleichzeitig werden damit Anstrengungen unternommen, sowohl die Qualität der angebotenen Leistungen als auch die Wirtschaftlichkeit des Orchesters zu verbessern bzw. zu steigern.

Der Vertrag mit dem VVS gilt zunächst bis einschließlich der Spielzeit 2008/09 und verlängert sich jeweils um eine weitere Spielzeit, wenn er nicht bis zum 31. Dezember eines Jahres gekündigt wird. Der Vertragstext liegt als Anlage 2 dieser Vorlage bei.

Die ab der Spielzeit 2007/2008 vorgesehenen Entgelte für Konzerte der Stuttgarter Philharmoniker (einschließlich VVS-Ticketgebühr) sind in der Anlage 3 beigefügt.