Landeshauptstadt Stuttgart
Referat Soziales/Jugend und Gesundheit
Gz: SJG
GRDrs 915/2003
Stuttgart,
10/06/2003


Tagesbetreuung in Stuttgart
Übersicht über geplante Maßnahmen und neue Anträge zum Doppelhaushalt 2004/2005




Mitteilungsvorlage


Vorlage anzurSitzungsartSitzungstermin
Jugendhilfeausschuß
Verwaltungsausschuß
Kenntnisnahme
Kenntnisnahme
öffentlich
öffentlich
13.10.2003
22.10.2003

Bericht:


Die Verwaltung stellt in dieser Vorlage dar, welche Maßnahmen bezogen auf den Ausbau der Kinderbetreuung in den nächsten zwei Jahren geplant bzw. realisierbar sind.
  1. Übersicht Anträge der freien Träger (Anlage 1)
  2. Übersicht Planungen des städtischen Trägers (Anlage 2)

Die Bedarfslage ist derzeit schwer einzuschätzen, da das neue Kindergartenjahr erst begonnen hat, Neuanmeldungen jetzt wieder zunehmen. Fest steht, dass in Stuttgart nach wie vor ein hoher Bedarf nach Kleinkind- und Ganztagesbetreuung besteht. Allein im September gingen rund 70 Neuanfragen nach Kleinkindbetreuung bei der Elterninformationsstelle ein. Bei den geplanten Projekten geht es deshalb in erster Linie um die Schaffung von Angeboten in diesen Bereichen. Plätze mit verlängerter Öffnungzeit sind nur da vorgesehen, wo der Rechtsanspruch nicht erfüllt ist und noch ein Bedarf in der Regelversorgung besteht. Desweiteren ist noch nicht abzuschätzen, wie sich der geplante Ausbau von Betreuungsangeboten an Grundschulen auswirken wird, z.B. inwieweit sich hierdurch Umschichtungspotenziale zugunsten der Kleinkindbetreuung ergeben werden.


Zu Punkt 1 Anträge der freien Träger
Die Anträge der freien Träger umfassen insgesamt 17 Maßnahmen. Die hohen Investitionskosten ergeben sich vor allem aus den größeren Umbau- bzw. Neumaßnahmen, die immer wieder zurückgestellt wurden, weil in den letzten 2 Jahren vorrangig neue Einrichtungen in die Förderung aufgenommen wurden, um den dringenden Bedarf an zusätzlichen Plätzen abzudecken. In Verhandlungen mit den Trägern wurde jedoch erreicht, dass auch im Rahmen dieser Projekte noch zusätzliche Ganztagesplätze, insbesondere auch für Kleinkinder geschaffen werden.

Durch diese Maßnahmen könnten insgesamt 353 Plätze geschaffen werden:

Kosten
Investitionskosten: 6.568.200 €
Jährliche Förderung der Betriebskosten: 2.186.790 €

Zwei Anträge (Förderkreis Waldorf Fellbach, Zukunftswerkstatt Wald) sollten aus Sicht der Verwaltung zurückgestellt werden, da es sich hier um reine VÖ-Gruppen handelt.


Zu Punkt 2 Planungen beim städt. Träger
Beim städt. Träger könnten 7 Projekte realisiert werden, um aktuellen Bedarf abdecken zu können. Hinzu kommen Neubauprojekte in Neubau- umd Aufsiedelungsgebieten sowie dringende Sanierungsmaßnahmen, die ebenfalls in der Übersicht dargestellt sind.

Durch die neuen Projekte könnten insgesamt 205 Plätze geschaffen werden:

Kosten
Investitionskosten: 3.455.000 €
Jährliche Betriebskosten: 1.325.735 €
(26,7522 Stellen plus 30 % Sachkosten)

Stellenstreichungen zum Stellenplan 2004/2005, die sich durch Angebotsveränderungen ergeben haben bzw. werden:
5,0534 Stellen - 190.159 €

Stellenbedarf für Verwaltung, Bereichsleitung etc.
0,6814 Stellen 46.606 €


Thema Angebotsumstellungen

Ein besonderer Schwerpunkt wird in den kommenden Jahren auf bedarfsgerechten Angebotsumstellungen liegen, z.B. die Umstellung von Regelkindergärten oder Gruppen mit verlängerter Öffnungszeit auf altersgemischte Gruppen mit Ganztagesbetreuung, vor allem mit der Aufnahme von Kindern unter 3 Jahren. Diese Angebotsumstellungen sind relativ kostenaufwendig, weil zusätzliche Personalressourcen erforderlich werden, die Einführung von Mittagessen Kücheneinbauten erforderlich macht etc. Durchschnittlich sind 41.500 € pro Gruppe zu berechnen. Die Kosten schwanken zwischen 35.000 und 48.000 €, je nachdem, ob eine Einrichtung neu in die Ganztagesbetreuung einsteigt oder bereits GTE Angebote hat, oder ein kompletter Frühdienst erforderlich wird oder nicht. Um möglichst flexibel auf aktuelle und neue Bedarfsveränderungen reagieren zu können, schlägt die Verwaltung vor, hierfür ein Budget in Höhe von 1.500.000 € einzurichten sowie 750 000 € für Investitionskosten. Damit könnten rund 35 Regelgruppen auf Ganztagesbetreuung umgestellt werden.

Aktuell liegen 19 Anträge auf Angebotsveränderungen (Umstellung von VÖ auf GTE und Aufnahme von Kleinkindern) vor:
Sollten diese Angebotsveränderungen umgesetzt werden, werden 180 Regelplätze für 3 - 6-Jährige abgebaut.

Der Ausbau der Schulkindbetreuung im Rahmen des Programms "Zukunft Bildung und Betreuung" - Schulkindbetreuung in Schulen - ist in dieser Vorlage nicht dargestellt. Hierzu wird eine gesonderte Vorlage eingebracht.

Beteiligte Stellen

Stellungnahme von Referat WFB:

Im Hinblick auf die schlechte Finanzlage (nach der aktuellen Finanzplanung ergibt sich in den Jahren 2005 bis 2007 eine Minuszuführungsrate) sind Angebotserweiterungen bzw. -umwandlungen in den kommenden Jahren nur im Rahmen der vorhandenen Ressourcen bzw. im Rahmen der Fördermittel des Investitionsprogramms des Bundes Zukunft Bildung und Betreuung 2003 bis 2007 möglich. Nach Einschätzungen des Referats WFB ergeben sich unter Berücksichtigung der rückläufigen Kinderzahlen dennoch Möglichkeiten zur Verbesserung des Angebots. Zur Auslotung der Umschichtungsmöglichkeiten sollte die aktuelle Bedarfslage und die Entwicklung der Belegungssituation der Einrichtungen nach Beginn des neuen Kindergartenjahres dargelegt worden.







Gabriele Müller-Trimbusch
Bürgermeisterin





Anlage 1 Anträge der freien Träger
Anlage 2 geplante Projekte beim städt. Träger