Landeshauptstadt Stuttgart
Referat Kultur/Bildung und Sport
Gz: 5603-00
GRDrs 559/2008
Stuttgart,
07/03/2008



Sportentwicklung Stuttgart - Weiterführung in den Jahren 2008/2009



Beschlußvorlage
Vorlage an
    zur
SitzungsartSitzungstermin
Verwaltungsausschuss
Sportausschuss
Beschlussfassung
Kenntnisnahme
öffentlich
öffentlich
16.07.2008
16.07.2008



Beschlußantrag:

Der Weiterführung des Sportentwicklungsprozesses in den Jahren 2008/2009 wird gemäß dem beigefügten Konzept zugestimmt.


Begründung:


Die Deutsche Sporthochschule Köln hat im Jahr 2007 das Projekt „Sportentwicklung Stuttgart“ im Auftrag der Landeshauptstadt Stuttgart durchgeführt. Dabei wurden insbesondere eine repräsentative Bevölkerungsbefragung, eine Befragung Stuttgarter Sportexperten und eine Bestandserhebung aller Sportstätten, Sportanlagen und Sportge­legenheiten sowie Sportanbieter und Sportangebote durchgeführt. Für die Stadtbezirke Stuttgart-West und Zuffenhausen wurde modellhaft eine „dialogische Sportentwicklungsplanung“ gestartet, in der zwei Arbeitsgruppen Handlungsempfehlungen für die Sportentwicklung in ihrem jeweiligen Stadtbezirk erarbeitet haben. Der Endbericht der Sportentwicklung wurde im Februar 2008 vorgelegt (vgl. www.stuttgart.de/sport).

Im Rahmen der Klausurtagung des Sportausschusses am 25. und 26.04.2008 wurde die Notwendigkeit für die Fortführung des Sportentwicklungsprozesses bestätigt und die Modalitäten dafür grundsätzlich festgelegt.

Die Weiterführung der Sportentwicklung Stuttgart soll entsprechend des beigefügten Konzepts (siehe Anlage) erfolgen. Es ist vorgesehen, die verbleibenden 21 Stadtbezirke in 7 Planungseinheiten aufzuteilen, die bis Mitte 2009 abgearbeitet werden sollen. Im Jahr 2008 soll zunächst mit folgenden vier Planungseinheiten begonnen werden:

- Planungseinheit 1: Bad Cannstatt, Mühlhausen, Münster
- Planungseinheit 2: Feuerbach, Weilimdorf, Stammheim
- Planungseinheit 3: Birkach, Degerloch, Plieningen und Sillenbuch
- Planungseinheit 4: Stuttgart-Mitte, Stuttgart-Nord, Botnang

Die genaue Aufteilung der Stadtbezirke in die Planungseinheiten kann ggf. im weiteren Verfahren noch modifiziert werden.

Der Sportentwicklungsprozess soll bis Mitte 2009 abgeschlossen werden.

Die Gesamtorganisation und Koordination des Prozesses erfolgt durch das Sportamt. Dafür ist es erforderlich, die vorhandene befristete Stelle (70 %) beim Sportamt entsprechend zu verlängern. Des Weiteren wird zur Unterstützung des Sportamts bei der Geschäftsabwicklung, Dokumentation und Moderation der AG-Sitzungen das Institut für Kooperative Planung und Sportentwicklung Stuttgart (IKPS) beteiligt. Das Institut verfügt über die notwendigen Erfahrungen mit Sportentwicklungsprozessen und ist in Stuttgart ansässig.


Finanzielle Auswirkungen

Der Gemeinderat hat für die Fortsetzung des Sportentwicklungsprozesses und die Aus­dehnung auf die restlichen 21 Stuttgarter Stadtbezirke insgesamt 100.000 € (Haushalts­plan 2008 und 2009 jeweils 50.000 €) zur Verfügung gestellt.


Beteiligte Stellen

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Vorliegende Anträge/Anfragen

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Erledigte Anträge/Anfragen

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Dr. Susanne Eisenmann

Anlagen

Anlage 1


Landeshauptstadt Stuttgart
Sportamt
        w


Konzept Sportentwicklung 2008/2009



1. Ausgangslage
2. Ziel
3. Problemstellung
4. Einteilung in Planungseinheiten
5. Teilnehmerkreis der Arbeitsgruppen
6. Themenfelder in den einzelnen Planungseinheiten
7. Organisation und Steuerung des Sportentwicklungsprozesses
8. Finanzen


1. Ausgangslage

Die Deutsche Sporthochschule Köln hat im Jahr 2007 das Projekt „Sportentwicklung Stuttgart“ im Auftrag der Landeshauptstadt Stuttgart durchgeführt. Der Abschlussbericht der Sportentwicklung wurde im Februar 2008 vorgelegt. Im Rahmen des Projekts wurden eine repräsentative Bevölkerungsbefragung, eine Befragung Stuttgarter Sportexperten und eine Bestandserhebung aller Sportstätten, Sportanlagen und Sportgelegenheiten sowie Sportanbieter und Sportangebote durchgeführt. Die Daten gingen u. a. in eine erstmalig im Sport angewandte Mehrebenenanalyse ein. Für die beiden Stadtbezirke (Stuttgart-West und Zuffenhausen) wurde modellhaft eine „dialogische Sportentwicklungsplanung“ gestartet, in der zwei Arbeitsgruppen Handlungsempfehlungen für die Sportentwicklung in ihrem jeweiligen Stadtbezirk erarbeitet haben.

Der Gemeinderat hat für die Fortsetzung des Sportentwicklungsprozesses und die Ausdehnung auf die restlichen 21 Stuttgarter Stadtbezirke insgesamt 100.000 € (Haushaltsplan 2008 und 2009 jeweils 50.000 €) zur Verfügung gestellt. Im Rahmen der Klausurtagung des Sportausschusses am 25. und 26.04.2008 wurde die Notwendigkeit für die Fortführung des Sportentwicklungsprozesses bestätigt und die Modalitäten dafür grundsätzlich festgelegt.


2. Ziel

Ø Die Landeshauptstadt Stuttgart soll als sport- und bewegungsfreundliche Stadt erhalten und weiterentwickelt werden.

Ø Es soll ein engmaschiges und qualitativ hochwertiges Versorgungsnetz für Spiel- und Bewegungsaktivitäten aller Bürgerinnen und Bürger auf- bzw. ausgebaut werden.

Ø Ebenso sollen Handlungsleitlinien für die Sportpolitik in Stuttgart gesammelt werden, die in den nächsten Jahren im Rahmen der zukunftsorientierten Stadtentwicklungsplanung von Bedeutung sind.

Ø Bedarfsgerechte und zukunftsorientierte Sportpolitik/ Sportentwicklung aufgrund der gesellschaftlichen (vor allem demographischen) Veränderungen.

Ø In den einzelnen Stadtbezirken/Planungseinheiten sollen „lokale Netzwerke Sport“ initiiert und etabliert werden. Diese sollen die lokalen Strukturen des Sports regelmäßig analysieren, die Akteure bündeln und zu einer innovativen Weiterentwicklung des Sports beitragen.


3. Problemstellung

Es gilt, die aus dem Sportentwicklungsprozess, insbesondere den Befragungen, gewonnenen Ergebnisse in konkrete Handlungsempfehlungen für eine zukunftsorientierte Sport­entwicklung in den jeweiligen Stadtbezirken umzusetzen. Da es nicht praktikabel ist, in jedem der verbleibenden 21 Stadtbezirke ein dialogisches Verfahren durchzuführen, müs­sen effektivere und effizientere Strukturen und Wege gefunden werden.


4. Einteilung in Planungseinheiten

In Anlehnung an die Einteilung des Amtes für Stadtplanung und Stadterneuerung bei der Stadtentwicklung sollen die Stadtbezirke in 8 Planungseinheiten unterteilt werden:

- Stuttgart-Mitte, Stuttgart-Nord, Stuttgart-West, Botnang
- Stuttgart-Ost, Stuttgart-Süd
- Möhringen, Vaihingen
- Birkach, Degerloch, Plieningen und Sillenbuch
- Hedelfingen, Obertürkheim, Untertürkheim, Wangen
- Feuerbach, Weilimdorf
- Stammheim, Zuffenhausen
- Bad Cannstatt, Mühlhausen, Münster

Da der Stadtbezirk Zuffenhausen bereits im Jahr 2007 bearbeitet worden ist, stellt sich die Frage, ob der Stadtbezirk Stammheim einer anderen Planungseinheit zugeschlagen werden soll, um die Gesamtzahl der Planungseinheiten zu verringern (beispielsweise Zuordnung zur Planungseinheit Nr. 6). Da Stuttgart-West ebenfalls bereits bearbeitet worden ist, würden sich folgende 7 Planungseinheiten ergeben:

- Stuttgart-Mitte, Stuttgart-Nord, Botnang
- Stuttgart-Ost, Stuttgart-Süd
- Möhringen, Vaihingen
- Birkach, Degerloch, Plieningen und Sillenbuch
- Hedelfingen, Obertürkheim, Untertürkheim, Wangen
- Feuerbach, Weilimdorf, Stammheim
- Bad Cannstatt, Mühlhausen, Münster

Im Jahr 2008 soll zunächst mit folgenden 4 Planungseinheiten begonnen werden:

- Bad Cannstatt, Mühlhausen, Münster
- Feuerbach, Weilimdorf, Stammheim
- Birkach, Degerloch, Plieningen und Sillenbuch
- Stuttgart-Mitte, Stuttgart-Nord, Botnang

Im Jahr 2009 sollen die verbleibenden 3 Planungseinheiten bearbeitet werden:

- Stuttgart-Ost, Stuttgart-Süd
- Möhringen, Vaihingen
- Hedelfingen, Obertürkheim, Untertürkheim, Wangen

Die genaue Aufteilung der Stadtbezirke in die Planungseinheiten kann ggf. noch modifiziert werden.


Abschluss des Sportentwicklungsprozesses bis Mitte 2009


5. Teilnehmerkreis der Arbeitsgruppen

Bezirksvorsteher, Vereine (Sportkreis), kommerzielle Sportanbieter im Stadtbezirk, diverse städtische Ämter (Amt für Stadtplanung und Stadterneuerung, Garten-, Friedhofs- und Forstamt, bei Bedarf Gesundheitsamt), Sportamt und interessierte ausgewählte Bürgerinnen und Bürger sowie die Betreuungs-Stadträte.


6. Themenfelder in den einzelnen Planungseinheiten

- Auf Grundlage der Ergebnisse der Bevölkerungs- und Expertenbefragung, werden die zu behandelnde Themen für jede einzelne Planungseinheit ermittelt und festgelegt.

- Aufgrund der Daten des Statistischen Amts für das Jahr 2006 und den Hochrechnun­gen bis zum Jahr 2020 ergeben sich insbesondere für die Bereiche Kinder (0 bis 18 Jahre), Senioren (ab 65 Jahren) und Migranten unterschiedliche Situationen in den Stadtbezirken, auf die man entsprechend reagieren muss.

- Bei den Vorbesprechungen mit den entsprechenden Ämtern bzw. mit den Bezirksvorstehern der einzelnen Planungseinheiten werden weitere dringliche Themen bestimmt, welche in den Arbeitsgruppensitzungen behandelt werden sollen. Diese können beispielsweise sein: Auf Grundlage dieser Informationen sollen in den einzelnen Stadtbezirken bzw. Planungs­einheiten konkrete Themen herausgefiltert werden, die in den Arbeitsgruppen behandelt werden und Basis für die konkrete Sportentwicklung in den Planungseinheiten sein sollen. Zielsetzung ist es, die geschaffenen „lokalen Netzwerke Sport“ dauerhaft zu etablieren und für die Sportentwicklung zu nutzen.


7. Organisation und Steuerung des Sportentwicklungsprozesses

Das gemeinsame Projekt mit der Deutschen Sporthochschule Köln ist abgeschlossen. Die Umsetzung der Ergebnisse in den weiteren Stadtbezirken soll weitgehend in städtischer Eigenregie unter Beteiligung der zuständigen Ämter und Stellen erfolgen. Dazu muss beim Sportamt die bestehende befristete Personalstelle (derzeit befristet bis 31.12.2008) bis Mitte 2009 (vorgesehener Abschluss des Projekts) verlängert werden.

Die Gesamt-Organisation und Koordination erfolgt durch das Sportamt Stuttgart. Das beinhaltet folgende Aufgaben:

- Vorbesprechungen/ Abstimmungen mit den beteiligten Ämtern
- Vorbesprechungen/ Abstimmungen mit den Bezirksvorstehern
- Festlegung der konkreten zu behandelnden Themen in jeder Planungseinheit
- Inhaltliche Vorbereitung der Arbeitsgruppensitzungen
- Nachbereitung der Arbeitsgruppensitzungen
- Vorbereitung der Lenkungsgruppensitzungen

Zur Unterstützung des Sportamts bei der Geschäftsabwicklung, Dokumentation und Moderation der AG-Sitzungen wird das Institut für Kooperative Planung und Sportentwicklung Stuttgart (IKPS) beteiligt. Das Institut verfügt über die notwendigen Erfahrungen mit Sportentwicklungsprozessen und ist in Stuttgart ansässig.

Die Gesamtsteuerung und Kontrolle des Prozesses erfolgt durch die bestehende Lenkungsgruppe (Leitung: Frau Dr. Eisenmann, Mitglieder: Sportpolitische Sprecher der Gemeinderatsfraktionen).


8. Finanzen

Der Gemeinderat hat für die Fortsetzung des Sportentwicklungsprozesses 100.000 Euro zur Verfügung gestellt (für das Jahr 2008 und 2009 jeweils 50.000 Euro). Dieser Betrag wird für die allgemeine Geschäftsführung, für die teilweise Finanzierung der befristeten Personalstelle beim Sportamt (70 % bis Mitte 2009) und für die externe Moderation und Begleitung des Sportentwicklungsprozesses durch das IKPS verwendet.


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