Landeshauptstadt Stuttgart
Referat Kultur/Bildung und Sport
Gz: KBS
GRDrs 173/2005
Stuttgart,
06/22/2005



Verlässliche Grundschule - Situationsbericht 2005



Beschlußvorlage
Vorlage an
    zur
SitzungsartSitzungstermin
Schulbeirat
Verwaltungsausschuss
Gemeinderat
Beratung
Beratung
Beschlussfassung
öffentlich
öffentlich
öffentlich
05.07.2005
06.07.2005
07.07.2005



Beschlußantrag:

Vom Bericht über die derzeitige Situation im Schuljahr 2004/05 und dem weiteren bedarfsorientierten Ausbau der ergänzenden Betreuung im Rahmen der Verlässlichen Grundschule zum Schuljahr 2005/06 wird Kenntnis genommen. Anstelle der erwarteten 35 Gruppen wurden letztlich 48 neue Gruppen eingerichtet. Der finanzielle Mehrbedarf wird als Sondereinfluss in den kommenden Haushalten berücksichtigt.

Um eine rechtzeitige Einrichtung zum Schuljahr 2005/06 sicherstellen zu können, wird die Verwaltung ermächtigt, die personellen und sächlichen Voraussetzungen für weitere 21 Gruppen im Rahmen der Verlässlichen Grundschule zu schaffen.

Bei weiterem Gruppenbedarf während des Schuljahres wird die Verwaltung ermächtigt, diese ohne erneuten Gemeinderatsbeschluss einzurichten und das dafür notwendige Personal ohne Blockierung von Planstellen einzustellen. Über derartige Einrichtungen und Personalschaffungen wird im Rahmen der Vorlage zum Schuljahr 2006/07 berichtet.

Der aufgrund der Umfrage geschätzte, voraussichtlich erforderliche Personalbedarf in Höhe von insgesamt 9,49 Stellen wird anerkannt.

8,99 Stellen für Betreuungskräfte (einschließlich Springkräfte)
0,50 Stellen für die Sachbearbeitung in der Innenverwaltung.

Die Verwaltung wird ermächtigt, das Personal - für die zum nächsten Stellenplan zu schaffenden Stellen - bereits baldmöglichst ohne Blockierung von Planstellen im Umfang zur Sicherstellung eines bedarfsorientierten Angebots einzustellen bzw. bestehende Arbeitsverträge zu erhöhen.

Die Finanzverwaltung wird ermächtigt, die notwendigen Finanzmittel für die vorstehenden Maßnahmen überplanmäßig bereitzustellen.


Kurzfassung der Begründung:
Ausführliche Begründung siehe Anlage 1

Aktuelle Situation und Bedarfserhebung zum Schuljahr 2005/06

Die im März durchgeführte Erhebung ergab einen Bedarf von 21 zusätzlichen Gruppen, davon 13 Gruppen im Rahmen der flexiblen Nachmittagsbetreuung, die gesondert gezählt werden. Soweit eine Betreuung nach 16.00 Uhr gewünscht wird, erfolgt die Einrichtung in Absprache mit dem Jugendamt im Blick auf geplante oder bereits vorhandene Hortkapazitäten. Einige der Einrichtungen werden als Übergangslösung bis zur Fertigstellung eines bereits geplanten oder im Bau befindlichen Horts eingerichtet.

Anstelle von bisher rund 4500 Kindern in 277 Gruppen sind künftig rund 4900 Kinder in 298 Gruppen zu betreuen.


Erste Erfahrungen mit der flexiblen Nachmittagsbetreuung
Im letzten Schuljahr wurden in Absprache mit dem Jugendamt 21 Gruppen im Rahmen der flexiblen Nachmittagsbetreuung, zunächst befristet für die Dauer eines Schuljahres möglichst bis zur Einrichtung eines Horts an der Schule, eingerichtet. Die bereits vorhandenen Nachmittagsbetreuungsgruppen sollen in Absprache mit dem Jugendamt um ein Jahr verlängert werden.


Mittagessen im Rahmen der flexiblen Nachmittagsbetreuung
An einigen Schulen ist eine Ausgabe und Organisation des Mittagessens im Rahmen der flexiblen Nachmittagsbetreuung vorgesehen. Wir gehen davon aus, dass dies auf freiwilliger Basis in den Schulen ohne Mehraufwand für die Betreuungskräfte geregelt werden kann.


Einführung des Konzepts “Betreuung aus einer Hand”
Zur Übernahme der Trägerschaft der Betreuung im Rahmen der Verlässlichen Grundschule (bisher Schulverwaltungsamt) zunächst speziell durch das Jugendamt (GRDrs. 1086/2003) wurde eine Arbeitsgruppe (Schulverwaltungsamt, Jugendamt, Staatliches Schulamt) gebildet. Vorgesehen ist, die vereinbarten neuen Zuständigkeiten und Verantwortlichkeiten für die Betreuungskräfte und die Schulleitungen ab dem Schuljahr 2005/06 an der Sommerrainschule und an der GS Kaltental zu erproben. Die Ergebnisse und Erkenntnisse sollen für weitere Horte in den Schulen und bei Übernahme dieser Aufgabe durch freie Träger eine Orientierung darstellen.


Personelle Auswirkungen
Für die Einrichtung von 21 neuen Gruppen sind nach dem Ergebnis der Umfrage bis zu 9,49 Stellen erforderlich. Im Vorgriff zum nächsten Stellenplan wird zum gesamten Personalbedarf eine gesonderte Stellenplanvorlage erstellt.


Finanzielle Auswirkungen

Der finanzielle Nettoaufwand für die Einrichtung von 21 weiteren Gruppen beläuft sich auf rund 238.810 Euro. Die Schaffung von 9,49 Stellen verursacht laufende Kosten in Höhe von rund 415.030 Euro. Für die Grundausstattung entstehen einmalige Ausgaben in Höhe von rund 18.410 Euro. Laufende zusätzliche Sachausgaben fallen in Höhe von rund 8.590 Euro/Jahr an. Die Budgets 2005 und 2006 müssen um diese Beträge aufgestockt werden. An Einnahmen ist mit rd. 59.010 Euro an Elternbeiträgen und mit rd. 108.620 Euro an Landeszuschüssen zu rechnen.


Beteiligte Stellen

Die Referate AK, WFB und SJG haben die Vorlage mitgezeichnet.

Vorliegende Anträge/Anfragen

keine

Erledigte Anträge/Anfragen

keine



Dr. Iris Jana Magdowski

Anlagen

1. Ausführliche Begründung
2. Entwicklung der Betreuung
3. Verteilung der Gruppen auf die Schulbereiche
4. Auswertung der Umfrage (Anteil der Beteiligung)
5. Auswertung der Umfrage (Anteil Bedarf Vor- und Nachmittagsbetreuung)

Anlage 1 zur GRDrs 173/2005


Ausführliche Begründung: 1. Ausgangslage und aktueller Stand Am 24.06.2004 (GRDrs. 246/2004) hat der Gemeinderat vom weiteren Ausbau der Betreuung im Rahmen der Verlässlichen Grundschule Kenntnis genommen und folgende Beschlüsse gefasst:

· im Rahmen der raschen und erfolgreichen Umsetzung der Verlässlichen Grundschule weitere 35 Gruppen einzurichten und die personellen und sächlichen Voraussetzungen für die Einrichtung der Gruppen zu schaffen

· die Ermächtigung während des Schuljahres im Bedarfsfall weitere Gruppen ohne erneuten Gemeinderatsbeschluss einzurichten und das dafür notwendige Personal ohne Blockierung von Planstellen einzustellen bzw. bereits bestehende Arbeitsverträge aufzustocken

· die Ermächtigung, dass ab 4 Gruppen pro Schule in zweiter, speziell für die Betreuung ausgestatteter Raum eingerichtet werden kann, sofern die erforderlichen Massnahmen aus den IZBB-Mitteln gefördert werden und die restliche Finanzierung aus städtischen Komplementärmitteln möglich ist

· die Ermächtigung die notwendigen finanziellen Mittel überplanmäßig bereitzustellen.

Beantragt und genehmigt wurden im Schuljahr 2004/05 weitere 35 Gruppen. Tatsächlich eingerichtet wurden 48 Gruppen, davon 21 Gruppen im Rahmen der flexiblen Nachmittagsbetreuung. Zwei der bereits bestehenden Gruppen mussten während des Schuljahres aufgrund des Rückgangs der Kinderzahlen geschlossen werden. Damit bestehen derzeit an 71 Grund- und 9 Förderschulen insgesamt 277 Gruppen mit rund 4500 Kindern. Die Entwicklung der Betreuung an den einzelnen Schulen ist der Anlage 2 zu entnehmen. Die Verteilung der Betreuungsgruppen im Schuljahr 2004/05 auf die einzelnen Schulbezirke wird in Anlage 3 dargestellt.
2. Bedarfserhebung und Umfrage für das Schuljahr 2005/06 Im März 2005 wurde an allen Schulen bei den Sorgeberechtigten der Erstklässlerkinder und allen Sorgeberechtigten, deren Kinder bereits die Grundschule besuchen, der Bedarf für die ergänzende Betreuung ab dem Schuljahr 2005/06 abgefragt. Die Ergebnisse der Umfrage über die tatsächlich gewünschten Betreuungszeiten sind den Anlagen 4 und 5 zur GRDrs. 173/2005 zu entnehmen. Die Beteiligung der Förderschulen an der Umfrage ist entfallen. In Absprache mit dem Geschäftsführenden Schulleiter der Förderschulen wurde in diesem Jahr an den anderen Förderschulen keine Umfrage gestartet. Sehr wenige Eltern haben ein Interesse an einer Betreuung und erst im Juni/Juli steht fest, welche Kinder weiterhin an der Förderschule bleiben und welche Kinder hinzukommen. Aus diesen Gründen wurde eine Umfrage von Seiten der Schulleitungen als nicht sinnvoll erachtet. Nach Auswertung der Bedarfserhebung stellt sich der Bedarf für das kommende Schuljahr wie folgt dar:

Anstelle von bisher rund 4500 Kindern in 277 Gruppen (inklusive Förderschulen) sind künftig rund 4900 Kinder in 298 Gruppen zu betreuen.

Dies bedeutet die Neueinrichtung von voraussichtlich 21 neuen Gruppen zum Schuljahr 2005/06 an folgenden Grundschulen:

a) zusätzlich 8 neue Gruppen neben den bereits bestehenden Gruppen Franz-Schubert-Schule
GHS Gablenberg
Kirchhaldenschule
GS Neugereut
Reisachschule
Pestalozzischule
Silcherschule
Steinbachschule

b) 13 Nachmittagsbetreuungsgruppen (zunächst befristet bis zum 31.08.06)

GS Gaisburg 1 zusätzliche Gruppe bis 16.15 Uhr
Maria-Montessori-Schule 1 Gruppe verlängert bis 14.30 Uhr
GS Mühlhausen 1 Gruppe bis 16.00 Uhr
Pestalozzischule mit 2 Gruppen bis 16.00 Uhr
Pfaffenwaldschule 1 Gruppe bis 15.00 Uhr
GHS Plieningen 1 Gruppe bis 16.00 Uhr
Raitelsbergschule 1 Gruppe bis 16.30 Uhr
Salzäckerschule 1 zusätzliche Gruppe bis 14.30 Uhr
Silcherschule 1 zusätzliche Gruppe bis 17.00 Uhr
Wilhelmsschule Wangen 1 Gruppe bis 16.00 Uhr
Hattenbühlschule 1 Gruppe bis 16.00 Uhr
Kirchhaldenschule 1 Gruppe bis 16.00 Uhr
3. Erste Erfahrungen mit der flexiblen Nachmittagsbetreuung Im letzten Schuljahr wurden in Absprache mit dem Jugendamt 21 Gruppen im Rahmen der flexiblen Nachmittagsbetreuung, zunächst befristet für die Dauer eines Schuljahres oder bei Betreuung ab 16.00 Uhr bis zur Einrichtung eines Horts an der Schule, eingerichtet. Detaillierte Informationen zum jeweiligen Betreuungsangebot sind unten stehender Tabelle zu entnehmen:

SchuleGruppen-
anzahl
Betreuung
bis...
Mittagstisch
Ameisenbergschule
2
17.00 UhrDas Essen wird von einer Cateringfirma angeliefert.
Bachschule
1
15.00 UhrDie Betreuerinnen bereiten mit den Kindern ein Vesper zu.
Carl-Benz-Schule
1
16.00 UhrDie Betreuerinnen bereiten mit den Kindern einen Imbiss zu.
GHS Gablenberg
1
16.10 UhrDas Mittagessen wird angeliefert.
GS Gaisburg
1
16.15 UhrDas Mittagessen wird angeliefert.
Hohewartschule
2
15.00 UhrDie Betreuerinnen kochen mit den Kindern.
Luginslandschule
2
17.00 UhrDie Kinder essen im Jugendhaus. Das Essen wird angeliefert.
GS Mühlhausen
1
16.00 Uhr2 bis 3-mal in der Woche wird das Essen angeliefert. An den anderen Tagen bereitet die Betreuerin einen Imbiss für die Kinder.
GHS Ostheim
1
16.15 UhrDas Essen wird angeliefert (gleiches Angebot wie an Ameisenbergschule).
Römerschule
2
16.15 UhrEin Teil der Betreuerinnen geht mit den Kindern in eine nahegelegene Kantine zum Essen.
Salzäckerschule
2
14.30 UhrKein Mittagessensangebot.
Silcherschule
1
17.00 UhrDas Mittagessen wird angeliefert.
Vogelsangschule
2
15.00 UhrEine von den Eltern bezahlte Mutter kocht das Mittagessen für die Kinder.
Wilhelm-Hauff-Schule
1
16.00 UhrDie Betreuerinnen vespern mit den Kindern und bereiten einen kleinen Imbiss vor.
Wilhelmsschule
Untertürkheim
1
16.00 UhrDas Mittagessen wird angeliefert.

Generell hat sich im letzten Jahr gezeigt, dass die Nachmittagsbetreuung stark frequentiert wird. Die Nachfrage ist weiterhin steigend. Dies belegt auch eine Studie des Städtetags Baden-Württemberg, aus der hervorgeht, dass die Nachmittagsbetreuung einen Zuwachs von 88,6 % zu verzeichnen hat. Soweit die Betreuungszeit bis max 15.00 bzw. evtl. noch 15.30 Uhr erfolgt, sind die vorgesehenen reduzierten Standards auch noch vertretbar.

Als vorübergehende Lösung bis zur Einrichtung einer Ganztagesbetreuung an den Grundschulen hat sich die über 15.30 Uhr hinausgehende flexible Nachmittagsbetreuung als sehr sinnvoll gezeigt und sollte auch entsprechend weitergeführt werden. Als dauerhafte Einrichtung ist sie jedoch aus Sicht der Verwaltung nicht zu empfehlen, da bei einer Betreuung mit den hier vorgegebenen Rahmenbedingungen nicht der Standard und die Qualität erbracht werden können, wie bei einem Angebot der Jugendhilfe (Hort, Kindertageseinrichtung). Die unterschiedlichen Standards wurden in der GRDrs 246/2004 dargestellt. In diesen Fällen sollte daher schnellstmöglich darauf hingearbeitet werden, dass an den betroffenen Schulen möglichst bald ein Hort in Kooperation mit der Schule eingerichtet und die Übergangslösung abgelöst wird.

In Absprache mit dem Jugendamt werden die oben genannten, bereits eingerichteten Nachmittagsbetreuungsgruppen für die Dauer eines Schuljahres verlängert. Anschließend wird erneut über die Weiterführung der Nachmittagsbetreuungsgruppen beraten und entschieden.


4. Zusammenführung der Betreuungsangebote Verlässliche Grundschule und Hort an einer Schule in eine Zuständigkeit - Konzept “Betreuung aus einer Hand”

Für die Umsetzung der Rahmenkonzeption Kooperation Schule/Hort ist die Übernahme der Trägerschaft der Betreuung im Rahmen der Verlässlichen Grundschule (bisher Schulverwaltungsamt) durch das Jugendamt oder freie Träger (GRDrs. 1086/2003) vorgesehen. In den vergangenen Monaten wurden in einer Arbeitsgruppe (Schulverwaltungsamt, Jugendamt, Staatliches Schulamt) erste Schritte und Verabredungen getroffen, um die hierfür notwendigen Neuabgrenzungen der Zuständigkeiten und Verantwortlichekeiten zwischen Betreuungskräften und Schulleitungen sowie zwischen Jugendamt und Schulverwaltungsamt abzustimmen. Vorgesehen ist, dies ab dem Schuljahr 2005/06 an der Sommerrainschule und an der GS Kaltental, wo jeweils ein Hort in der Schule eingerichtet ist, zu erproben. Die Erfahrungen und Erkenntnisse sollen dann als Grundlage für die weiteren Zusammenführungen von Verlässlicher Grundschule und Hort in den Schulen beim Jugendamt oder analog durch freie Träger genutzt werden.


5. Personelle Auswirkungen

Bei den neu einzustellenden Betreuungskräften wird durch die Ausdehnung des Zeitkorridors auf 6 Stunden/Woche ein arbeitsvertraglicher Beschäftigungsumfang von 15 Stunden/Woche angenommen. Dazu kommt für Springkräfte ein Zuschlag von 10%. Danach errechnet sich für die Einrichtung von 21 Gruppen folgender maximaler Stellenmehrbedarf (Brutto):
Betreuungskräfte ( für 21 neue Gruppen)
8,19 Stellen
Springkräfte
0,80 Stellen
=
8,99 Stellen
SachbearbeiterInnen in der Innenverwaltung
0,50 Stellen
Summe
9,49 Stellen


Stellenmehrbedarf in der Innenverwaltung

Durch die Einrichtung von 48 Betreuungsgruppen im Schuljahr 2004/05 (es wurden ursprünglich nur 35 Gruppen erwartet) entstand für die Sachbearbeiter/-innen im Bereich Verlässliche Grundschule ein erheblicher Mehraufwand. Es wurden ca. 500 zusätzliche Kinder betreut.

Dies hatte zur Folge, dass zusätzliches Personal für weitere 48 Gruppen einzustellen und zu betreuen war, weitere 500 Neuanmeldungen, ca. 2500 Vertragänderungen und ca. 500 Abmeldungen zusätzlich zu bearbeiten waren. Hinzu kommen die zusätzlichen Zuschussanträge beim Land, die Abrechnung des Bastelgeldes, des Erstausstattungsgeldes und der Mittel für Büromaterial für die Betreuungsgruppen. Die Aufgaben mussten zusätzlich im Schuljahr 2004/05 bewältigt werden, was zu erheblichen Verzögerungen bei der jeweiligen Umsetzung geführt hat. Verschärft wird die Situation dadurch, dass ab dem Schuljahr 2005/06 mindestens weitere 21 Betreuungsgruppen mit wiederum rd. 400 Kindern hinzukommen und sich der Verwaltungsaufwand somit noch weiter erhöht. Aufgrund der Erfahrungen der letzten Jahre ist damit zu rechnen, dass während des Schuljahres noch weitere Betreuungsgruppen eingerichtet werden müssen.

Für die Sachbearbeitung “Verlässliche Grundschule” wurde zum Schuljahr 2004/05 keine Schaffung von zusätzlichen Stellen für die Innenverwaltung beantragt. Man hatte gehofft, die beantragten 35 Gruppen zusätzlich ohne Stellenschaffungen bewältigen zu können, hatte aber nicht mit so vielen neuen Gruppen gerechnet, was die Bearbeitung doch zeitlich sehr verzögert hat. Die mindestens 21 weiteren Gruppen zum Schuljahr 2005/06 und die Erfahrungen im Schuljahr 2004/05 haben gezeigt, dass die Schaffung einer weiteren halben Stelle für die Innenverwaltung im Bereich Verlässliche Grundschule aufgrund des erheblich höheren Mehraufwands nun jedoch dringend notwendig ist. Bei einer Ablehnung würde sich der Service zum Betreuungsangebot “Verlässliche Grundschule” weiter erheblich verschlechtern. Bereits jetzt gibt es beim Anmelde-, Abmeldeverfahren und beim Entgelteinzug unzumutbare zeitliche Verzögerungen. Auch können neue Gruppen nicht zeitnah eingerichtet werden. Dies führt zu großem Unmut bei den Sorgeberechtigten und in Folge zu einem Imageverlust für eine familien- und kinderfreundliche Stadt Stuttgart.

Der Gemeinderat hat zuletzt am 23.06.04 im Verwaltungsausschuss deutlich zum Ausdruck gebracht (Weiterführung der Generalermächtigung von weiteren Betreuungsgruppen und weiterem Personal auch während des Schuljahres ohne erneuten GR-Beschluss), dass die Betreuung im Rahmen der Verlässlichen Grundschule auch weiterhin flächendeckend, bedarfsorientiert ausgebaut werden soll.
6. Finanzielle Auswirkungen

6.1 Mehrausgaben für die im Schuljahr 2004/05 zusätzlich eingerichteten Gruppen

Genehmigt und vom Gemeinderat beschlossen wurde für das letzte Schuljahr die Einrichtung von 35 Gruppen. Tatsächlich eingerichtet wurden jedoch 48 zusätzliche Gruppen. Hieraus ergeben sich folgende Mehrausgaben:

Erstausstattungs-geld
Beantragt
Tatsächlich
Differenz
20x2301=
46.020,00
26x2301=
59.826,00
13.806,00
(ohne Nachmittags-
gruppen)
Bastelgeld
Beantragt
Tatsächlich
Differenz
35x307=
10.745,00
48x307=
14.736,00
3.991,00
Büromaterial
Beantragt
Tatsächlich
Differenz
35x102=
3.570,00
48x102=
4.896,00
1.326,00
Personal
Beantragt
Tatsächlich
Differenz
15,02 Stellen=
632.342,00
15,69 Stellen
660.549,00
28.207,00
Gesamtsumme
47.330,00

Die zusätzlich benötigten Mittel werden – soweit erforderlich – im Jahr 2005 von der Stadtkämmerei überplanmäßig bereitgestellt und ab 2006 in den Haushaltsplan aufgenommen.


6.2 Voraussichtliche finanzielle Folgelasten für die Einrichtung von 21 neuen Gruppen ab dem Schuljahr 2005/06

6.2.1 Anteilige Kosten für zusätzliches Personal

Die Schaffung von 8,99 Stellen für Betreuungskräfte (für die 21 neu einzurichtenden Gruppen und die Springkräfte) in Vergütungsgruppe VI b BAT(mit max. 15 Stunden/Woche Beschäftigungsumfang) verursacht Kosten in Höhe von 378.479 Euro/Jahr. Dazu kommen die Kosten für den zusätzlichen Personalbedarf in der Innenverwaltung von 0,5 Stellen in BesGr. A10 bzw. Ver.Gr. IVb BAT in Höhe von 36.550 Euro/Jahr.


6.2.2 Anteilige Kosten für Sachausgaben im Doppelhaushalt 2005/2006

Der Gesamtaufwand für die Grundausstattung (einmalige Leistung pro Gruppe von 2.301 Euro) bei 8 neu einzurichtenden Gruppen (ohne Nachmittagsbetreuung) beläuft sich auf 18.408 Euro bei Finanzposition 1.2910.5200 - Beschaffung geringwertiger Wirtschaftsgüter. Die für die Grundausstattung nötigen Gelder müssen den Gruppen zu Beginn des Schuljahres 2005/06 bereitgestellt werden, was eine überplanmäßige Bereitstellung des Gesamtaufwands noch im Jahre 2005 bedeutet. Des weiteren fallen für die 21 einzurichtenden Gruppen zusätzliche Sachausgaben für den laufenden Betrieb (307 Euro/Gruppe Lehrmittel und 102 Euro/Gruppe Bürobedarf) von voraussichtlich 8.589 Euro bei Finanzposition 1.2910.5910 jährlich an. Das Budget des Schulverwaltungsamtes ist deshalb ab 2005 entsprechend zu erhöhen.


6.2.3 Zu erwartende Entgelteinnahmen und Landeszuschüsse

Bei der Einrichtung von 21 neuen Gruppen sind Entgelteinnahmen in Höhe von rund 59.010 Euro (55 Cent pro Betreuungsstunde) und Landeszuschüsse in Höhe von rund 108.620 Euro (für die Vormittagsgruppen beträgt der Zuschuss 458,12 Euro/Stunde/Jahr x 15 Stunden, für die Nachmittagsbetreuung beträgt der Zuschuss 275,08 Euro/Stunde/Jahr x 15 Stunden).


6.2.4 Nettoaufwand für die Einrichtung der 21 zusätzlichen Gruppen

An jährlichen Folgekosten ist bei der Schaffung von 21 weiteren gruppen somit mit rund 238.810 Euro zu rechnen (laufende Ausgaben abzüglich laufende Einnahmen).


6.3 Auswirkungen der veränderten Zuschussbewilligung durch das Oberschulamt

Bislang bewilltigte das Oberschulamt auch eine mehrfache Förderung von Gruppen, d.h. es wurden nicht nur die Personalkosten pro Gruppe gefördert, sondern es konnten pro Betreuungskraft mehrere Gruppen geltend gemacht werden, sog. Zeitgruppen (eine Betreuerin bietet verschiedene Gruppen an mit z.B. 5 Stunden, 10 Stunden und 15 Stunden Betreuung). Ab dem Schuljahr 2004/05 werden nur noch die Personalkosten gefördert, d.h. anstelle von z.B. drei Gruppen pro Betreuerin wird nur noch die mit der höchsten Stundenzahl gefördert. Dies wirkt sich auf die Gesamtsumme der Zuschüsse aus. Anstelle von rund 1,6 Mio. Euro erhielt die Stadt Stuttgart für das vergangene Schuljahr lediglich 1,4 Mio. Euro. Diese Differenz kann künftig ggf. dadurch ausgeglichen werden, wenn ab dem Schuljahr 2006/07 die Entgelte für die Betreuung um rund 9,1 % auf 60 Cent/Betreuungsstunde erhöht werden.