Landeshauptstadt Stuttgart
Referat Kultur/Bildung und Sport
Gz: KBS
GRDrs 1146/2009
Stuttgart,
11/04/2009



Haushalt 2010/2011

Unterlage für die 1. Lesung des Verwaltungsausschuss zur öffentlichen Behandlung am 11.11.2009



„Bonuscard Kultur/Kulturrabatt“, „Kultur für alle“ statt „Kultur im Rathaus“ THH 4102811 Kulturförderung

Beantwortung / Stellungnahme

Das Projekt „Bonuscard + Kultur“ ist gerade in Zeiten einer Wirtschaftskrise besonders notwendig und förderungswürdig, weil damit ein niederschwelliger und kostenloser Zugang zu Kunst und Kultur für Personen ermöglicht wird, die Inhaber der städtischen Bonuscard sind. Ein dazu gebildeter Runder Tisch der Bürgerstiftung „Kultur für alle“ bzw. die von ihr eingesetzte Arbeitsgruppe hat ein Konzept erarbeitet, wonach die Stadt den im Finanzierungsplan 2010-2012 ausgewiesenen Fehlbetrag von jeweils 15.000 Euro als Anschubfinanzierung decken soll. Danach soll der zu gründende gemeinnützige Verein „Kultur für alle Stuttgart e. V.“ seine Ausgaben selber tragen.

Ein anderes seit vielen Jahren gut eingeführtes Angebot sind die verschiedenen Veranstaltungen der Reihe „Kultur im Rathaus“. Diese sind ein gutes Beispiel einer typischen Win-win-Situation: Das Rathaus wird belebt und durch Kunst in den Fluren sowie insbesondere Vorträge vorwiegend im Großen Sitzungssaal als „Haus für den Bürger“ geöffnet und gestaltet. Stuttgart war hier für viele andere Städte ein frühes Vorbild. Diese Aktivitäten haben wesentlich dazu beigetragen, die Schwellenangst vor einer Behörde zu nehmen und in ein positives Bild zu wandeln.

Hinzu kommt die dabei von jeher gepflegte Kooperation mit Stuttgarter Einrichtungen und Vereinen. Als Beispiele seien die Stuttgarter Hochschulen bzw. Forschungseinrichtungen (z. B. das Historische Institut der Universität Stuttgart) für die beiden gut besuchten wissenschaftlichen Vortragsreihen sowie die Künstler/innen-Verbände, die Kunststiftung Baden-Württemberg und die Staatliche Akademie der Bildenden Künste für die Kunstausstellungen („Kunst im Rathaus“) genannt. Wichtig ist auch der Aspekt, dass all diese Veranstaltungen kostenlos zugänglich sind, was gewiss zu ihrem Erfolg beigetragen hat.

So erscheint die im Antrag 390/2009 vorgeschlagene Gegenfinanzierung, die die mit vergleichsweise geringen Mitteln betriebene Reihe „Kultur im Rathaus“ in Frage stellt, nur schwer verständlich. Letztlich würde ein Aushängeschild der Stadt beeinträchtigt, das nicht zuletzt für die Zielgruppe der „Bonuscard + Kultur“ ein wichtiges – weil kostenlos zugängliches – Angebot darstellt.

Dabei wäre zu berücksichtigen, dass für die Reihe „Geschichte im Rathaus“ lediglich Mittel von 3.800 Euro und für „Wissenschaft im Rathaus“ von 3.500 Euro - mit je zwei Vorträgen im Jahr - zur Verfügung stehen. Das Haupt- und Personalamt stellt für „Kunst im Rathaus“ max. 3.000 Euro im Jahr aus seinem Budget bereit. Ausgaben für das Catering trug bisher die Stabsabteilung Protokoll, Empfänge und Ehrungen. Diese betrugen - jeweils abhängig von der Besucherzahl - bei den Vorträgen etwa 800 Euro pro Jahr und für „Kunst im Rathaus“ jährlich etwa 1.500 Euro.

Des Weiteren verweisen wir auf die HH-Vorlage 1134/2009.



Vorliegende Anträge/Anfragen

keine

390/2009 B90/G
458/2009 SPD Ziff. 2 b) i. V. m.
467/2009 SPD Ziff. 3





Dr. Susanne Eisenmann



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