Landeshauptstadt Stuttgart
Oberbürgermeister
Gz: Gz: OB 0032 - 11
GRDrs 882/2007
Stuttgart,
11/19/2007


Stuttgarter Projekt "Verständigung und Versöhnung mit osteuropäischen Partnerstädten" - Abschlussbericht über die Umsetzung in Samara



Mitteilungsvorlage


Vorlage anzurSitzungsartSitzungstermin
VerwaltungsausschussKenntnisnahmeöffentlich05.12.2007

Bericht:


Mit dieser Vorlage wird über den erfolgreichen Abschluss des gemeinsamen Projekts „Verständigung und Versöhnung mit osteuropäischen Partnerstädten“ mit der Stadt Samara berichtet.

Am 10. Mai 2001 hatte der Gemeinderat den osteuropäischen Partnerstädten Lodz, Brünn und Samara für Projekte im Senioren- und Sozialbereich je rund 256.000 EUR (damals = 500.000 DM) zur Verfügung gestellt (GRDrs 436/2001). Damit sollte ein vom Engagement des Bundes unabhängiger Beitrag der Landeshauptstadt Stuttgart zur Entschädigung ehemaliger Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter geleistet und ein dauerhaftes bzw. nachhaltiges Symbol der Partnerschaft geschaffen werden.

Auf dieser Grundlage erhielt die Bürgermeisterin für Soziales, Jugend und Gesundheit, Gabriele Müller-Trimbusch, von Herrn Oberbürgermeister Dr. Schuster als Projektleiterin den Auftrag, das Stuttgarter Projekt „Verständigung und Versöhnung mit osteuropäischen Partnerstädten“ gemeinsam mit den drei Partnerstädten zu verwirklichen.

Die Partnerstadt Samara hatte mehrere Projekte vorgeschlagen, die anlässlich eines Delegationsbesuches vorgestellt wurden. Diese wurden von den Vertretern der Stadt Samara gemeinsam mit den Vertretern der Stuttgarter Delegation diskutiert und bewertet. Im Anschluss daran wurden die Vorschläge in der Partnerstadt Samara fachlich präzisiert und dem Gemeinderat zur Umsetzung vorgeschlagen. Im Einzelnen handelte es sich dabei um die Einrichtung eines Mehrgenerationenhauses als Zentrum für soziale Betreuung und Begegnungen, die Sicherung des Weiterbetriebs eines Veteranenhauses und die Ausbildung und Weiterbildung für die Seniorenarbeit.

Der Stuttgarter Gemeinderat ist dieser Projektempfehlung gefolgt und hat in der Sitzung vom 18.12.2002 (GRDrs 1100/2002) die bereitgestellten Mittel in Höhe von 255.646 EUR für die Stadt Samara freigegeben.

Die Einweihung des Generationentreffs in Samara wurde im Rahmen der Reise einer Delegation des Stuttgarter Gemeinderats durch Herrn Oberbürgermeister Dr. Schuster und dem Ersten Bürgermeister Nikolai Kolesnikow im Oktober 2003 vorgenommen.

In dem neuen Generationentreff sind eine Begegnungsstätte, Kurzzeitpflege, Dienstleistungen für Senioren sowie soziale Dienste und Beratungsstellen unter einem Dach vereint. Die Ziele und Aufgaben dieses Zentrums orientieren sich grundsätzlich an der Unterstützung und Entwicklung der kreativen Fähigkeiten der Senioren und Kinder; dabei sollen soziale, geistige und ethische Erfahrungen, Familien- und Volkstraditionen von der älteren Generation an Jugendliche weiter gegeben werden.

Den Generationentreff besuchen derzeit durchschnittlich 540 Kinder und Jugendliche sowie 400 Rentner im Monat.

Als gemeinsame Angebote für Kinder und Senioren gibt es:
· Sport- und Gesundheitsförderung
· Musische Erziehung
· Haushaltsakademie
· Bekleidungsdesign
· Fitness

Ausschließlich für Senioren wird angeboten:
· Folkloregruppe „Prjaliza“
· Klub Handwerk
· Klub der Sozial- und Psychologieanpassung „Harmonie“
· Musikstube „Gute Stimmung“

Ausschließlich für Kinder werden Schauspielworkshops für Jugendliche von 12 – 17 Jahren, Sozialanpassung der Jugendlichen von 12 – 14 Jahren sowie Managementgrundlagen von 14 – 15 Jahren angeboten. Die aktuellste Entwicklung ist eine Zusammenarbeit mit dem regionalen „Zentrum der deutschen Kultur“. Zusammen mit Pädagogen soll die Nationalkultur der Wolgadeutschen besser bekannt gemacht werden und es gibt Angebote um die deutsche Sprache zu lernen.

Außerdem gibt es ein gemeinsames Cafe und eine gemeinsame Bibliothek.

Im letzten Jahr sind zahlreiche Veranstaltungen mit weit über 2 000 Teilnehmern mit kulturellen, Unterhaltungs- und pädagogischen Programmen durchgeführt worden.

Fazit:

Das Projekt „Verständigung und Versöhnung mit osteuropäischen Partnerstädten“ wurde in der Partnerstadt Samara mit großem Erfolg umgesetzt. Die Repräsentanten der Stadt Samara haben stets deutlich gemacht, dass sowohl die Stadt als auch die von den betreffenden Einrichtungen profitierenden Senioren und Kinder die Zuwendung der Landeshauptstadt Stuttgart mit großem Dank entgegennehmen. Die Stadt Samara bedankt sich ausdrücklich für die Unterstützung der Stadt Stuttgart und das entgegengebrachte Verständnis.

Davon konnte sich auch eine Delegation der Stadt Stuttgart unter der Leitung des Fraktionsvorsitzenden der CDU Gemeinderatsfraktion Herr Reinhold Uhl überzeugen, die im Juni 2007 u.a. den Generationentreff in der Partnerstadt Samara besuchten und von Herrn Oberbürgermeister Viktor Tarchow empfangen wurden. Dabei wurde übereinstimmend festgestellt, dass die sehr gute und erfolgreiche Kooperation aller Beteiligten aus Samara und Stuttgart im Rahmen dieses Projekts die vertrauensvolle Partnerschaft der beiden Städte weiter gestärkt hat.

Beteiligte Stellen








Dr. Wolfgang Schuster




Anlage 1 Abschlussbericht über die Ausführung des Projekts "Verständigung und Versöhnung mit den Partnerstädten in Mittel- und Osteuropa" der Stadt Samara



File Attachment Icon
Vorlage8822007.pdf