Landeshauptstadt Stuttgart
Referat Allgemeine Verwaltung und Krankenhäuser
Gz: AK
GRDrs 644/2003
Stuttgart,
07/04/2003



Haushaltssicherungskonzept 2002
Strukturelle Maßnahmen der Verwaltungsreform zur Konsolidierung des Stadthaushalts und Maßnahme III. Nr. 12
- Sachstand E-Government und (interne) elektronische Geschäftsprozesse (Workflow), E-Procurement, Optimierung Bauverwaltung sowie Immobilienmanagement und weiteres Vorgehen




Beschlußvorlage
Vorlage an
    zur
SitzungsartSitzungstermin
Reform- und Strukturausschuß
Verwaltungsausschuß
Beratung
Beschlußfassung
nichtöffentlich
öffentlich
16.07.2003
23.07.2003



Beschlußantrag:
  1. Vom Sachstandsbericht der Verwaltung und vom weiteren Vorgehen wird zustimmend Kenntnis genommen.
  2. Die Verwaltung wird beauftragt, über das weitere Vorgehen und die erzielten Ergebnisse laufend zu berichten.
  3. Die Verwaltung wird beauftragt, bis Ende des Jahres einen E-Government-Maßnahmenkatalog 2004/2005 zur Beschlussfassung vorzulegen.
  4. Für die Umsetzung von E-Government-Maßnahmen wird ein langfristiges Einsparziel von 12 Mio. Euro pro Jahr vorgegeben.
  5. Die Finanzierung der IT-Maßnahmen erfolgt über den IuK-Maßnahmenplan. Die darin enthaltenen Projekte für 2004/2005 werden nach Vorlage des E-Government-Maßnahmeplans neu priorisiert und dem Gemeinderat vorgelegt.


Begründung:


Zusammenfassung

1. E-Government eröffnet durch die heutigen Möglichkeiten der Informationstechnik neue Chancen zur Verwaltungsmodernisierung. Angestoßen durch die Internettechnologie werden Verwaltungssysteme und -prozesse in Richtung Bürgerinnen und Bürger, Unternehmen und Lieferanten sowie anderer Verwaltungen geöffnet. Dies ermöglicht vernetzte und redundanzfreie Dienstleistungsprozesse sowie die interne Prozessoptimierung. Das sich daraus ergebende Effizienzpotenzial soll anhand konkreter Maßnahmen ermittelt und so ein wesentlicher und nachhaltiger Beitrag zur Haushaltskonsolidierung geleistet werden.

Die dafür erforderlichen IT-Investitionen sind durch entsprechende Priorisierungen aus dem IuK-Maßnahmenplan zu finanzieren. Voraussetzung ist die Koordination/ Abstimmung der Maßnahmen auf der Grundlage einer Stuttgarter E-Government-Strategie, die bis Ende des Jahres erarbeitet werden soll.

Bereits heute sind erste E-Government-Anwendungen wirtschaftlich in der Produktion. Die Verwaltung hält angesichts der Erfahrungen in der Privatwirtschaft bei konsequenter Umsetzung von E-Government (elektronische Geschäftsprozesse) ein langfristiges Finanzziel von 12 Mio. Euro für realistisch, das dadurch erreicht werden kann, dass die Budgets der relevanten Bereiche in den nächsten Jahren entsprechend gekürzt bzw. Einnahmen erhöht werden. Seitens des Haupt- und Personalamts wird dies durch organisatorische Hilfestellung (Prozessoptimierung), Personalentwicklungsmaßnahmen und technische (EDV) Unterstützung begleitet.

E-Government ist Führungsaufgabe. Zur Sicherstellung des Erfolges müssen Verwaltungsspitze und Politik ihre Rolle als Treiber und Promotoren wahrnehmen. Nur dann können die Potenziale von E-Government zur Verwaltungsmodernisierung nutzbar gemacht und auch die möglichen Rationalisierungen in der Verwaltung realisiert werden.

2. Ein Bestandteil von E-Government ist E-Procurement. Dazu wurde ein Projekt mit externer Unterstützung gestartet, das bis Frühjahr 2004 einen Vorschlag zum weiteren Vorgehen und eine Konkretisierung der Einsparpotenziale bringen wird. Über das Projekt hinaus kann durch ein konsequentes Vertragsmanagement einzelner großer Sachkostenblöcke (Teil eines Sachkostenmanagements) eine deutliche Entlastung des Haushalts erwartet werden. Das laufende Projekt wird diesbezüglich wichtige Impulse und Hinweise zu Optimierungsansätzen geben.

3. Weitere große Potenziale werden in der Organisation der Bauverwaltung gesehen. Dazu läuft derzeit eine Voruntersuchung, die klären soll, ob und in welchen Bereichen durch konsequente Konzentration auf Bauherrenaufgaben konkrete Einsparpotenziale bestehen. Die Ergebnisse werden nach der Sommerpause vorgelegt.

4. Beim Immobilienmanagement können durch die organisatorische Bündelung der mit dem Immobilienmanagement in Verbindung stehenden Aktivitäten Synergie- effekte erzielt, eine Transparenz des Mitteleinsatzes und eine höhere Wirtschaftlich- keit sowie eine optimierte Flächennutzung erreicht werden. Durch eine Zusammen- fassung und Spezialisierung der derzeit zersplittert wahrgenommenen Fachaufga- ben können erhebliche Einspareffekte im Personalkostenbereich erzielt werden. Zu dem Thema wird nach der Sommerpause ein Sachstandsbericht im Sinne einer Vorstudie für ein mögliches neues Projekt zur Neustrukturierung des Immobilienma- nagements vorgelegt werden mit dem Ziel einer schrittweisen Zentralisierung aller Aufgaben des Immobilienmanagements.


Auftragslage

Mit Beschluss des Gemeinderats vom 05.12.02 (HSK 2002 – GRDrs. 999/2002) wurde die Verwaltung beauftragt, die in Ziffer 6 der Begründung dargelegten weiteren Maßnahmepunkte (strukturelle Maßnahmen der Verwaltungsreform) bis zum 30.06.2003 zu konkretisieren. Durch eine Organisationsuntersuchung der Bauverwaltung sollte der Punkt III Nr. 12 ebenfalls bis 30.06.03 weiter konkretisiert werden.

Gleichzeitig wurde eine flächendeckende Aufgabenkritik beschlossen. Die Themenfelder der Verwaltungsreform (vgl. Papier Referat A vom Mai 2002) sind ebenfalls – komplexe und längerfristige – aufgabenkritische Ansätze, die sich im Gegensatz zum Vorgehen bei der “Flächendeckenden Aufgabenkritik” (GRDrs. Nr. 647/2003) nicht auf einzelne Maßnahmen beziehen. Hier sind in allen Fällen Projekte notwendig, soweit nicht schon beschlossen (z.B. E-Procurement – GRDrs. Nr. 636/2003, Voruntersuchung Bauverwaltung – GRDrs. Nr. 288/2003). Denkbare Ergebnisse können daher zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht endgültig finanziell und stellenmäßig beziffert werden. Dennoch erwartet die Verwaltung klare Effizienz- und Effektivitätspotenziale – wobei insbesondere beim Thema E-Government (incl. E-Procurement) wie auch bei elektronischen Geschäftsprozessen (Worklfow) erhebliche Investitionen notwendig sein werden.

Nachfolgend wurde insbesondere das Themenfeld 1 “E-Government und Workflow” weiter konkretisiert – die Themen
2 “E-Procurement/Einkaufsoptimierung” sowie
3 “Neuorganisation der Bauverwaltung/Konzentration auf Bauherrenaufgaben” werden derzeit in Projekten mit externer Unterstützung bearbeitet, das Thema
4 “Immobilienmanagement” soll durch eine Gemeinderatsvorlage nach der Sommerpause konkretisiert werden. Daran anschließend soll durch ein internes Vorprojekt vor einer Ausschreibung einer externen Begleitung ein Grobkonzept erstellt werden, in dem Prioritäten und Stufen für ein extern begleitetes Projekt festgelegt werden.
Diese Themen sind daher weniger ausführlich dargestellt, weil konkrete Ergebnisse durch die Projekte erwartet werden und die in diesem Zusammenhang jeweils gesondert dem Gemeinderat präsentiert und zur Beschlussfassung vorgelegt werden.


1. E-Government und elektronische Geschäftsprozesse (Workflow)

1.1 Begriffserklärung

1.2 Nutzenpotenziale
1.3 Rahmenbedingungen 1.4 Inhalte und Umfang

1.4.1 Prozessoptimierung / Workflow (back office) 1.4.2 Online-Dienstleistungen (front office) 1.4.3 Informations- und Wissensmanagement
1.4.4 E-Procurement 1.4.5 Multi-Channel-Zugang 1.4.6 Infrastrukturmaßnahmen 1.5 Vorgehen

1.6 Schwerpunkte 1.7 Ressourcenbedarf und notwendige Investitionen
1.8 Darstellung der Wirtschaftlichkeitspotenziale


Beteiligte Stellen



Vorliegende Anträge/Anfragen

283/2001





Klaus-Peter Murawski
Dr. Klaus Lang


Anlagen

Die Anlagen sind nicht Teil der gedruckten Version der Vorlage, sondern nur als Dateianhang im KSD verfügbar.

Anlage 1 Wirtschaflticher Nutzen von E-Government-Anwendungen
Anlage 2 Beispiele für interne Workflowanwendungen
Anlage 3 Erläuterungen zum Ablaufplan: “Korrekturmeldung IST-Ablauf”
Anlage 4 Erläuterungen zum Ablaufplan: “Korrekturmeldung SOLL-Ablauf”
Anlage 5 Erläuterungen zum Sollablauf "Krankmeldung"
Anlagen 6 -8 Erläuterungen zum Ablauf "Urlaubsantrag" (Ist und Soll)
Anlage 9 Effizienzsteigerung durch Prozessoptimierung und elektronische Arbeitsabläufe am Beispiel "Entschließungen"