Landeshauptstadt Stuttgart
Finanz- und Beteiligungsreferat
Gz: F
GRDrs 347/2003
Stuttgart,
05/05/2003



Gesellschafterversammlung der Film- und Medienfestival GmbH - Jahresabschluss 2002



Beschlußvorlage
Vorlage an
    zur
SitzungsartSitzungstermin
VerwaltungsausschußBeschlußfassungöffentlich21.05.2003



Beschlußantrag:


Begründung:


Im Geschäftsjahr 2002 ergab sich ein Jahresüberschuss i.H.v. 44.475 EUR. Unter Berücksichtigung des Verlustvortrages aus dem Vorjahr i.H.v. 42.565 EUR ergibt sich ein Bilanzgewinn i.H.v. 1.910 EUR. Dem Jahresabschlusses 2002 wurde vom Wirtschaftsprüfer der uneingeschränkte Bestätigungsvermerk erteilt.

Beteiligte Stellen

Das Referat KBS hat die Vorlage mitgezeichnet.




Dr. Klaus Lang

Anlagen

Anlage 1: Ausführliche Begründung
Anlage 2: Bilanz 2002
Anlage 3: GuV 2002
Anlage 4: Anhang 2002
Anlage 5: Anlagespiegel
Anlage 6: Lagebericht
Anlage 1 zur GRDrs. 347/2003

Ausführliche Begründung

Aus den Gewinn- und Verlustrechnungen der beiden letzten Geschäftsjahre ergibt sich nach Zusammenfassungen und Verrechnungen, die nach betriebswirtschaftlichen Gesichtspunkten vorgenommen wurden, die nachfolgende Ertragsübersicht:
2002
2001
Veränderung
TEUR
TEUR
TEUR
Umsatzerlöse
206
322
-116
Zuschüsse
922
967
-45
Gesamtleistung
1.128
1.289
-161
Personalaufwand
338
370
-32
Abschreibungen
10
11
-1
Sonstiger Betriebsaufwand
745
904
-159
- übrige betriebliche Erträge
8
0
8
Betrieblicher Aufwand
1.085
1.285
-200
Betriebsergebnis
43
4
39
Finanzergebnis
2
2
0
Ergebnis vor Ertragsteuern
45
6
39
Ertragsteuern
1
0
1
Jahresergebnis
44
6
38

Die Veränderungen der Ertragslage resultieren im Wesentlichen aus der Unterschiedlichkeit der Veranstaltungen. Im Geschäftsjahr 2002 fand das 11. Internationale Trickfilm-Festival Stuttgart statt, das im Wechsel mit dem Filmfest Stuttgart Ludwigsburg alle zwei Jahre abgehalten wird. Das Gesamtergebnis des Trickfilm-Festivals Stuttgart beläuft sich auf 26,1 TEUR.

Der Rückgang der Umsatzerlöse ist v.a. auf die um 163 TEUR geringeren Erträge aus Sponsoring zurückzuführen. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen sanken um 200 TEUR, da besonders bei der Durchführung der Festivals Einsparungen bei den Kosten für Filme (TEUR 65), für Technik (TEUR 35), der Organisation vor Ort (TEUR 14) und der Preisgelder (TEUR 23) erreicht wurden.

Außerdem veranstaltete die Film- und Medienfestival GmbH im Mai 2002 die fmx/02, die mit einem Verlust i.H.v. 16,1 TEUR abschloss. Die fmx wird von der Gesellschaft als Projekt durchgeführt, das weitgehend durch Zuschüsse der MFG Medien- und Filmgesellschaft Baden-Württemberg mbH und vom Wirtschaftsministerium finanziert wird. Für die fmx/04 ist die Finanzierung jedoch noch nicht gesichert, da die Anschubfinanzierung des Wirtschaftsministeriums ausgelaufen ist und die jährlichen Zuschüsse der MFG Medien- und Filmgesellschaft Baden-Württemberg mbH gekündigt wurden. Das Staatsministerium hat aber Finanzmittel in Aussicht gestellt bzw. wird sich um entsprechende Mittel im Haushalt 2004 bemühen.

Die Gesellschaft erhält jährliche Gesellschafterzuschüsse i.H.v. 537 TEUR. Auf die LHS entfällt davon ein Anteil in Höhe von 153 TEUR. Somit ist die Gesellschaft stark von den Gesellschafter- und anderen Zuschüssen abhängig.

Zum Geschäftsverlauf im Einzelnen sowie zu den Risiken der zukünftigen Entwicklung wird auf den Jahresabschluss 2002 und den Lagebericht (Anlagen) verwiesen.

Personelle Veränderungen:

Der Künstlerische Geschäftsführer, Herr Professor Albrecht Ade, hat den Aufsichtsrat um Auflösung seines Vertrages zum 31.03.2003 gebeten. Der Aufsichtsrat hat dem Wunsch stattgegeben und für die Zeit vom 01.04.2003 bis zum 31.12.2003 Frau Gabriele Röthemeyer als Künstlerische Geschäftsführerin bestellt. Für die Nachfolge wurde vom Aufsichtsrat eine Findungskommission eingesetzt.




Anlage 4 zur GRDrs. 347/2003



Anlage 6 zur GRDrs. 347/2003

Film- und Medienfestival GmbH, Stuttgart
Lagebericht für das Geschäftsjahr 2002

A. Allgemeine Geschäftsentwicklung

I. Kapitalerhöhung

Die in der Gesellschafterversammlung vom 23.4.2002 bzw. 22.5.2002 beschlossene Erhöhung des Eigenkapitals durch Bildung einer Kapitalrücklage i. H. v. 50.000 Euro wurde planmäßig durchgeführt. Alle Gesellschafter zahlten zwischen dem 13.6.2002 und dem 5.7.2002 ihre an-teiligen Beträge. Die Kapitalrücklage von 50.000 Euro ist beschlusskonform als Festgeld ab 1.8.2002 bei der Landesbank Baden-Württemberg angelegt, genauso wie das Stammkapital i. H. v. 25.000 Euro. Die Summe aus Stammkapital und Kapitalrücklage beträgt somit 75.000 Euro.

II. Festivals

Im Jahr 2002 wurden folgende Veranstaltungen durchgeführt:

· 11. Internationales Trickfilm-Festival Stuttgart (22.-27.3.2002)
· fmx/02 - Kongress für digitale Medienproduktion (23.-26. Mai 2002)

Desweiteren begannen bereits im Herbst 2002 die Planungen und vorbereitenden Aktivitäten für folgende Veranstaltungen, die im Jahr 2003 stattfinden werden:

· 3. Europäisches Filmfest Stuttgart Ludwigsburg (10.-15. Juli 2003)
· fmx/03 - Kongress für digitale Medienproduktion (2.-4. Mai 2003)

(1) 11. Internationales Trickfilm-Festival Stuttgart (22.-27.3.2002)

Das 11. Internationale Trickfilm-Festival Stuttgart war mit 31.000 gezählten Besuchern (mit Zählmaschinen am Einlaß gezählt) und mit rund 74.500 Euro Einnahmen aus Eintrittsgeldern das erfolgreichste in seiner 20jährigen Geschichte. 28 von 70 Filmvorführungen waren komplett ausverkauft. Es wurden bei über 1.000 Filmeinreichungen 425 Animationsfilme aus mehr als 40 Ländern gezeigt.

a) Zum Programm

Internationaler Wettbewerb
In der Konkurrenz der besten internationalen Trickfilme der Welt liefen 2002 viele Weltpremieren und deutsche Erstaufführungen, bei 60 Filmen im Wettbewerb insgesamt.

Young Animation
Über 400 Einsendungen für den Wettbewerb Young Animation beweisen, wie intensiv das Interesse an diesem Nachwuchswettbewerb der internationalen Animationsfilmschulen gewachsen ist. Das Internationale Trickfilm-Festival zeigte fünf Programme aus 42 Schulen.

Tricks for Kids
Im Wettbewerb Tricks for Kids lief die Animationskunst für Kinder bunt und frech kindgemäß. Gezeigt wurden 40 Filme in fünf Programmen.

Feature Animation
Der neu eingerichtete Wettbewerb für den abendfüllenden Spielfilm startete erfolgreich mit hoher Zuschauerakzeptanz. Dieser Programmteil wird als ausbaufähig betrachtet.

Filmprojekte, Filmgespräche (in Kooperation mit dem Literaturhaus Stuttgart)
Animationsfilmer, Produzenten, Künstler und Filmexperten diskutierten über neue Produktionen und Trends in der Animation.

Die Themen waren:
· Trickfilmproduktion in Europa und in USA
· Trickfilm-Kinoproduktionen in Deutschland
· Konzept und Animation mit zwei der bedeutendsten britischen Animationsfilmer
· Podiumsdiskussionen über das Trickfilm-Projekt "Jesus"
· Podiumsdiskussion mit Prof. Haegele, Institut für Animation Visual Effects und digitale Postproduktion.

Bei den Podiumsdiskussionen herrschte insgesamt ein gutes Niveau und die Veranstaltungen wurden gut angenommen.

Focus Baden-Württemberg - die Animationsfilmszene Stuttgart Ludwigsburg in Kooperation mit der MFG.
Das Internationale Trickfilm-Festival Stuttgart beleuchtete diese Szene als Premiere mit einer repräsentativen Werkschau.

Studiopräsentationen
Neben Super RTL präsentierten sich die Studios Klasky Csupo Inc., Los Angeles, Folimage, Valence, Frankreich, Esti Joonisfilm, Tallin, im Treffpunkt Rotebühlplatz.

Best of Animation
Best of Animation ist inzwischen eine der Lieblingsreihen des Publikums. Vorgestellt wurden bei der ständig ausverkauften Alten Reithalle die erfolgreichsten und interessantesten preisgekrönten 33 Produktionen der letzten fünf Jahre.

Internationale Filmhochschulen
mit den besten Arbeiten aus den vier großen europäischen Filmhochschulen Royal College of Art, London, Hochschule für Film und Fernsehen, Potsdam-Babelsberg, VGIK, Moskau, und FAMU, Prag.

Zwei Ausstellungen
Die Ausstellung des Studios Folimage aus Valence wurde im Haus der Wirtschaft gezeigt, in Kooperation mit der Medien- und Filmgesellschaft Baden-Württemberg. Die Arbeit von Katharina Lillqvist mit Puppen und Modellen ihrer häufig an osteuropäischen Märchen orientierten Filmen waren im Foyer des Festivalhotels Maritim zu sehen. b) Zu den werblichen Erfolgsfaktoren

Die werblichen Qualitäten wurden von allen Seiten (Besucher, andere Veranstalter, Marketingfachleuten) sehr gelobt. Zwei Maßnahmen aus der gesamten Werbestrategie sind besonders hervorzuheben. Zum einen der Programm-Pocketguide, der in einer Auflage von 60.000 gedruckt und davon 40.000 Stück in Stuttgart verteilt bzw. dem Stadtmagazin LIFT beigelegt wurde und somit eine breitere und tiefere Kundeninformation vor Beginn des Festivals herstellte. Zum zweiten die Spannbanner, die an 16 Straßen- und Eisenbahnbrücken angebracht wurden und somit täglich von Hunderttausenden Pkw-Fahrern wahrgenommen wurden. Diese beiden erfolgreichen Maßnahmen beabsichtigt die Geschäftsführung auch für das Filmfest 2003 umzusetzen. c) Zu den Finanzen

· Die Kosten des 11. Internationalen Trickfilm-Festival Stuttgart konnten deutlich unter dem geplanten Betrag gehalten werden. Insgesamt fielen 648,6 TEUR an.
· Bei den Einnahmen wurden bei Sponsoren und Anzeigen deutlich weniger eingenommen, aber bei Eintrittsgeldern und EU-Geldern deutlich mehr als geplant, insgesamt 674,7 TEUR.
· Das Gesamtergebnis des 11. Internationalen Trickfilm-Festivals Stuttgart beläuft sich auf plus 26,1 TEUR.


(2) fmx/02 (23.-26.5.2002)

Die fmx/02 war mit rund 4.500 Besuchern an den vier Tagen wieder ein voller Erfolg. 94 Referenten und Gäste (20 international, 95 national und 19 regional) und 390 Akkreditierte sahen und hörten die Vorträge, nahmen an den Workshops teil oder besuchten die Ausstellung.

a) Zum Programm
Die fmx/conference startete mit einer Keynote von Isaac Kerlow (Walt Disney) und bot unter anderem Präsentationen von John A. Davis und Kim Saxon zum oscar-prämierten Animationsfilm "Jimmy Neutron", von Ed Hooks zum Thema "The Thinking Character", von Andrew Daffy (Framestore) über den Levis Spot, bei dem die Akteure buchstäblich durch die Wände gehen, sowie eine Preview zu "Dinotopia" von Jean Babtiste Marot über seine digitalen Matte-Paintings für den neuen Eric-Rohmer-Film, von Tommaso Vergallo über "Amelie" und "Pakt der Wölfe", von The Posthouse über "Herr der Ringe", von Karen Goulekas über ihre Arbeit als Vfx Supervisors am Beispiel von "Eight Legged Freaks", von Tim McGovern über seine Erfahrungen mit der Evolution digitaler Effekte "From Tron to The Matrix", von Robert Pinnow (TVT) über den Film "Normaden der Lüfte", von Peter Spans über "Robert T-Online", von Thomas Zauner (Scanline) über "Der Schuh des Manitou" und über den Flugzeugabsturz in "Check-In to Desaster", von Olcun Tan (MillFilm) über "Black Hawk Down" sowie - bereits traditionell - von Hiromi Ito und Kei Yoshimizu über die neuesten Entwicklungen in Japan.

Als inhaltliches Schwerpunktthema wurde dieses Jahr neben Animation und Visual Effects das Thema "Digital Content" gewählt. Als Querschnittsthema war dieses an allen Tagen vertreten, insbesondere am Sonntagnachmittag, als Projekte und Ideen des "Digital Content Funding Program" präsentiert wurden.

b) Zu den Finanzen
· Die Kosten der fmx/02 sind höher als geplant. Insgesamt fielen 371,6 TEUR an.
· Bei den Einnahmen machten sich Rückgänge bei Sponsorengeldern und bei den Anzeigen bemerkbar. Es wurden 355,5 TEUR eingenommen.
· Das Gesamtergebnis der fmx/02 beträgt -16,1 TEUR. Es wird von der GmbH insgesamt getragen und nicht zeitlich in das Jahr 2003 zur Belastung des fmx/03-Etats übertragen.


B. Ausblick

I. Personalien

Der Künstlerische Geschäftsführer, Herr Professor Albrecht Ade, bittet den Aufsichtsrat mit Schreiben vom 30. Dezember 2002 an den Aufsichtsratsvorsitzenden, um Auflösung seines bis 31. Dezember 2004 laufenden Vertrages zum 31. März 2003.

In einer außerordentlichen Aufsichtsratssitzung am 23. Januar 2003 ergehen folgende einstimmig gefassten Beschlüsse:

a) "Der Aufsichtsrat nimmt den aufgrund seiner persönlichen Situation geäußerten Wunsch von Herrn Professor Albrecht Ade, seinen Geschäftsführervertrag mit der Film- und Medienfestival GmbH zum 31. März 2003 aufzulösen, mit Bedauern zur Kenntnis.

Der Aufsichtsrat stimmt der vorzeitigen Auflösung des Vertrages mit Herrn Professor Albrecht Ade zu und entbindet ihn mit Wirkung zum 31. März 2003 von seiner Funktion als Künstlerischer Geschäftsführer der Film- und Medienfestival GmbH."

b) "Der Aufsichtsrat bestellt Frau Gabriele Röthemeyer mit Wirkung zum 1. April 2003 als Künstlerische Geschäftsführerin der Film- und Medienfestival GmbH und beauftragt den Vorsitzenden des Aufsichtsrats, die entsprechende bis 31. Dezember 2003 befristete Vereinbarung mit Frau Röthemeyer zu schließen.

c) Für die Dauer der Berufung zur Künstlerischen Geschäftsführerin der Film- und Medienfestival GmbH wird Frau Röthemeyer von den Beschränkungen des § 181 BGB befreit. Ihr Mandat als Mitglied des Aufsichtsrates der Film- und Medienfestival GmbH ruht in dieser Zeit."

d) "Der Aufsichtsrat setzt eine Findungskommission ein, der je ein Vertreter des Staatsministeriums, der Stadt Stuttgart, der Stadt Ludwigsburg, des Verbandes Region Stuttgart und der Filmakademie Baden-Württemberg als stimmberechtigte Mitglieder angehören und die um die Geschäftsführung der Film- und Medienfestival GmbH als nicht-stimmberechtigte Mitglieder ergänzt wird. Unter dem Vorsitz von Herrn Dr. Hofer soll unverzüglich ein Vorschlag zur Besetzung der Funktion des Künstlerischen Geschäftsführers nach Beendigung des Vertrags mit Frau Röthemeyer erarbeitet werden."


II. Kündigung der fmx - Projektzuschüsse

Mit Schreiben vom 20. Dezember 2002, Benachrichtigung am 30. Dezember 2002 und Eingang am 7. Januar 2003 kündigt die MFG Baden-Württemberg mbH fristgerecht zum 31. Dezember 2003, die in der Nebenabrede zu § 18 des Gesellschaftsvertrags der Film- und Medienfestival GmbH festgelegte Gewährung des jährlichen Projektzuschusses i. H. v. 300.000 DM (= 153.387,56 EUR) für die fmx - Kongress für digitale Medienproduktion.

Von Seiten der MFG Filmförderung wurde aber mündlich zugesichert, ihren Anteil von EUR 50.000 doch wieder für die fmx/04 bereitzustellen.

Die vom Wirtschaftsministerium in der Nebenabrede zu § 18 des Gesellschaftsvertrags der Film- und Medienfestival GmbH gewährte Anschubfinanzierung für die Jahre 2001 und 2002 wird zwar auf das Jahr 2003 ausgedehnt, aber von EUR 100.000 auf den Betrag von EUR 50.000 reduziert. Für das Jahr 2004 werden keine Mittel mehr in Aussicht gestellt.

Somit stehen außer den EUR 50.000 der MFG Filmförderung keine öffentlichen Finanzmittel und Zuschüsse für die fmx/04 mehr zur Verfügung.

Gespräche über eine Lösung dieses alarmierenden Zustandes mit dem Staatsministerium und der Wirtschaftsförderung Region Stuttgart haben stattgefunden. Weitere Gespräche auch mit dem Wirtschaftsministerium, der MFG und weiteren möglichen Geldgebern müssen und werden im Frühjahr 2003 folgen.

In diesem Zusammenhang sind die Überlegungen über eine Ergänzung der fmx durch eine nennenswerte Ausstellung mit mittelfristig 50 bis 60 Ausstellern zu sehen. Die Ermöglichung dieses Vorhabens ist völlig abhängig von der Finanzierung bzw. des Findens neuer Geldgeber.


III. Aktivitäten 2003

Im Jahr 2003 finden folgende Veranstaltungen statt:

· 3. Europäisches Filmfest Stuttgart Ludwigsburg mit Cinema Europa (Spielfilme) in Stuttgart (10.-15. Juli 2003) und European Short Film in Ludwigsburg (10.- 15. September 2003).
· fmx/03 - Kongress für digitale Medienproduktion (2.-4. Mai 2003).

Die Vorbereitungen für das 3. Europäische Filmfest Stuttgart Ludwigsburg wurden sehr frühzeitig begonnen. Aufgrund der Abstimmungsnotwendigkeit mit anderen Filmfestivals und der Berücksichtigung von Ferien- und Prüfungsterminen an der Filmakademie Ludwigsburg, konnte das Vorhaben die beiden Teilbereiche des Filmfests zeitlich aneinandergereiht, im September 2003 zu realisieren, nicht umgesetzt werden. Als Kompromisslösung wurden die unterschiedlichen Termine gefunden. Im Jahr 2004 soll, falls der Bereich Cinema Europa jährlich stattfindet, der Termin im September sein.

Der Planungsstand ist sehr weit. Programmberater wurden eingestellt, die Programmstruktur steht, die Verträge mit den Spielstätten sind gemacht, der erste Info-Flyer gestaltet und versendet, die Regulations- und Einreichformulare versendet, das Plakatmotiv gewählt, die Homepage erstellt, ein umfangreicher und ausgefeilter Marketingplan entwickelt, der Hauptsponsor für das Filmfest (die LBBW) sowie der Mitveranstalter Kurzfilme (die Wüstenrot Stiftung) wieder gewonnen, sowie weitere Kooperationen, wie z. B. mit der Heinrich-Böll-Stiftung und den Stuttgarter Kinderfilmtagen eingegangen. Die Anzeichen sind alle überaus positiv, allein die Sponsorensituation ist extrem schwierig. Mit weiteren, ständigen Akquisitions Aktivitäten wird dennoch versucht, das im Haushaltsplan festgelegte Einnahmeziel zu erreichen.

Die Entwicklungen bei der fmx/03 sind überaus erfreulich. Neben der Programmleitung durch Herrn Professor Thomas Haegele vom Animationsinstitut der Filmakademie Ludwigsburg konnten wir Herrn Michael Schmetz von CARTOON MOVIE als Programmberater gewinnen. Er steht für eine Positionierungsänderung der fmx in Richtung Markt- und Wirtschaftsbezug.

Des weiteren wird die MFG Medienentwicklung inhaltlich durch einen dreitägigen exklusiven Workshop zu Mobile E-Content-Lösungen vertreten sein. Eine weitere bedeutsame Neuerung ist die Verleihung des bekannten Animago Award durch das Fachmagazin "Digital Production" im Rahmen der fmx/03. Dies ist insofern sehr bemerkenswert, dass diese Verleihung im Jahre 2002 auf der Konkurrenzveranstaltung Digital Behavior in Köln durchgeführt wurde. Diese mit großen finanziellen Mitteln gestartete Veranstaltung wird im Jahre 2003 nicht durchgeführt. Die Stabilität und der gute Ruf der fmx bewegen die Veranstalter des Animago Award bei der Film- und Medienfestival GmbH wegen einer Kooperation anzufragen. Diese Kooperation gilt zunächst nur für die fmx/03 und beinhaltet
eine Option für alle Folgejahre.

Für die fmx/04 ff. sind auf Initiative der Region Stuttgart Überlegungen und Planungen für eine Ausweitung der Ausstellungsbereiche der fmx im Gange. Die Frage der Finanzierbarkeit muss noch beantwortet werden. IV. Risiken der zukünftigen Entwicklung Alle Filmfestivals sind im Wesentlichen abhängig von öffentlichen Mitteln und Sponsorengeldern. Somit entwickeln sie sich weitestgehend analog zur Gesamtkonjunktur und in Folge des politischen Willens. Die gesamtwirtschaftliche Situation und die der möglichen Sponsoren gestaltet sich zur Zeit extrem schwierig. Prognosen, ab wann wieder mit einem Aufschwung zu rechnen ist, sind äußerst fragwürdig. Für die Veranstaltungen in 2003 bleibt die Situation auf jeden Fall höchst diffizil, für das Festivals 2004 wäre eine Besserung der Lage bis Herbst diesen Jahres nötig.

Für die geplante Entwicklung des Filmfests Stuttgart Ludwigsburg zu einem Festival mit bundesweiter Bedeutung und langfristig sogar europaweitem Renommee, insbesondere für den Spielfilmbereich Cinema Europa, ist eine jährliche Durchführung sehr wichtig. Der politische Wille hierzu ist erkennbar, die Umsetzung bzw. eine Äußerung hierzu sollte von den Gesellschaftern bis zum Filmfest im Juli 2003 erfolgen, da die Antwort auf die Frage der Jährlichkeit in der Branche, bei der Presse, bei den Filmemachern, den Sponsoren, den anderen Festivals und Veranstaltern und der Film- und Medienfestival GmbH die nötige
Sicherheit für die weitere Entwicklung gibt.

Bei der fmx hat die Klärung der Finanzierung ab 2004 oberste Priorität. Des weiteren ist die Ergänzung um die Ausstellung und die Kooperation mit dem Verlag Reed Business Information in Sachen Animago zu regeln. Bei beiden Punkten werden größere Chancen als Risiken gesehen.

Die dargestellten Entwicklungspotenziale der Festivals bzw. der Erreichung sind sehr stark von der Person des/der neuen Künstlerischen Geschäftsführers/in abhängig.

Die Wahl einer geeigneten Person, die der hohen und vielschichtigen Anforderungen gerecht wird, sowie die rechtzeitige Kommunikation/Information darüber, kommt eine sehr hohe Bedeutung zu.

Es ist auf zwei weitere, wichtige Punkte hinzuweisen, die Risiken finanzieller Art in sich bergen. Zum ersten die Zuschüsse des MEDIA-Plus-Programmes der EU-Kommission. Hier hat die Film- und Medienfestival GmbH für das Filmfest 2001 einen Antrag gestellt und EUR 15.000 erhalten sowie für das Trickfilm-Festival 2002 EUR 30.000 . Diese Tatsache wird vom EU-Experten der Stadt Stuttgart, Herrn Alexander Krehar als absoluter Erfolg eingestuft, der kaum zu wiederholen bzw. fortzusetzen ist. Des weiteren wurde im Zuge der Antragsstellung für das Filmfest 2003 vom MEDIA-Plus-Programm darauf hingewiesen, dass bei Festivals, die bereits mehrmals gefördert wurden, erhöhte Kriterien angelegt werden. Insofern müssen Einnahmen der EU-Kommission, die sowieso von der Natur her sehr unsicher sind, in zukünftigen Planungen äußerst vorsichtig eingeplant werden, d. h., mit relativ niedrigen Beträgen.

Der zweite Punkt betrifft die Kostenseite. Eine wichtige gesellschaftliche Entwicklung betrifft auch die Festivals der Film- und Medienfestival GmbH. Die Bereitschaft, unentgeltlich für soziale, kulturelle o. ä. Zweck zu arbeiten, läßt spürbar nach. Ebenso die Bereitschaft von Unternehmen, für die Festivals Dienst- und Sachleistungen unentgeltlich zur Verfügung zu stellen. Dies geht einher mit der schwierigen Sponsorenlage. Diese Sachverhalte bedeuten für die Veranstaltungen aber, dass bislang unentgeltlich zur Verfügung gestellte Dienst- und Sachleistungen immer häufiger bezahlt werden müssen, trotz mannigfaltiger Argumentation seitens der GmbH. Die führt zwangsläufig zu einer höheren Kostenbelastung. Neben diesen aufgeführten Punkten sind für die Gesellschaft derzeit keine extremen wirtschaftlichen und rechtlichen Gefährdungspotentiale zu erkennen.

Die Gesellschaft sieht, auch vor dem Hintergrund der dargestellten Aspekte auf der Einnahmen- und Kostenseite, den Entwicklungen der Festivals bzw. der Veranstaltungen und somit der Entwicklung der Gesellschaft positiv entgegen. Es muss berücksichtigt und beachtet werden, dass die Gesellschaft weiterhin auf die finanzielle Unterstützung der Gesellschafter, sowie auf die finanzielle Unterstützung der anderen Projektträger zwingend angewiesen ist.


Stuttgart, im März 2003

Film- und Medienfestival GmbH
Die Geschäftsführung