Landeshauptstadt Stuttgart
Referat Allgemeine Verwaltung und Krankenhäuser
Gz: AK 6235
GRDrs 96/2007
Stuttgart,
02/15/1007



Straßenbenennungen



Beschlußvorlage
Vorlage an
    zur
SitzungsartSitzungstermin
VerwaltungsausschussBeschlussfassungöffentlich07.03.2007



Beschlußantrag:

Den in der Begründung im einzelnen aufgeführten Namen von Straßen und Anlagen wird zugestimmt (Anlage 1).



Kurzfassung der Begründung:
Ausführliche Begründung siehe Anlage 1

Zur Orientierung der Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer sind die dargestellten Benennungen erforderlich. Gleichzeitig sollen die Namensgebungen dazu dienen, verdiente Persönlichkeiten zu ehren.

Die Texte der Erläuterungsschilder sind nachrichtlich erwähnt.


Finanzielle Auswirkungen




Beteiligte Stellen

Bezirksbeiräte Mitte und Nord




Klaus-Peter Murawski
Bürgermeister


Anlagen


Anlage 1 zur GRDrs 96/2007

Stadtbezirk Stuttgart-Mitte

Neubenennung

Lfd.
Nr.
Bisherige Straßen-
bezeichnung
Straßenbeschrieb
A = Anfang
E = Ende
Neue Straßen-bezeichnung
1Ohne BezeichnungLiegt zwischen Planie, Karlsplatz, Dorotheenstr. und dem Alten SchlossStauffenbergplatz

Text des Erläuterungsschildes:
Claus und Berthold Schenk Grafen von Stauffenberg
*1907/1905 † 1944
Widerstandskämpfer im Dritten Reich

Aus Reihen des Bezirksbeirats Mitte wurde vorgeschlagen, den Platz vor der im November eröffneten Stauffenberg-Gedenkstätte zwischen Altem Schloss und Karlsplatz als Stauffenbergplatz zu benennen.

Die Fläche befindet sich nicht im Eigentum der Landeshauptstadt Stuttgart, sondern gehört dem Land Baden-Württemberg. Es hat gegen die Namensgebung keine Einwände. Nach Auskunft des Stadtmessungsamtes hat die Benennung keine Adressenänderungen zur Folge.

Claus Schenk Graf von Stauffenberg wurde 1907 in Jettingen geboren. Er war Oberst im Generalstab und Chef des Stabes des Einsatzheeres. Am 20. Juli 1944 versuchte er, Hitler durch ein Bombenattentat zu töten, was jedoch misslang. Graf Stauffenberg wurde am selben Abend noch im Hof des Oberkommandos der Wehrmacht in Berlin standrechtlich erschossen. Sein Bruder Berthold Schenk Graf von Stauffenberg (geboren 1905 in Stuttgart) war in den Umsturzversuch eingeweiht. Er wurde drei Wochen später hingerichtet. In ihrer Jugendzeit wohnten die Brüder im Alten Schloss in Stuttgart und besuchten das Eberhard-Ludwigs-Gymnasium.

Die Familie der Grafen von Stauffenberg hat gegen die vorgeschlagene Benennung keine Einwände. Allerdings gibt das Familienoberhaupt zu bedenken, dass es nicht weit von dem Platz bereits eine Stauffenbergstraße gibt. Dies wird seiner Ansicht nach bei Ortsunkundigen zu Verwirrung führen, da Stauffenbergstraße und Stauffenbergplatz räumlich nicht unmittelbar nebeneinander liegen. Das Kulturamt vertritt die Auffassung ,dass dieser Hinweis unbeachtlich ist.


Stadtbezirk Stuttgart-Nord

Neubenennung

Lfd.
Nr.
Bisherige BezeichnungBeschrieb
A = Anfang
E = Ende
Neue Bezeichnung
2Ohne BezeichnungGrünanlage im Kurvenbereich Lenzhalde, Flurstück 8298Hugo-Borst-Anlage

Text des Erläuterungsschildes:
Hugo Borst
*1881 † 1967
Kaufmann, Sammler von Kunst und Büchern

Auf Anregung der Familie Borst hat der Bezirksbeirat Stuttgart-Nord vorgeschlagen, die Grünanlage im Kurvenbereich der Lenzhalde künftig als Hugo-Borst-Anlage zu benennen. Nach der Namensgebung möchte die Familie Borst, eine Büste des 80jährigen Hugo Borst an geeigneter Stelle, die im Detail mit dem Garten-, Friedhofs- und Forstamt abzustimmen ist, aufstellen. Die Kosten für diese Aufstellung trägt die Familie Borst.

Die Grünfläche befindet sich im Eigentum der Landeshauptstadt Stuttgart. Das Garten-, Friedhofs- und Forstamt hat keine Einwände gegen die vorgeschlagene Benennung geäußert.

Hugo Albert Borst wurde am 30. Januar 1881 in Göppingen geboren. Mit 19 Jahren begann er als Kaufmann bei der Firma Robert Bosch. In der Firma, zu deren Familie er verwandtschaftliche Beziehungen hatte, stieg er zum kaufmännischen Leiter auf und hatte so entscheidenden Anteil am Erfolg und der Expansion der Robert Bosch GmbH. Nach dem Ausscheiden aus dieser Position widmete sich Hugo Borst als Kommanditist einer Heilbronner Maschinenfabrik vornehmlich seinen Sammlungen und machte sich in der Kunstwelt einen Namen. Er war lebendiger Bestandteil der lokalen Kulturszene und sammelte sowohl Bücher als auch zeitgenössische Kunst. Es lag ihm von Anfang an am Herzen, seine Sammlung der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Dazu richtete er 1922 in seinem Stuttgarter Künstlerhaus Sonnenhalde (Am Gähkopf 3) Ausstellungsräume ein, die 1931 eröffnet wurden. Am 20. Oktober 1967 verstarb Hugo Borst. Seine Büchersammlung wurde 1969 von der Württembergischen Landesbibliothek erworben. Die Staatsgalerie erwarb Ende der 60er-Jahre ein großes Konvolut an Arbeiten aus seiner Sammlung. Das Foyer im Obergeschoss der Alten Staatsgalerie wurde als Hugo-Borst-Foyer benannt.


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