Landeshauptstadt Stuttgart
Referat Kultur/Bildung und Sport
Gz: KBS
GRDrs 381/2005
Stuttgart,
05/03/2005



Baukostenzuschuss für die Sanierung der Sternwarte auf der Uhlandshöhe



Beschlußvorlage
Vorlage an
    zur
SitzungsartSitzungstermin
Ausschuss für Kultur und Medien
Verwaltungsausschuss
Vorberatung
Beschlussfassung
öffentlich
öffentlich
21.06.2005
22.06.2005



Beschlußantrag:

1. Der Verein Schwäbische Sternwarte e. V. erhält für Sanierungsmaßnahmen an der Sternwarte auf der Uhlandshöhe einen Baukostenzuschuss von 50 % der zuwendungsfähigen Kosten, maximal jedoch 25.300 €.

2. Der Aufwand wird gedeckt aus Mitteln des Vermögenshaushalts 2005 bei Fipo. 2.3320.9882.000-0050 – Theater, Konzerte, Musikpflege; Investitionszuschüsse für Vereinsheime.



Kurzfassung der Begründung:
Ausführliche Begründung siehe Anlage 1

Sachverhalt

Am bestehenden Gebäude der Sternwarte auf der Uhlandshöhe sind Risse in den Außenmauern aufgetreten, die sich auch im Inneren durch Schäden an gefließten Wänden auswirken. Es droht dem denkmalgeschützten Gebäude dadurch Einsturzgefahr. Am Betonkranz der Kuppel sind durch Erosion ebenfalls Schäden entstanden, die dringend ausgebessert werden müssen. Der Verein Schwäbische Sternwarte beantragt einen Baukostenzuschuss von 50 % der zuwendungsfähigen Baukosten, höchstens 25.300 €.

Bewertung

Der Verein Schwäbische Sternwarte e. V. plante zunächst, die Sanierungsmaßnahmen zusammen mit dem ebenfalls in Planung befindlichen Neubau eines zweiten Turms durchzuführen. Da der Neubau des zweiten Turms aber noch nicht begonnen werden kann, weil erst noch Sponsoren dafür gesucht werden müssen, will man jetzt die dringend erforderlichen Sanierungen durchführen, damit nicht noch mehr Folgeschäden an dem denkmalgeschützten Gebäude entstehen. Aufgrund der Bedeutung der Schwäbischen Sternwarte für die Stuttgarter Bevölkerung wird eine Beteiligung der Landeshauptstadt Stuttgart von 50 % der Kosten für angemessen gehalten. Der Baukostenzuschuss wird analog zu den Richtlinien zur Förderung von Vereinsheimen im Kulturbereich gewährt.


Finanzielle Auswirkungen

Die für den beantragten Zuschuss erforderlichen Haushaltsmittel von 25.300 € stehen bei der im Beschlussantrag genannten Haushaltsstelle zur Verfügung.



Beteiligte Stellen

keine

Vorliegende Anträge/Anfragen

keine

Erledigte Anträge/Anfragen

keine



Dr. Iris Jana Magdowski

Anlagen

Anlage 1: Ausführliche Begründung
Anlage 1 zur GRDrs 381/2005


Ausführliche Begründung:


Der Verein Stuttgarter Sternwarte betreibt u. a. die Sternwarte auf der Uhlandshöhe. Das Gelände befindet sich im Besitz der EnBW, da sich auf dem Gelände neben dem Turm der Sternwarte ein denkmalgeschützter Wasserbehälter befindet. Seit längerem plant der Verein Stuttgarter Sternwarte eine Erweiterung in Form eines zweiten Turms, weil die Sternwarte Uhlandshöhe dem Ansturm der Bevölkerung bei bestimmten astronomischen Konstellationen nicht gewachsen ist (Beispiele: Sonnenfinsternisse, Mondfinsternisse, Venustransit, Kometen). Ursprünglich war geplant, anstehende Modernisierungs- und Sanierungsmaßnahmen an der bestehenden Sternwarte zusammen mit den Neubaumaßnahmen durchzuführen. Wegen Anwohnereinsprüchen hatte sich die Erteilung einer Baugenehmigung aber verzögert. Momentan ist noch die Frage einer Baulast mit dem Liegenschaftsamt zu klären. Der Baubeginn kann erst erfolgen, wenn die notwendigen Gelder für den Neubau bei Spendern gesammelt werden konnten. Dazu muss sichergestellt sein, dass das Neubauvorhaben auch durchgeführt werden darf.

Im Laufe der Zeit haben sich die Schäden an den alten Bauteilen aber durch Witterungseinflüsse so weit verstärkt, dass nun ein dringender Handlungsbedarf besteht. Es kann nicht mehr abgewartet werden, ob das Neubauvorhaben in Gang kommt. Die Sanierung der vorgeblendeten Natursteinwand und des Betonkranzes der Sternwarte ist unumgänglich, damit die Einsturzgefahr abgewendet werden kann. Ferner gilt es, Folgeschäden, die auch im Inneren der Sternwarte auftreten, zu begrenzen bzw. zu vermeiden. Wurzelwerk und Frost verursachen zunehmende Schäden.

Der Verein Schwäbische Sternwarte hat ca. 530 Mitglieder, darunter 60 aktive Mitglieder bis 21 Jahren. In enger Kooperation mit dem Carl-Zeiss-Planetarium bringt der Verein der sehr interessierten Bürgerschaft Stuttgarts und der Region Mittlerer Neckar die astronomischen Zusammenhänge und Erkenntnisse nahe. Besonders bei außergewöhnlichen astronomischen Ereignissen sowie bei Veranstaltungen wie der Wissenschaftsnacht, der Langen Nacht der Sterne und der Langen Kulturnacht ist das Interesse und damit der Besucherstrom von Jung und Alt zur Sternwarte beachtlich. Die Besucherzahlen sind abhängig von den Sichtverhältnissen und den astronomischen Ereignissen in den einzelnen Jahren sehr unterschiedlich:

2002: 3.901 Besucher
2003: 9.562 Besucher
2004: 5.843 Besucher

Ein Großteil der Besucher lernt die Sternwarte bei einer Gruppenführung kennen. So besuchten z. B. 2004 rund 2.000 Jugendliche die Sternwarte. Ferner nimmt die Sternwarte am Kinderferienprogramm der Landeshauptstadt Stuttgart teil. 2004 kamen zu den elf Veranstaltungen 115 Kinder auf die Sternwarte.

Besonders im Hinblick auf die Bedeutung, die die Sternwarte für Kinder und Jugendliche hat, indem sie das Interesse an naturwissenschaftlichen Themen im Zusammenhang mit Weltall, Physik und Technik weckt, ist eine Beteiligung der Landeshauptstadt Stuttgart an den Sanierungskosten wünschenswert. Obwohl der Verein nur relativ wenig jugendliche Mitglieder hat, was sich durch die erforderlichen wissenschaftlichen Vorkenntnisse erklären lässt, ist die von ihm betriebene Sternwarte für die Jugend in und um Stuttgart von großer Bedeutung.

Die Gewährung eines Zuschusses kann analog zu den Richtlinien zur Förderung von Vereinsheimen im Kulturbereich (Baumaßnahmen und Ausstattung) erfolgen. Die Sternwarte selbst ist zwar kein “Vereinsheim” im engeren Sinne, ist aber die für die Ausübung des Vereinszwecks maßgebliche Örtlichkeit. Ihrer Bedeutung entsprechend kann analog der Ziffer 6.2 der Richtlinien (GRDrs. 776/2001) eine Förderung mit 50 % als angemessen erachtet und befürwortet werden.

Die erforderlichen Mittel sind auf der entsprechenden Finanzposition für Vereinsheime vorhanden.

Die Verwaltung schlägt vor, dem Verein Schwäbische Sternwarte e. V. für die Sanierung der Sternwarte Uhlandshöhe einen Baukostenzuschuss von maximal 25.300 € zu gewähren.

Finanzierung

Die voraussichtlichen Sanierungskosten betragen ca 58.500 € (brutto) bzw. ca. 50.500 € (netto). Das Hochbauamt hat die Kostenrechnung hinsichtlich der Baukosten geprüft und für plausibel angesehen.

Eigenkapital ca.22.400 €
Eigenleistungen ca. 2.800 €
Städtischer Zuschuss25.300 €
Insgesamt ca.50.500 €


Zeitplan

Mit den Sanierungsarbeiten soll im Sommer 2005 begonnen werden.