Landeshauptstadt Stuttgart
Referat Wirtschaft/Finanzen und Beteiligungen
Gz: WFB
GRDrs 1221/2009
Stuttgart,
11/19/2009



Haushalt 2010/2011

Unterlage für die 2. Lesung des Verwaltungsausschuss zur öffentlichen Behandlung am 07.12.2009



Haushalt 2010/2011, Erhalt der Attraktivität der Stuttgarter Bäder

Beantwortung / Stellungnahme

Zu 1. Inselbad Untertürkheim, Traglufthalle

Um für das 50 x 21 m große Schwimmerbecken des Inselbads Untertürkheim eine Ganzjahresnutzung zu ermöglichen, wurde das Becken 1991 mit einer selbsttragenden Konstruktion – einer Traglufthalle – überspannt. Die Lebensdauer dieser Traglufthalle wurde nach Herstellerangaben mit 10 Jahren angenommen.

Im Jahr 2005, nach mittlerweile 14jährigem Betrieb der Traglufthalle, wurde von den Bäderbetrieben angesichts der sich abzeichnenden zunehmenden Schäden an der Traglufthallenhaut das Architekturbüro Geier + Geier mit eine Planstudie zur Ermittlung von Alternativkonstruktionen unter folgenden Vorgaben beauftragt:

· bessere energetische Konstruktion
· schneller unproblematischer Auf- und Abbau
· während der Freibadsaison dürfen keine Pfeiler, Pfosten, Pylone oder ähnliche Teilkonstruktionen den optischen Eindruck des Freibads beeinträchtigen.

Das Ergebnis dieser Planstudie war, dass sämtliche textilen Konstruktionen, Zelte, Membrane u.ä. entsprechende Trag- und Spannelemente benötigen, die nur mit hohem Aufwand im Sommer demontiert werden könnten. Mobile Konstruktionen wie bspw. wandelbare Dächer, Stahl-, Alu- und/ oder Glas-/Schiebekonstruktionen benötigen generell festgebaute Unterkonstruktionen, welche nicht demontierbar sind. Hier würde der Charakter des Freibads im Sommer erheblich beeinträchtigt. Auch aus Denkmalschutzgründen ist nur eine temporäre Überdachung des Sportbeckens möglich.

Die Studie kam letztendlich zu dem Ergebnis, dass eine neue und energetisch verbesserte Traglufthalle als einzige Konstruktion den Charakter des Freibads erhält, ohne dass während des Sommers störende „Festkonstruktionen“ verbleiben. Der Auf- bzw. Abbau ist bei einer Traglufthalle am problemlosesten. Energiekosteneinsparungen können bei der „neuen Generation von Traglufthallen“ in der Größenordnung von 20 % erzielt werden.

Nach nunmehr 18jähriger Betriebszeit der Traglufthalle ist ein Ersatz dringend erforderlich. Die inzwischen sehr großen Flickstellen und weitere Risse in der Traglufthallenhaut erschweren zusehends den sicheren Betrieb der Konstruktion.

Die Bäderbetriebe haben daher die Beschaffung einer neuen Traglufthallenhaut mit Gesamtkosten von 750.000 EUR zum Haushalt 2010/11 angemeldet.


Zu 3. LEUZE Mineralbad, Sanierung der Glasfassade und der abgehängten Decke in der Warmbadehalle

Die Maßnahme wurde von den Bäderbetrieben mit oberster Priorität zu den Haushaltsplanberatungen angemeldet. Die abgehängte Decke der Warmbadehalle befindet sich aufgrund der fortgeschrittenen Korrosion der Aufhängungen in einem kritischen Zustand. Um die Betriebssicherheit dauerhaft zu gewährleisten, ist eine grundlegende Sanierung unumgänglich.

Die ebenfalls korrosionsbedingten Undichtigkeiten der Glasfassade und Hallendecke verschärfen den Umstand durch eindringende Feuchtigkeit. Seit Frühjahr 2009 kommt erschwerend hinzu, dass bei der Glasfassade vermehrt Leckagen im Heizsystem auftreten. Dies hat zur Folge, dass sich während der kalten Jahreszeit bei niedrigen Temperaturen an den Fensterflächen verstärkt Kondenswasser bildet. Eine provisorische Reparatur der beheizten Fassade ist aus Sicherheitsgründen nicht möglich. Es besteht das Risiko des Glasbruchs.

Eine Komplettsanierung der Glasfassade nach den geltenden energetischen Vorgaben und gleichzeitig die Erneuerung der abgehängten Decke der Warmbadehalle kann aus Sicherheitsgründen und zur Vermeidung weiterer Schäden an der Gebäudesubstanz nicht erst mittelfristig erfolgen. Die Gesamtkosten liegen bei 2.100.000 EUR. Da in 2010 zunächst der Sanierung des Glaskuppeldachs im MineralBad Cannstatt Vorrang eingeräumt werden musste, soll die Sanierung in 2011 erfolgen. Die Deckenkonstruktion wird bis zum Sanierungsbeginn in regelmäßigen Abständen durch Gutachter überprüft.


Vorliegende Anträge/Anfragen

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476/2009 der SPD-Gemeinderatsfraktion




Michael Föll
Erster Bürgermeister




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