Beantwortung zur Anfrage
209/2002

Landeshauptstadt Stuttgart Stuttgart, 07/18/2002
Der Oberbürgermeister
GZ: OB 0501 - 00



Beantwortung zur Anfrage
Stadträtinnen/Stadträte - Fraktionen
    CDU-Gemeinderatsfraktion
Datum
    06/18/2002
Betreff
    Offene Stellen und Maßnahmen zur Personalgewinnung
Anlagen
    Text der Anfragen/ der Anträge
Beantwortung/ Stellungnahme:

Den Medien wurde im März 2002 auf Anfrage eine tagesaktuelle absolute Zahl aller unbesetzten Stellen bei der Stadtverwaltung (848) benannt. Inzwischen konnte die Situation vor allem durch gezielte Maßnahmen verbessert werden. Angesichts der strukturellen Probleme, insbesondere durch die demographische Entwicklung, hält es die Verwaltung für erforderlich, die kontinuierliche Erfüllung der Aufgaben der Stadt, z. B. den Betrieb von Einrichtungen für die Kinderbetreuung, durch ein Bündel von kurz-, mittel- und langfristigen Maßnahmen der Personalgewinnung und -erhaltung sicherzustellen (vgl. GR-Drucksachen Nr. 492/2002, 516/2002 und 646/2002).

Im einzelnen werden die Fragen wie folgt beantwortet:

Zu 1a.

Im März 2002 waren 355 Stellen unbesetzt. Dies ergab eine ad-hoc-Auswertung bezogen auf den Stellenplan 2001 auf der Grundlage des automatisierten Stellenplans. Im Verfahren waren zu diesem Zeitpunkt die zu den Stellenplänen 2002 und 2003 insgesamt rd. 493 neu geschaffenen Stellen noch nicht aufgenommen. Insgesamt waren somit im März 848 Stellen unbesetzt.


Zu 1b.

Zu den Stellenplänen 2002 und 2003 wurden insgesamt 183,1212 Stellen gestrichen. Davon entfielen auf den Stellenplan 2002: 155,9712 Stellen; diese waren zum Auswertungsstichtag nicht mehr Soll-Bestandteil des automatisierten Stellenplans.
Zum Stellenplan 2003 werden 27,15 Stellen gestrichen. Die Anzahl der Stellen, die wegen OE-Prozessen oder anderen Vorbehalten zum Auswertungsstichtag nicht zur Besetzung anstanden, wäre nur mit einem unverhältnismäßig hohen Aufwand zu ermitteln.

Zu 2a.

Zu den Stellenplänen 2002 und 2003 wurden insgesamt 493,616 Stellen geschaffen. Aufgeteilt: Stellenplan 2002 einschließlich Vorgriffsschaffungen: 440,5044 Stellen - Stellenplan 2003: 53,1116 Stellen.

Von den zum Stellenplan 2002 geschaffenen Stellen waren zum 01.06.2002 einschließlich der unter Nr.2e aufgeführten Stellen besetzt: 326,9844 Stellen. Ausgehend von den zum Stellenplan 2002/2003 insgesamt geschaffenen 493,616 Stellen und bereinigt um die aus arbeitsrechlichen Gründen geschaffenen 128,67 Stellen (vgl. Zu 2e, davon 41,37 Stellen noch offen und 87,3 Stellen besetzt) verbleiben 364,946 Stellen. Davon waren am 01.06.2002 besetzt 239,6844 Stellen und unbesetzt 125,2616 Stellen.

Bei 11,5 Stellen ist das Auswahlverfahren abgeschlossen. Die Besetzung erfolgte erst nach dem 1. Juni 2002 bzw. wird erst noch erfolgen, da die Bewerber/Bewerberinnen Kündigungsfristen einzuhalten haben bzw. die übliche Frist bei internen Umsetzungen abzuwarten ist.

Zu 2b.

Zum 1. Juni 2002 waren 42,15 Stellen ausgeschrieben. Außerhalb des Jugendamts läuft derzeit das Stellenbesetzungsverfahren bei 10,4 Stellen. Für diese Ausschreibungen liegen insgesamt ca. 394 Bewerbungen vor. Quantitative Defizite zeichnen sich bei keiner Stelle ab. Festzustellen ist allerdings, dass bei Teilzeitstellen, je nachdem, welcher Umfang von Teilzeitarbeit angeboten wird, die Resonanz unterschiedlich ist.

Beim Jugendamt sind von den zum Stellenplan 2002 geschaffenen Stellen im Bereich der Kindertagesbetreuung derzeit noch 31,75 Stellen für Erzieher/-innen und Kinderpfleger/-innen sowie für hauswirtschaftliche Kräfte unbesetzt, für die derzeit mehrere interne und externe Ausschreibungen laufen. Es liegen 44 konkrete Bewerbungen vor und 344 Initiativbewerbungen, die in die Stellenbesetzungen jeweils mit einbezogen werden.

Zu 2c.

Beim Jugendamt ist ein besonderer Problembereich die Besetzung von Erzieherstellen und hier vor allem die der Teilzeitstellen in der Kindertagesbetreuung (s. o. zu 2b, Abs. 2). Zur weiteren Information: Außerhalb der zum Stellenplan 2002 geschaffenen Stellen sind derzeit weitere 70 Stellen unbesetzt, für die entsprechende Stellenausschreiben laufen (im März 2002 waren nach einer Erhebung im Referat A noch 223 neue Erzieherstellen, 81 "alte" nicht besetzte Erzieherstellen sowie 50 langzeit nicht besetzbare Klinikumsstellen und 7 Stellen beim ELW als "schwierig zu besetzend" anzusehen).

An diesen Zahlen wird das strukturelle Problem deutlich, in bestimmten Bereichen vorhandene oder neu geschaffene Stellen mit ausreichend qualifiziertem Personal zu besetzen. Nur aufgrund erheblicher Anstrengungen bei der Personalgewinnung ist z. B. im Jugendamt die Zahl der offenen Erzieherinnenstellen von 81 auf 70 zu reduzieren gewesen. Die Sicherung der Personalausstattung neuer Kindertagesstätten ist in Zukunft nur möglich, wenn die Stadt im Sinne der vorgeschlagenen Maßnahmen zur Personalgewinnung ihre Anstrengungen vergrößert. Dafür spricht auch das Ergebnis der gemeinsam mit dem Arbeitsamt Stuttgart durchgeführten Arbeitgeberbörse in Berlin vom 26. - 27.06.2002, die zu zehn Einladungen zu Vorstellungsgesprächen durch das Jugendamt führte.

Bei anderen Ämtern waren 2 Stellen ausgeschrieben, die mangels Bewerber bzw. Bewerberinnen oder wegen fehlender Qualifikation nicht besetzt werden konnten. Es handelt sich im einzelnen um folgende Stellen:

Baurechtsamt: A 12. Die Stelle ist befristet. Qualifiziertes Personal im Angestelltenverhältnis ist in der Wertigkeit nicht auf dem Markt.

Amt für Liegenschaften und Wohnen: Vc. Die Stelle erfordert Spezialistenwissen. Es wird hierfür ein städtischer Mitarbeiter umgeschult.


Zu 2d.

16,5 Stellen wurden bisher nicht ausgeschrieben.
1 Stelle des Amts für öffentliche Ordnung: Fallzahlenentwicklung wird abgewartet
1 Stelle der Branddirektion: Stellenausschreiben wird derzeit vorbereitet
7 Stellen des Jugendamts: Einrichtung wird erst später eröffnet
3,5 Stellen des Kulturamts: Bauliche bzw. räumliche Voraussetzung für
die Unterbringung der Beschäftigten
sind noch nicht gegeben;
Zustimmung des Landes steht noch aus
3 Stellen des Sozialamts: Besetzung zunächst zurückgestellt
1 Stelle des Steueramts: Personalbedarf wird noch geklärt

Zu 2e.

In den zum Stellenplan 2002 neu geschaffenen Stellen sind 128,67 Stellen enthalten, die aus arbeitsrechlichen Gründen zu schaffen waren. Davon sind 87,30 Stellen besetzt. Diese wurden bei der Zahl der besetzten Stellen bei Nr. 2a mit berücksichtigt. Von den im Rahmen der Neuordnung des Schulhausbetreuungssystems geschaffenen Stellen sind derzeit 41,37 Stellen frei, die sukzessive besetzt werden.

Zu 3.

Die konkrete Situation (30.06.2002) in den angefragten Bereichen stellt sich wie folgt dar:

· Verlässliche Grundschule

· Ausländerbehörde

· Bürgerservice/Bürgerbüro

· Bürgerinfo, Standesamt und Rentenstellen

· Sozialhilfedienststellen
Zu 4.

Die jährliche stadtweite Erhebung unbesetzter Stellen zum Stichtag 30.06.2002 ergab:

1998: 271,30 Stellen = 2,99% der 9085 Gesamtstellen
1999: 272,32 Stellen = 2,99% der 9121 Gesamtstellen
2000: 287,60 Stellen = 3,10% der 9288 Gesamtstellen
2001: 355,93 Stellen = 4,21% der 8452,02 Gesamtstellen
2002: 279,96 Stellen = 3,20% der 8748 Gesamtstellen







Dr. Wolfgang Schuster
Oberbürgermeister