1. Durch das vom Amt für Umweltschutz durchgeführte Energiemanagement werden die städtischen Beschäftigten und insbesondere die Hausmeister seit vielen Jahren um sparsamen Umgang mit Energie gebeten.
Als Planungs- und Steuerungswerkzeug hat sich zudem der Energieerlass (GRDrs 22/2005) bewährt. Er enthält neben Planungsvorgaben auch Betriebsanweisungen, die für alle städtischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verbindlich sind.
Die Einsparungen, die durch das städtische Energiemanagement erzielt werden konnten, veröffentlicht das Amt für Umweltschutz jährlich im Energiebericht (GRDrs. 720/2006).
Darüber hinaus führte das Amt für Umweltschutz in den Jahren 2000- 2004 das Projekt LESS - Lukratives Energiesparen in Stuttgarter Schulen – durch. Ziel des Projekts war es, Schüler und Lehrer zu sparsamem Umgang mit Energie zu motivieren und an der finanziellen Einsparung zu beteiligen. Um durch Verhaltensänderungen der Nutzer den Energie- und Wasserverbrauch zu reduzieren, waren in das Projekt Schüler, Lehrer und Hausmeister eingebunden. An dem Pilotprojekt beteiligten sich sechs Schulen (Max-Eyth-Schule, Anne-Frank-Realschule, Leibniz-Gymnasium, Albschule, Fritz-Leonhardt-Realschule und Kaufmännische Schule Süd).
Die Auswertung des Projekts zeigt, dass die Schulen im Wärme- und Wasserbereich nennenswert Energie einsparten. Hingegen stieg der Stromverbrauch in den beteiligten Schulen weiter an. Durch Verhaltensänderungen konnte der Wärmeverbrauch um durchschnittlich 7 % und der Wasserverbrauch sogar um 13 % reduziert werden. Beim Strom hat sich der Verbrauch um 4 % erhöht. Die Kohlendioxid-Einsparung lag im ersten Projektjahr bei ca. 75 Tonnen Kohlendioxid pro Jahr. Im zweiten Projektjahr sank die Einsparung auf 37,5 Tonnen Kohlendioxid pro Jahr, weil der Energie- und Wasserverbrauch wieder anstieg.
Zu den Einsparungen kam es durch eine Reihe von Maßnahmen in den Schulen: Beispielsweise führten die Klassen einen Energiedienst ein, der ähnlich wie der Tafeldienst dafür sorgt, dass nach Verlassen der Klassenzimmer das Licht ausgemacht wird und die Fenster geschlossen sind. Zudem haben die Schüler mit Messgeräten die Raumtemperatur und den Stromverbrauch einzelner Geräte erfasst und damit weitere Energieverluste aufgespürt.
Während des Projekts unterstützte das Amt für Umweltschutz die Schulen mit Informationsveranstaltungen und mit individuellen Beratungen. Regelmäßige zentrale Veranstaltungen haben zum Informationsaustausch zwischen den Schulen geführt. Wegen der erforderlichen intensiven Beratung und Betreuung bei der Projektdurchführung konnte das Projekt nicht fortgeführt werden.
Die innerhalb des Projekts eingesparten Kosten (ca. 13.800 € nach Abzug der Kosten für die Projektdurchführung) zahlte das Schulverwaltungsamt an die beteiligten Schulen aus. Die Schulen haben selbst entschieden, für was sie das Geld verwenden.
2. Eine Wiederaufnahme und Ausweitung des Projekts an Schulen ist wünschenswert und zweckmäßig, da das Nutzerverhalten in erheblichem Maße den Energie- und Wasserverbrauch beeinflusst. Deshalb wird 2007 ein Konzept entwickelt, wie Lehrer, Schüler und Hausmeister stärker zum Energiesparen motiviert werden können. In diesem Konzept wird auch geklärt werden, ob und wie Schulen, die am Öko-Audit teilnehmen, an den Einsparungen teilhaben können und ob das Projekt auf städtische Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ausgedehnt werden kann.