Beantwortung und Stellungnahme zu Anfrage und Antrag

214/2003

Landeshauptstadt Stuttgart Stuttgart, 09/12/2003
Der Oberbürgermeister
GZ: OB 1315-00



Beantwortung und Stellungnahme zu Anfrage und Antrag
Stadträtinnen/Stadträte - Fraktionen
    Saal-Rannacher Ingrid (FDP/DVP)
Datum
    08/06/2003
Betreff
    Frauen als Täter
Anlagen
    Text der Anfragen/ der Anträge
Beantwortung/ Stellungnahme:

Zu der Anfrage wird in Abstimmung mit der Landespolizeidirektion Stuttgart II wie folgt Stellung genommen:

Eine geschlechtsspezifische Auswertung der ermittelten Tatverdächtigen ist auf Grundlage der Daten der polizeilichen Kriminalstatistik möglich.

Die prozentuale Verteilung der ermittelten männlichen und weiblichen Tatverdächtigen wird in Form der jährlichen Kriminalstatistik der Landespolizeidirektion Stuttgart II veröffentlicht.
Um einen überschaubaren Rahmen zu gewährleisten, ist es nicht möglich, alle Detailauswertungen aufzunehmen. Dazu gehört auch die Darstellung einer genauen geschlechtsspezifischen Untergliederung.

Der Eindruck, der sich insbesondere durch eine vermehrte Medienberichterstattung über Raubstraftaten, die junge Frauen oder Mädchen begangen haben, ergibt, spiegelt nicht das tatsächliche Kriminalitätsgeschehen im Bereich der Landeshauptstadt Stuttgart wider.

2002 lag der Anteil der ermittelten weiblichen Tatverdächtigen in der Altersgruppe “unter 21”, bezogen auf die Gesamtzahl der Tatverdächtigen, bei 6,6 %. Im Vergleich zum Vorjahr stellt dies einen Rückgang um 0,3 %-Punkte dar. Im Zehnjahresvergleich (1993 bis 2002) wurde 1994 der niedrigste Wert mit 5,2 % und 2000 der höchste mit 8,0 % registriert.

Bei den Tatverdächtigen aus Raubdelikten war 2002 in der Altersgruppe “unter 21, weiblich” mit 3,6 % eine Zunahme um 2,1 %-Punkte gegenüber dem Vorjahr zu verzeichnen. Der Anteil liegt allerdings weniger als einen Prozentpunkt über dem Durchschnittswert der letzten zehn Jahre und entspricht im Fünfjahresvergleich exakt dem Durchschnitt.

Bei den Raubdelikten ist zu beachten, dass aufgrund der geringen absoluten Tatzahlen (2001: 5 weibliche Tatverdächtige unter 21 Jahre, 2002: 11) bereits Zu-/Abnahmen im einstelligen Bereich zu erheblichen Veränderungen der Prozentwerte führen können.

Auf Baden-Württemberg stellt sich auf einem etwas höheren Niveau für die untersuchte Altersgruppe ein ähnliches Bild wie für die Landeshauptstadt Stuttgart dar.





Dr. Wolfgang Schuster